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Epilepsie: Empfehlungen zur Lebensführung

Ein regelmäßiger Tagesablauf ist sehr wichtig.

Für einen Epileptiker ist eine geregelte Lebensführung von großer Bedeutung. Dies betrifft insbesondere die Schlafgewohnheiten. Durch einen regelmäßigen Tagesablauf lässt sich bereits eine Senkung der Anfallshäufigkeit erreichen. Dagegen können starke Reize - wie z. B. stundenlanges Fernsehen, rascher Klimawechsel, starke Stimmungsschwankungen, ausgeprägter Stress - Anfälle auslösen und sind entsprechend zu umgehen.

 

Extreme Vorsicht ist bei Alkohol geboten.

Alkohol sollte gemieden werden, weil Alkoholgenuss in größeren Mengen einen epileptischen Anfall auslösen kann. Es sind auch Wechselwirkungen mit den eingenommenen Antiepileptika (vgl. "Langzeittherapie") möglich. Allerdings ist der Genuss kleiner Mengen, wie ein Glas Wein oder ein Glas Bier, gelegentlich möglich.

 

Rauchen schädigt langfristig.

Rauchen löst zwar keine epileptischen Anfälle aus, ist aber allgemein gesundheitsschädlich und kann so über den Umweg einer allgemeinen Beeinträchtigung der Gesundheit zu einer Verschlechterung der Epilepsie führen. Bei starkem Rauchen kann es zudem zu Wechselwirkungen zwischen dem Nikotin und eingenommenen Antiepileptika (vgl. "Langzeittherapie") kommen.

 

Übergewicht sollte vermieden werden.

Betroffenen Patienten ist davon abzuraten, sehr reichlich oder schwer verdaulich zu essen. Besser geeignet ist eine leicht verdauliche, vitaminreiche Mischkost. Eine spezielle Diät ist aber nicht erforderlich. Allerdings sind starke Schwankungen des Körpergewichts zu vermeiden, da dies die Wirkung von Antiepileptika (vgl. "Langzeittherapie") beeinflussen kann.

 

Viel trinken ist notwendig.

Sehr wichtig ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Für eine gute Nierenfunktion und einen funktionierenden Kreislauf sind 2 Liter tägliche Trinkmenge empfehlenswert. Auf keinen Fall sollten Epileptiker dursten, das kann einen Anfall auslösen.

 

Erstickungsgefahr durch Kaugummi und weiche Kopfkissen.

Speziell das Kauen von Kaugummis ist für Epilepsiepatienten nicht risikofrei, weil während eines Anfalls das Kaugummi in die Atemwege gelangen und zu Luftnot führen kann. Auch weiche Federkopfkissen können eine Erstickungsgefahr darstellen, wenn Anfälle während des Schlafs auftreten. Härtere Kissen (z. B. mit Rosshaar- oder Kunststofffüllung) sind besser geeignet.

 

Duschen ist besser als Baden.

Ein Wannenbad sollten Epilepsiekranke nur unter Aufsicht nehmen, da es unter Umständen während eines Anfalls in der Badewanne zum Ertrinken kommen kann.

 

Ein Signalgerät am Bett kann bei Anfälle helfen.

Speziell nachts besteht die Möglichkeit, ein Signalgerät in Bettnähe aufzustellen, welches auf Geräusche ab einer bestimmten Lautstärke oder aber auf durch einen Anfall ausgelöste Erschütterungen reagiert. Jedoch ist dabei zu berücksichtigen, dass diese Art der "Überwachung" den Patienten in seiner Privatsphäre beeinträchtigt und eventuell zu einer Überbewertung kleinerer nächtlicher Anfälle mit entsprechender Verunsicherung von Patient und Angehörigen führen kann. Im individuellen Fall sollte die Anschaffung eines solchen Gerätes mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

 

Hinweise zu Sport, Berufswahl, Auto fahren und dem Aufenthalt im Wasser sind den Abschnitten "Psychische und soziale Probleme" sowie "Berufswahl" zu entnehmen.

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