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Ursachen und Auslöser von Krebs
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Veränderungen im Erbmaterial einer Körperzelle führen zu
unkontrolliertem Wachstum.
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Krebs ist nicht gleich Krebs. Es gibt sehr viele verschiedene
Erkrankungen, die alle unter diesem Begriff zusammengefasst werden. Heute kennt man über
100 verschiedene Krebsarten. Sie zeichnen sich durch jeweils einen unterschiedlichen
Verlauf, typische Beschwerden und verschiedene infrage kommende Ursachen bzw. Auslöser
aus. In jedem Fall aber kommt es zu einer Veränderung im Erbmaterial der einzelnen
Körperzelle. Die Veränderung bewirkt ein unkontrolliertes Wachstum. Solche
Veränderungen können durch äußere Einflüsse hervorgerufen werden. Sie können aber
auch von innen heraus spontan entstehen. Defekte können außerdem auch vererbt werden. |
Asbeststaub kann ein Asbestom hervorrufen.
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Nicht für jede Krebserkrankung konnte man bisher konkrete Ursachen
feststellen. Bei einigen Tumoren hingegen sind konkrete Erkrankungsauslöser bekannt, z.
B. beim so genannten Asbestom, einem Tumor der Lunge, welcher durch das Einatmen
asbesthaltiger Stäube entsteht. |
Verschiedene Medikamente können das Risiko für eine Krebserkrankung
erhöhen.
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Bei einigen bestimmten Medikamenten steigt das Risiko für
Tumorerkrankungen ebenfalls an:
- Immunsuppressiva sind Medikamente, welche vor allem nach Organtransplantationen
eingesetzt werden, um die Aktivität des Immunsystems
zu dämpfen und so das Risiko einer Abstoßungsreaktion herabzusetzen. Allerdings ist das
Immunsystem dann auch nur eingeschränkt in der Lage, "krebsartig" verändert
Körperzellen zu zerstören oder in den Körper eingedrungene Krankheitserreger, die
möglicherweise eine Krebserkrankung auslösen können (z. B. bestimmte Viren), zu
bekämpfen.
- Zytostatika sind Substanzen, welche für die Therapie von Krebserkrankungen eingesetzt
werden. Da sich ihre aggressive Wirkung aber nicht nur gezielt gegen die Tumorzellen
richtet, sondern auch gesundes Gewebe angreifen kann, ist die Abwehrkraft des Körpers
herabgesetzt. Insbesondere die Zellen des Immunsystems können nun ihren Aufgaben,
Abtötung veränderter Körperzellen (die sich dann unter Umständen zu
"Krebszellen" weiterentwickeln können), Bekämpfung von Krankheitserregern,
nicht mehr in ausreichendem Maße nachkommen.
- Schmerzmittel, welche den Wirkstoff Phenacetin
enthalten, schädigen die Nieren und können in diesen Organen zur Tumorbildung führen.
- Hormonpräparate können den sehr sensiblen Hormonhaushalt des Körpers auch negativ
beeinflussen, sodass sich bei einem aus dem Gleichgewicht geratenen Hormonhaushalt
bestimmte Tumoren bilden können, die "hormonempfindlich" sind, z. B. an der
weiblichen Brust und an der Gebärmutterschleimhaut.
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Es gibt berufsbedingte Risiken bei chemischen oder physikalischen
Schadstoffen.
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Weiterhin bestehen einige berufsbedingte Risiken, welche die
Wahrscheinlichkeit für Krebserkrankungen erhöhen. So kann es durch das Einatmen von
Asbest- oder Silikonstaub zur Bildung von Lungentumoren, bei Kontakt mit Arsen zu
Hautkrebs kommen. Radioaktive Strahlen erhöhen ebenfalls das Krebsrisiko, z. B. für die
Leukämie ("Blutkrebs"). Dies trifft auch für die im Rahmen einer medizinischen
Strahlentherapie verwendete Strahlung zu. |
Bei bestimmten angeborenen Erkrankungen ist das Krebsrisiko erhöht.
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Einige angeborene Erkrankungen stellen ebenfalls ein erhöhtes Risiko für
eine Tumorentwicklung in dem betroffenen Organ dar, z. B. während der kindlichen
Entwicklung nicht in den Hodensack gewanderte Hoden (die dann noch im Bauchraum liegen),
Zystennieren oder der so genannte Tierfellnävus
(stark behaarter Leberfleck). |
Einige Infektionskrankheiten fördern die Krebsentstehung.
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Zudem tragen einige Infektionskrankheiten dazu bei, die Wahrscheinlichkeit
der Tumorbildung zu erhöhen:
- Die Besiedlung des Magens mit dem Bakterium Helicobacter
pylori fördert die Entstehung von Magenkrebs.
- Das vor allem in Afrika vorkommende Epstein-Barr-Virus
kann zur Bildung von Tumoren im Bereich des Rachens führen.
- Eine Infektion mit dem Herpes-simplex-virus
im Genitalbereich kann dort zur Krebsentstehung beitragen.
- So genannte Papillomaviren erhöhen das
Krebsrisiko für die erkrankte Schleimhaut im Genitalbereich, insbesondere ist der
Gebärmutterhals betroffen.
- Das Hepatitis-B-Virus, welches für die Entstehung der Hepatitis B (Leberentzündung, häufig mit
Gelbsucht verbunden) verantwortlich ist, kann auch die Entwicklung eines Lebertumors
fördern.
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Chronische Darmentzündung macht Darmkrebs wahrscheinlicher.
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Auch eine chronische Darmentzündung, die Colitis ulcerosa, erhöht nach einer
Krankheitsdauer von 10 Jahren das Darmkrebsrisiko. Ebenso kann das familiär gehäuft
vorkommende Auftreten zahlreicher Polypen im Bereich des Dickdarms (so genannte Polyposis
coli) das Darmkrebsrisiko erhöhen. |
Manche Tumore kommen in Familien gehäuft vor.
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Für einige Tumoren ist eine familiäre Belastung bekannt. Das bedeutet,
dass diese Erkrankungen in einigen Familien häufiger auftreten und dass das
Erkrankungsrisiko für nicht erkrankte Familienmitglieder erhöht ist. Diese sollten dann
besonders aufmerksam ärztlich beobachtet und betreut werden. Familiär gehäuft
auftretende Krebserkrankungen betreffen Tumoren der weiblichen Brust, der
Gebärmutterschleimhaut und der Eierstöcke. Auch das gleichzeitige oder aufeinander
folgende Vorkommen mehrerer Tumoren in verschiedenen Organen des Hormonsystems bei einem
Patienten ist eine solche Erkrankung mit familiär erhöhtem Risiko. Betroffene Organe
können in diesem Fall die Nebenschilddrüsen,
die Bauchspeicheldrüse, die Hirnanhangsdrüse, die Schilddrüse und die Nebennieren sein. |
Jeder weiß es - Rauchen ist eines der Hauptrisikofaktoren für die
Entstehung von Krebs.
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Einige Lebensgewohnheiten tragen dazu bei, das Risiko für
Krebserkrankungen zu erhöhen. Rauchen steigert die Erkrankungswahrscheinlichkeit für die
meisten bösartigen Tumoren, insbesondere aber im Bereich der Atemwege (Kehlkopf, Lunge),
der Harnwege (Blase) und des Gebärmutterhalses. Auch Passivrauchen erhöht das
Lungenkrebsrisiko. Lightzigaretten oder Filter vermindern das Risiko nicht. Auch Pfeifen-
oder Zigarrenraucher leben gefährlich. Sie erkranken öfter an Mundhöhlenkrebs, als
Zigarettenraucher. Deshalb ist auch ihr Risiko nicht niedriger einzuschätzen.
Übermäßiger Alkoholkonsum erhöht das Krebserkrankungsrisiko im Bereich von Rachen,
Kehlkopf, Speiseröhre, Magen, weiblicher Brust und Leber. Insbesondere bei der
Kombination aus starkem Rauchen und hohem Alkoholkonsum besteht ein gesteigertes
Erkrankungsrisiko. |
Rauchen, Alkohol, Bewegungsmangel, Übergewicht - eine ungesunde
Lebensweise begünstigt die Krebsentstehung.
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Risikofaktor
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geschätzter Anteil an der Krebsentstehung
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gefährdete Organe
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Rauchen
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25 - 30 Prozent
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Mundhöhle, Speiseröhre, Kehlkopf, Lunge, Bauchspeicheldrüse,
Harnblase, Gebärmutterhals, Niere, Blut
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Ernährung
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20 - 40 Prozent
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Mundhöhle, Speiseröhre, Kehlkopf, Bauchspeicheldrüse, Magen, Darm,
Brust, Prostata
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Alkohol
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3 Prozent
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Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre, Kehlkopf, Leber
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berufliche Faktoren
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4 - 8 Prozent
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Lunge, Harnblase, lymphatisches System
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genetische Faktoren
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5 Prozent
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Auge, Darm, Brust, Eierstöcke, Schilddrüse
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Infektionen
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5 Prozent
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Leber, Gebärmutterhals, lymphatisches System, blutbildendes System,
Magen, Nasen-Rachen-Raum
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Luftschadstoffe
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2 Prozent
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Lunge
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ionisierende Strahlung
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1 - 2 Prozent
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Blut, Brust, Schilddrüse, Lunge, Haut (UV-Strahlung), Knochen, Darm,
Speiseröhre, Magen, Leber Prostata, Blase, Gehirn, Rückenmark
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