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Psychosomatik bei Neurodermitis
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Psychosomatische Dermatologie
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Die psychosomatische Dermatologie, ein Spezialgebiet
innerhalb der Dermatologie und der Psychosomatischen Medizin befasst sich mit
den psychosozialen Auslösemechanismen, mit der Krankheitsverarbeitung und den
Folgen von Hauterkrankungen. |
Stark juckende entzündliche Hauterkrankung
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Neurodermitis (atopisches Ekzem, atopische Dermitis) ist eine
chronische, mit starkem Juckreiz verbundene entzündliche Hauterkrankung. In
den westlichen Industrieländern sind etwa 10 bis 20 Prozent der Kinder und 3 Prozent der
Erwachsenen von der Krankheit betroffen.
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Wichtigste Auslöser sind Stress und starke berufliche und/oder private
Belastungen
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Neurodermitis gehörte zu den klassischen sieben
psychosomatischen Erkrankungen, denen seinerzeit der Psychoanalytiker Franz
Alexander eine Entstehung aus psychischer Ursache zuschrieb. Heute wird
Neurodermitis als eine Erkrankung angesehen, bei deren Entstehung viele Faktoren
eine Rolle spielen (u. a. genetische Veranlagung, Allergene, Hautkonstitution,
Immunologie). Aber psychosozialer Stress, starke private und berufliche
Belastungssituationen werden immer noch als wichtige Auslösefaktoren für neue
Schübe angesehen. Untersuchungen zeigten, dass bei Neurodermitikern unter akutem
Stress sowohl die weißen Blutkörperchen (Lymphozyten) als auch die
Immunbotenstoffe (Zytokine), die für die Entzündungen bei dieser Hauterkrankung
wesentlich verantwortlich sind, stark erhöht waren. Nach gegenwärtigen
Erkenntnissen liegt der Neurodermitis keine gestörte Mutter-Kind-Beziehung
zugrunde, eine ungünstige Konstellation in der Familie kann aber eine Rolle
spielen. Spontanheilungen nach einigen Jahren sind möglich, die
Symptome können aber bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben.
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Eingeschränkte Lebensqualität
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Neurodermitiker geben von allen Hautkranken die höchste
Einschränkung der Lebensqualität an. Angststörungen und Depressionen sind
häufige Folgeerkrankungen.
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Juckreiz ist Hauptmerkmal
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Juckreiz ist ein Hauptmerkmal von Neurodermitis. Ein
wesentliches Bestreben der Therapie ist es, den Juckreiz zu lindern, denn durch
Kratzen werden sekundäre Entzündungen mit weiterer Verschlechterung des
Hautzustands hervorgerufen.
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Allgemeine Therapie
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Die Behandlung setzt sich zusammen
aus Lokaltherapie und systemischer Therapie, die individuell ausgewählt werden
muss. Umfangreiche Informationen dazu finden Sie bei
MedizInfo®Haut und Haar:
Neurodermitis
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Psychotherapie
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Bei ca. 20Prozent der Neurodermitis-Kranken
besteht eine Indikation zur Psychotherapie, die sowohl in Einzel- als auch
Gruppentherapie stattfinden kann. Da Juckreiz ein zentrales Thema der Krankheit
darstellt, wirkt sich häufig eine Verhaltenstherapie zur Behandlung des
Juckreizes und der Kratzkontrolle günstig aus. Auch
Entspannungsverfahren sind
empfehlenswert.
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