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Heilpflanzen - Pflanzliche Therapie

Echter Salbei (Salvia officinalis)

Beschreibung der Pflanze

Der echte Salbei oder Salvia officinalis wird auch Gartensalbei, Küchensalbei, Scharlachkraut, Sabikraut, Scharlei, Rauchsalbei oder Heilsalbei genannt. Die Pflanze ist ein Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler und wird etwa 60 - 80 cm groß. Das immergrüne Gewächs ist im Mittelmeerraum beheimatet und in mitteleuropäischen Lagen nur bedingt winterfest. Der runde bis leicht vierkantige und behaarte Stängel verzweigt sich noch in Bodennähe stark. Die Zweige sind gerade bis leicht gekrümmt. Die Blätter sind links und rechts paarig ausgebildet. Je höher die Blätter sitzen, desto kürzer sind sie ausgebildet. Ihre Form ist länglich bis eiförmig mit einer Breite bis zu 5 cm. Die runzelige Blattoberfläche ist mit weißlichen filzartigen Haaren bewachsen und haben eine graugrüne Farbe. Der Rand der Blätter ist nahezu glatt. An den Enden der Stängel wachsen Blütenstände mit violetten bis blauen und seltener mit rosa oder weißen Blüten. Blütezeit ist von Mai bis Juli.

 

Anbau

Salbei ist schon seit Jahrhunderten bekannt als Heil- und Gewürzpflanze. Als Gartenpflanze findet sie sich häufig in Bauern- und Kräutergärten. Der gewerbliche Anbau findet  vor allem in Asien, Osteuropa, Südafrika und USA statt. Als Heilkraut verwendet werden die Salbeiblätter.

 

Inhaltsstoffe

Die wirksamen Inhaltsstoffe des Salbei sind mit 7 bis 8 Prozent vor allem die Gerbstoffe. Außerdem enthält es auch ätherisches Öl (1-2,5 Prozent) vorwiegend Thujon und in geringeren Teilen Cineol und Kampfer. Weitere Bestandteile sind Flavonoide, Diterpene (Carnosol und Rosmanol) und Triterpene (Oleanolsäure, Ursolsäure und Derivate).

Salbei enthält einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Spurenelementen, speziell Eisen, Magnesium und Zink.

 

Wirkung

Folgende Wirkungen von Salbei konnte mikrobiologisch bestätigt werden:

  • krampflösend
  • schweißhemmend
  • antibakteriell
  • antiviral
  • entzündungshemmend
  • zusammenziehend
  • antioxidativ
  • schwach blutzuckersenkend

 

Anwendungsgebiete

Laut Kommission E kann Salbei äußerlich angewandt werden gegen Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Die innere Anwendung wird empfohlen bei leichten Verdauungsbeschwerden wie Durchfall und Blähungen. Salbei fördert auch die Verdauung bei überanstrengtem Magen und wird daher auch als "Magenbitter" bei Völlegefühl verwendet. Salbei hemmt außerdem die Schweißsekretion. Daher wird es häufig angewandt bei Wechseljahresbeschwerden, insbesondere gegen nächtliche Schweißbildung bzw. Hitzewellen.

 

Nebenwirkungen

Das im ätherischen Öl enthaltene Thujon kann bei einer länger andauernden exzessiver Anwendung zu neurologischen Beschwerden bis hin zu Krampfanfällen führen. Daher sollte das ätherische Öl und alkoholische Extrakte nicht über einen längeren Zeitraum regelmäßig angewandt werden. Auch sollte das Öl immer verdünnt werden. Bei der äußeren Anwendung oder bei wässrigen Anwendungen wie z. B. Tees sind keine solchen Nebenwirkungen zu erwarten, da hier Thujon nur stark verdünnt enthalten ist. Aus Vorsicht wird eine Anwendung nicht über 4 Wochen hinaus empfohlen.

 

Kontraindikationen

Kleinkinder, Schwangere und Stillende sollten kein Salbei verwenden. Allerdings wird Salbeitee häufig zum Abstillen genutzt.

 

Anwendung

Salbei wird als geschnittene Droge in Aufgüssen, als alkoholischer Auszug und als Destillat zum Gurgeln und Spülen sowie für Pinselungen verwendet. Für den inneren Gebrauch sollten nicht mehr als 4 bis 6 g der Droge verwendet werden, das entspricht etwa 0,3 g des ätherischen Öls. Für Zubereitungen zum Gurgeln und Spülen werden 3 Tropfen - das entspricht 2,5 g der Droge - des ätherischen Öls in 100 ml Wasser aufgelöst.

 

Salbei als Gewürz

Häufig verwendet wird Salbei in der Küche als Gewürz. Es schmeckt würzig und bitter und ruft im Mund wegen seiner zusammenziehenden Wirkung ein pelziges Gefühl hervor. Als Gewürz wird es vor allem verwendet für Fleisch- und Fischgerichte und in Kräuterkäse. Auch zur Verfeinerung von Suppen und Gemüse kann Salbei sowohl frisch als auch getrocknet genutzt werden.

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