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Chagas-Krankheit
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Überträger sind Raubwanzen
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Die Chagas-Krankheit wird auch Amerikanische Trypanosomiasis genannt und ist eine auf Regionen in Mittel- und
Südamerika beschränkte Infektionskrankheit, die Reisende nur sehr selten
befällt. Die Übertragung erfolgt über den Kot von Raubwanzen, die in Wandritzen
und Strohdächern leben. Betroffen sind deshalb Menschen, die sich in einfachen
Strohhütten aufhalten.
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Ursachen
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Erreger der Krankheit sind mikroskopisch kleine, einzellige
Parasiten, Trypanosoma cruzi, die sich jedoch völlig anders verhalten als die
Erreger der Afrikanischen Trypanosomiasis. Die Wanze nimmt die Trypanosomen beim
Blutsaugen auf und scheidet sie mit dem Kot aus, so dass sie auf Schleimhäute
oder Wunden gelangen können, wo sie einen neuen Wirt infizieren. Sind
Nahrungsmittel und Getränke mit dem Kot von Raubwanzen kontaminiert, können die
Trypanosomen auch über diesen Weg in den Körper gelangen. Ebenso ist die
Übertragung von der Mutter auf das ungeborene Kind möglich. Auch eine
Übertragung durch Bluttransfusionen ist möglich.
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Symptome
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Die Krankheit tritt zunächst vor allem bei Kindern in
Erscheinung. Man kennt 2 Verläufe:
- akute Phase: Symptome sind Fieber, Luftnot,
Lymphknotenschwellungen, Bauchschmerzen und eine Entzündung des Herzens
(Myokarditis) und des Gehirns, die zum Tode führen können. Wenn diese Phase nach
ca. 4 Wochen überwunden wird, kann sie ausgeheilt sein.
- Chronische Phase: Ein Teil der betroffenen Infizierten
erkrankt nach einer Latenzphase (bis zu 20 Jahre), in der sich keine Beschwerden
zeigen, vor allem an einer chronischen Herzerkrankung, die häufig zum Tode
führt.
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Diagnostik
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Vor allem in der akuten Phase können
die Erreger unter dem Mikroskop nachgewiesen werden. Später sind manchmal
nur noch Antikörper zu erfassen.
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Therapie
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Eine Therapie führt nur in der akuten Phase zum
Erfolg, das chronische Stadium wird als unheilbar betrachtet. Als Medikamente
können sowohl Benznidazol als auch Nifurtimox über mindestens 2 Monate
eingenommen werden. Der Therapieerfolg ist sehr gut. |
Vorbeugung
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Trekking-Touristen durch Südamerika
sollten lieber ein Zelt benützen, als in Strohhütten oder Holzhütten von
Einheimischen übernachten. Die Anwendung von Insektenschutzmittel schützt vor
den Raubwanzen.
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