| |
|
Was geschieht bei einer Peritonitis?
|
Verursacher der Erkrankung sind häufig Bakterien
|
Eine Peritonitis ist eine Entzündung des Bauchfells. Eine solche Entzündung kann durch
eine bakterielle Infektion hervorgerufen werden. Die Bakterien gelangen meistens über
einen Durchbruch in der Wand (Perforation) eines Darmabschnittes, z. B. des Appendix in
die Bauchhöhle. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass Blut, Galle oder
Pankreassaft über einen Durchbruch in der Darmwand in die Bauchhöhle gelangt. Diese
Substanzen sind zwar nicht mit schädigenden Bakterien belastet, sie können aber im
fremden Milieu der Bauchhöhle ebenfalls zu einer Infektion führen. |
Lokale Infektionen
|
Eine Peritonitis kann örtlich begrenzt bleiben. Dann verursacht sie auch
nur lokale Beschwerden, insbesondere starke Bauchschmerzen. Diese Bauchschmerzen sind aber
lokal eingrenzbar. Das Kreislaufsystem ist nicht betroffen. |
Generalisierte Infektionen sind lebensbedrohend
|
Eine diffuse oder generalisierte Peritonitis dagegen ist ein schweres und
lebensbedrohendes Krankheitsbild, das unbedingt sofort behandelt werden muss. Unbehandelt
folgt eine Peritonitis folgendem Ablaufschema:
- Die Bakterien und ihre Giftstoffe, die Endotoxine, gelangen in die Bauchhöhle. Durch
die Nähe und Vielzahl der Blutgefäße im Peritoneum können sie sich schnell im ganzen
Körper ausbreiten. Zwar versucht das Immunsystem, die Bakterien zu bekämpfen, aber ab
einem bestimmten Zeitpunkt ist das Abwehrsystem nicht mehr in der Lage, die vielen
Keime zu neutralisieren. In kürzester Zeit kann so eine lebensgefährliche Sepsis entstehen.
|
Die Blutgefäße werden durchlässig
|
- Im Verlaufe einer Sepsis werden die Gefäße stark angegriffen und auch die Nerven des
vegetativen Nervensystems bleiben nicht verschont. Als Folge erweitern sich alle
Blutgefäße. Ihre Durchlässigkeit für Eiweiße, Flüssigkeit und Elektrolyte steigt
erheblich an. Das so geschwächte Blutgefäßnetz kann seine Funktion, das Blut durch den
Körper zu transportieren, nicht mehr ausreichend erfüllen. Deshalb versackt das Blut im
Bauchraum, insbesondere in der Leber.
|
Kreislaufschock und Darmlähmung
|
- Weil sich ein Großteil des Blutes im Bauchraum befindet, kommt es im großen
Blutkreislauf gleichzeitig zu einem erheblichen Mangel an Blut. Man spricht dabei auch von
Volumenmangel, der sich zu einem Kreislaufschock entwickeln kann. Eine normale
Blutversorgung der inneren Organe ist nicht mehr gewährleistet. Störungen der
Mikrozirkulation und Mangelversorgungen mit Blut führen schließlich zu einer
gefährlichen Sauerstoffunterversorgung der meisten Organe, wobei Darm, Niere und Leber
besonders betroffen sind. Ein Nierenversagen oder eine vollständige Darmlähmung drohen.
|
Eine Operation ist notwendig
|
- Es besteht akute Lebensgefahr und der Betroffene muss schnellstmöglich operiert werden.
Dabei wird der Bauchraum ausgespült, um die eitrige Bauchhöhlenflüssigkeit zu
beseitigen. Die Infektionsquelle wird bekämpft und gleichzeitig die Darmtätigkeit wieder
angeregt. Währenddessen werden auch die Schocksymptome behandelt, indem das Blutvolumen
wieder auf einen Normalwert aufgefüllt wird, durch z.B. Blut oder Plasmaersatzstoffe.
Antibiotika beseitigen die bakterielle Infektion.
|
| |
|