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Katayama-Syndrom
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Auslöser ist ein Saugwurm
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Das Katayama-Syndrom wird auch als akute Schistosomiasis bezeichnet.
Schistosomiasis oder Bilharziose wird durch
einen Saugwurm hervorgerufen, durch die Schistosomen. Daraus leitet sich der
Name ab. Schistosomiasis ist nach der Malaria die häufigste durch einen
Parasiten hervorgerufene Erkrankung weltweit. Das Katayama-Syndrom wird in
seiner akuten Form häufig nicht von der einheimischen Bevölkerung wahrgenommen -
bei Reisenden kommt es allerdings häufig zu typischen Reaktionen.
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Das Immunsystem reagiert auf die Eiablage
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Die Saugwürmer befinden sich im Süßwasser (Vorkommen in Afrika und
Südwestasien) und gelangen über die Haut in den Körper des Menschen. Etwa 3 bis
10 Wochen nach dem Eindringen beginnen die Würmer mit der Ablage von Wurmeiern,
wobei jeder Wurm zwischen 300 und 3000 Eiern täglich ablegen kann. Auf diese
massenhafte Eiablage reagiert das Immunsystem des Menschen mit einer massiven
Freisetzung von Antigenen, dem Katayama-Syndrom.
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Beschwerden
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Als typische Beschwerden des Katayama-Syndroms kommt es zu Fieber und
Abgeschlagenheit sowie Kopfschmerzen. Auch heftige allergische Reaktionen in
Form eines heftig juckenden Hautausschlage sind häufig.
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Komplikationen
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Wird ein Katayama-Syndrom nicht behandelt, entwickelt sich eine
Bilharziose bzw. eine Schistosomiasis mit
entsprechenden Organinfiltrationen.
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Diagnose
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Die Diagnose des Katayama-Syndroms wird durch den Nachweis der Eier im Stuhl bzw.
im Urin gestellt, seltener durch eine Biopsie, die endoskopisch gewonnen wird.
Auch der serologische Antikörper-Nachweis zeigt eine Infektion noch nach Jahren
an.
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Therapie
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Zur Behandlung der akuten Schistosomiasis steht der gut
verträgliche Wirkstoff Praziquantel zur Verfügung. Ist es im Verlauf der
Erkrankung schon zu
Organkomplikationen gekommen, sind diese kaum mehr rückbildungsfähig.
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