|
Diagnostik bei Juckreiz
|
Je nach Ursache andere Diagnostik
|
Der erste Ansprechpartner bei lang andauerndem
Jucken ist meistens der Hausarzt oder auch der Hautarzt. Die Abklärung eines
chronischen Pruritus erfordert manchmal eine umfangreiche Diagnostik, bei der
häufig auch andere Fachbereiche miteingebunden werden müssen (vgl.
Ursachen)
|
Fragen
|
Schon die Befragung des Betroffenen über die Juckempfindung
kann wichtige Hinweise zur Ursache liefern. Um die Vorgeschichte zu erfassen
stellt der Arzt dem Betroffenen Fragen:
- Wann hat das Jucken begonnen?
- Welche allgemeinen Erkrankungen gingen voraus?
- Gibt
es bekannte Allergien?
- Welche Medikamente werden eingenommen?
- Sind neue
Medikamente dazu gekommen?
- Wurde eine Infusionslösung verabreicht?
- Wann ist das Jucken im Tagesablauf am stärksten?
- Ist
das Jucken auf eine Körperstelle begrenzt oder allgemein verteilt?
- Welche Qualität hat das Jucken? Reines Jucken,
brennendes Jucken, stechend?
|
Körperliche Inspektion und Untersuchung
|
Im Anschluss daran folgt eine gründliche Inspektion der
gesamten Haut, einschließlich der Kopfhaut, der Schleimhäute, der Haare und
Nägel, wobei auf farbliche Veränderungen, Hautausschlag, Trockenheit und
Kratzspuren geachtet wird. Es folgt eine allgemeine körperliche Untersuchung von
Leber, Nieren, Milz und Lymphknoten.
|
Tagebuch kann helfen
|
Um die subjektive Stärke des Juckreizes einzuordnen, kann der
Betroffene seine Juckempfindung in einer Skala zwischen 0 und 10 (0= kein
Pruritus, 10= schwerster vorstellbarer Pruritus) eintragen. Das Führen eines
Juckreiztagebuchs ist häufig aufschlussreich, um herauszufinden, bei welcher
Gelegenheit, zu welcher Tageszeit und wie häufig das Jucken in Erscheinung
tritt.
|
Abklärung bei entzündlicher Haut
|
Ist erkennbar, dass eine Hauterkrankung auf primär
entzündlicher Haut vorliegt, sind vor allem fachärztliche Kenntnisse
eines Dermatologen (Hautarzt) gefragt. Untersuchungen zur Abklärung einer
bakteriologischen Infektion, Pilzinfektion, einer allergischen oder
autoimmunologischen Ursache sind je nach Erscheinungsbild erforderlich.
Evtl. auch eine Hautbiopsie zur feingeweblichen Untersuchung des
Hautareals. Umfangreiche Laboruntersuchungen und apparative Diagnostik
sind häufig nicht erforderlich.
|
Abklärung bei nicht entzündlicher Haut
|
Juckreiz bei primär nicht entzündlicher Haut wird
abgeklärt durch Laboruntersuchungen, bildgebende Untersuchungen
(Röntgen, Ultraschall, evt. MRT). Je nach Befund wird schrittweise
vorgegangen und es können weitere Untersuchungen wie z.B. eine
Untersuchung des Knochenmarks oder eine Spiegelung des Magen-Darmsystems
notwendig werden. Fachübergreifende Zusammenarbeit vieler Fachbereiche
(Neurologen, Gynäkologen, Urologen, Psychiater) ist oft erforderlich, um
den Pruritus richtig einzuordnen. Auch ein kurzer stationärer Aufenthalt
ist zur genauen Diagnostik häufig nicht zu umgehen.
|
|
|