Wundmanagement -
Wundheilung und chronische Wunden

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Lokaltherapie bei Ulcus cruris
Inhaltsübersicht
Aufgabe der Lokaltherapie
Anforderungen an den Wundverband
Heilungsfördernde Substanzen

 

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Aufgabe der Lokaltherapie

 

Sind Störungen beseitigt, so heilt eine Wunde normalerweise von allein. Alle Wunden unterliegen den  "Gesetzen" der physiologischen Wundheilung. Diese Vorgänge lassen sich kaum beschleunigen. Das Beste ist es, störende Einflüsse auf den körperlichen Vorgang zu beseitigen oder zu vermeiden. Der Körper "repariert" sich selbst am Besten. Diese störenden Einflüssen können sowohl äußere, als auch innere Einflüsse haben. Äußere Einflüsse wären z. B. die Infektion der Wunde durch Bakterien. Innere Einflüsse wären z. B. Durchblutungsstörungen des Gewebes.

 

Lokaltherapie soll die Selbstheilung sichern. Die Lokaltherapie hat die Aufgabe, eine ungestörte Wundheilung zu gewährleisten. Diese Aufgabe lässt sich am Besten durch ein modernes Wundmanagement erfüllen.

 

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Anforderungen an den Wundverband

 

Die Anforderungen an einen optimalen Wundverband zeigen, wie die Wunde behandelt werden muss. Die Initiative Chronische Wunden (ICW) hat in ihrer "Leitlinie Ulcus cruris venosum" folgende Anforderungen an einen optimalen Wundverband formuliert:
  • Reduktion von Schmerz und Juckreiz
  • Aufnahme von Wundsekret, ohne die Wunde auszutrocknen
  • reaktionsträges oder zumindest nicht allergenes bzw. nicht irritatives Material
  • einfacher Verbandwechsel mit größtmöglicher Schonung der Wunde beim Wechsel
  • Vermeidung der Abgabe von Verbandbestandteilen an die Wunde
  • keine Behinderung des Gasaustausches der Wunde (O2/CO2)
  • Schutz gegenüber physikalischen (Kälte, Wärme, Druck und Zug, Feuchtigkeit, Austrocknung, Strahlung), chemischen und mikrobiellen (Bakterien, Pilze, Viren) Belastungen
  • Anpassungsfähigkeit an die in der Wunde herrschenden Wundheilungsphasen
  • Möglichkeit zur Selbstbehandlung durch den Patienten
  • biologische/ökologische Verträglichkeit
  • gutes Preis-Wirksamkeits-Verhältnis

 

Moderne Wundauflagen ermöglichen die richtige Lokaltherapie. Auf dem Markt gibt es verschiedene Verbandstoffe und Wundauflagen, die diesen Anforderungen entsprechen, z. B. wirkstofffrei Fettgazen, Schaumstoffe wie Polyurethan, Calciumalginatwatten oder -kompressen, Hydrokolloide, Hydrogele, hydroaktive und Kollagenschwamm-Verbände.

 

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Heilungsfördernde Substanzen

 

Am Besten keine externen Substanzen auf die Wunde auftragen. Nach Möglichkeit sollte man vermeiden, zusätzliche Substanzen auf die Wunde aufzutragen. Neben einer Lokaltherapie, die sich an die oben genannten Richtlinien hält, und einer Behandlung der Ursachen, z. B. der Durchblutungsstörung, bringen extern aufgetragene Substanzen meistens keinen Vorteil. Oft besteht sogar die Gefahr, dass sie die physiologischen Wundheilungsvorgänge behindern.

 

Weiter Möglichkeiten bei schlechter Heilung. Antiseptika gehören nicht auf die Wunde. Zum Reinigen bei Verbandwechseln sollte Ringerlösung genommen werden. Sind alle Möglichkeiten erschöpft und heilt das Geschwür dennoch nicht ab, so können Wachstumsfaktoren eingesetzt werden.

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