Operation Stadien I und II
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Die Therapie des Ovarialkarzinoms richtet sich nach dem
Erkrankungsstadium. In den Stadien I und II werden beide Eierstöcke sowie beide
Eileiter und die Gebärmutter entfernt, um den Tumor sicher im Ganzen zu entnehmen. Auch
die benachbarten Lymphknoten werden in der Regel mit entfernt und auf das Vorliegen von
Metastasen hin untersucht. Eine feingewebliche Untersuchung wird normalerweise erst
während der Operation durchgeführt (sogenannte Schnellschnittuntersuchung, wobei dem
Operationsteam noch während des Eingriffs ein Ergebnis mitgeteilt wird). Eine
Gewebeentnahme vor der Operation, z.B. durch eine Punktion, ist nicht empfehlenswert; es
könnte zu einer leichten Verletzung des Tumors und damit zur Streuung von Tumorzellen
kommen. |
Operation Stadien III und IV
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Auch in den Stadien III und IV ist eine komplette Entfernung des
Eierstocktumors grundsätzlich möglich. Allerdings ist dann unter Umständen die
zusätzliche Entfernung des Bauchfells, befallener Darmabschnitte und eventuell der Milz
erforderlich - je nach Tumorausdehnung und Absiedlung von Metastasen. Da häufig auch der
Blinddarm von Tumorzellen befallen ist, wird dieser in der Regel als Vorsichtsmaßnahme
mit entfernt, sofern er noch vorhanden ist. |
Reduzierung der Tumormasse
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Ist keine komplette Tumorentfernung möglich, ist der Chirurg bestrebt,
die Tumormasse so weit wie möglich zu reduzieren. Dies vermindert einerseits den Druck
auf Nachbarorgane wie Harnleiter und Darm, andererseits werden bessere Bedingungen für
eine anschließende Chemotherapie geschaffen. |
Prognose korreliert mit der Stärke der Tumorreduktion
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Zudem hängt die statistische Überlebenswahrscheinlichkeit vom Ausmaß
der Tumorreduktion ab. So leben von den betroffenen Patientinnen bei vollständiger
Tumorentfernung im statistischen Mittel nach 5 Jahren noch etwa 50 - 60 Prozent, bei
einem Tumorrest unter 2 cm ungefähr 30 - 40 Prozent und bei einem Tumorrest über
2 cm weniger als 10 Prozent. In diesem Zusammenhang ist es von besonderer
Wichtigkeit, dass in erfahrenen Krankenhäusern wie Schwerpunkt- oder
Universitätskliniken häufig eine bessere Tumorverkleinerung gelingt, was sich
entsprechend günstig auf die Prognose auswirkt. Daher sollte sich keine Patientin
scheuen, sich nach einer entsprechend erfahrenen Klinik zu erkundigen und das Krankenhaus
gegebenenfalls für die Operation zu wechseln. |