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Rotklee (Trifolium pratense)
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Typisch sind drei Blätter
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Der biotanische Name des Rotklees - Trifolium pratense - sagt, was der
Rotklee für eine Pflanze ist. "Tri" steht für drei, "folium" bedeutet Blatt und
"pratense" heißt "auf der Wiese wachsend". Rotklee ist eine krautartige
Wiesenpflanze, die gekennzeichnet ist durch die typischen dreifache Anordnung
der Blätter. Die seltenen vierblättrigen Kleeblätter gelten landläufig als
Glücksbringer. Sie sind eine Mutation und treten nur bei 1 Prozent der Blätter
auf. Weißklee hat mehr vierblättrige Kleeblätter, als Rotklee. |
Beschreibung der Pflanze
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Rotklee wächst typischerweise 10 bis 30 cm hoch, einige Arten können aber bis
zu 60 Zentimeter hoch werden. Die Blüten wachsen auf einzelnen langen Stängeln
und sind rund bis eiförmig. Sie bestehen aus bis zu 100 röhrenartigen Blättchen
von etwa 1 cm Länge. Wegen dieser langen Kronröhren kann der Blütennektar nur
von Insekten mit langen Rüsseln aufgenommen werden, etwa von Hummeln oder
einigen Faltern. Blütezeit ist von Mai bis September. |
Vorkommen
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Beheimatet ist Rotklee in weiten Gebieten Europas und
Mittelasiens. Wegen des hohen Eiweißgehaltes wird Rotklee als Kulturpflanze
für die Futterverwertung angebaut. Davon abgesehen findet man ihn auf nassen
Wiesen, vereinzelt auf Rasen, an Wegrändern und in lichten Wäldern in
nährstoffreichen Böden. |
Wirkmechanismus
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Verwendung finden die getrockneten Blütenköpfe des Rotklee. Die wirksamen
Inhaltstoffe sind vor allem die als "Phytoöstrogene" oder SERM bezeichneten
Isoflavone. SERM ist eine Abkürzung für "selektiver
Östrogenrezeptormodulator". Damit sind Substanzen gemeint, die nur auf einen
Teil der Östrogenrezeptoren im Körper einwirken. Die wichtigsten Isoflavone im
Rotklee sind Genistein, Daidzein, Formononetin und Biochanin A. Weitere
Inhaltsstoffe sind organische Säuren, speziell Alpha-Ketoglucarsäure,
Benztraubensäure und Ascorbinsäure. Weiter Substanzen, die ebenfalls eine
pharmakologische Wirkung haben, werden noch untersucht.
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Wirkspektrum
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Die pharmakologische Wirkung von Rotklee ist
- östrogenartig
- in hohen Dosen antiöstrogen
- antioxidativ
- leicht cholesterinsenkend
- erhöht die Dehnbarkeit der Arterien
- vermutlich Schutzfunktion vor Krebs
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Leichte Wirkung
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Es werden die Östrogen-Betarezeptoren angesprochen, die sich insbesondere
an Herz, Knochen und im Gehirn befinden. In klinischen Studien konnte bisher
nur eine geringe östrogenartige Wirkung nachgewiesen werden. Die
Schutzwirkung auf das Herz-Kreislaufsystem ist ebenfalls zur leicht
ausgeprägt.
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Anwendung
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Für die Anwendung von Rotklee gibt es laut Kommission E keine
Indikationen. Als Nahrungsergänzungsmittel wird Rotklee in Form von Tees
oder auch als Extrakt in Kapseln angewandt bei leichten
Wechseljahresbeschwerden.
Erfahrungsmedizinisch wird Tee aus Rotklee angewandt zur Förderung der
Verdauung, der Lebertätigkeit und der Gallensaftproduktion.
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Nebenwirkungen
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Insgesamt gelten Rotkleepräparate als gut verträglich. Als Nebenwirkungen
können eine leichte Übelkeit und selten auch allergische Hautreaktionen
auftreten.
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Diskussion ist noch nicht abgeschlossen
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Die Nebenwirkungen von Isoflavonen wird zunehmend kontrovers diskutiert.
Dazu gibt es bisher nur wenige aussagekräftige Studien. Allerdings wurde
festgestellt, dass Soja in hochkonzentrierter Form die Zellteilung stört und
so evt. Krebs verursachen kann. Verantwortlich dafür wird das in Soja zu
findende Isoflavon Genistein. Dieses Isoflavon ist in Rotklee allerdings nur
in geringen Konzentrationen vorhanden.
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Dosierung
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Die empfohlene Tagesdosis sollte 50 mg Isoflavone nicht überschreiten.
Rotkleepräparate sollten pro Einzeldosis nicht mehr als 40 mg Isoflavone
enthalten. Rotkleepräparate sind Nahrungsergänzungsmittel mit hoher
Qualitätsgarantie.
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