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Das auslösende Virus wird in den Tropen und Subtropen durch die
Aedesmücke übertragen
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Das Dengue-Fieber kommt weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten
Südostasiens, der Karibik sowie Venezuelas, Brasiliens und Afrikas vor. Erreger sind die
Dengueviren, von denen es 4 Typen gibt. Die Viren werden durch Mückenstiche der
Aedes-Mücken übertragen, die deutliche schwarz-weiße Streifen aufweist und deshalb auch
oft "Tigermücke" genannt wird. Die Mücke ist vorwiegend tagsüber und am
frühen Abend aktiv. Nach einer überstandenen Erkrankung besteht eine Immunität gegen
den entsprechenden Typ des Virus. Deshalb kann jeder Mensch prinzipiell vier mal an
Dengue-Fieber erkranken. Die Zahl der Infektionen hat in den letzten Jahren zugenommen.
Schätzungsweise 20 Millionen Menschen erkranken jedes Jahr am Dengue-Fieber. Davon
sterben durchschnittlich 24.000 Menschen. |
Der Verlauf des normalen Dengue-Fiebers ähnelt einer Grippe
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Die Angaben zur Inkubationszeit schwanken. Üblicherweise kommt es nach
etwa 5 - 8 Tagen (2 - 14 Tagen) zu ersten Beschwerden mit hohem Fieber, Kopf-, Glieder-,
Gelenk- und Muskelschmerzen bemerkbar machen. Es kann auch zu Juckreiz an den Händen und
Füßen, Abgeschlagenheit und einem schweren Krankheitsgefühl kommen. Typisch ist auch
ein Hautausschlag zu Beginn der Erkrankung, der sich auf Armen und Beinen und auf dem
gesamten Körper ausbreitet, aber das Gesicht ausspart. Charakteristisch sind ebenfalls
zwei deutlich getrennte Fieberphasen. Nach den ersten Tagen mit hohem Fieber kommt es nach
zwei bis vier Tagen zu einem fieberfreien Tag. Dann tritt eine zweiter schneller
Fieberschub ein, wobei die Temperatur aber nicht mehr ganz so hoch steigt, wie beim ersten
Fieberschub. Meistens heilt diese normale Form des Dengue-Fiebers innerhalb von zwei
Wochen problemlos ab. |
Die hämorrhagischen Form des Dengue-Fiebers befällt häufig Kinder
unter 10 Jahren und kann tödlich sein
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Bei der hämorrhagischen Form des Dengue-Fiebers, die deutliche seltener
auftritt, als die normale Form, kommt es zu heftigen inneren und äußeren Blutungen.
Obwohl auch Erwachsene betroffen sein können, tritt diese Form meistens bei Kindern unter
dem 10. Lebensjahr auf. Der Grund dafür ist die unterschiedliche Durchlässigkeit der
Wände der feinsten Blutgefäße, der Kapillaren. Das hämorrhagische Dengue-Fieber
beginnt wie die normale Form. Nach etwa 2 bis 5 Tagen kommt es aber zu einer deutlichen
Verschlechterung: Das Gesicht ist stark gerötet und es treten Blutungen sowohl im
äußeren, als auch im inneren des Körpers auf. Ein starker Flüssigkeitsverlust und ein
Zusammenbruch des Kreislaufs sind charakteristisch. Zusammenfassen zeigen sich
folgende Symptome:
- Bluterbrechen
- Blutungen in Haut und Schleimhäuten
- verringerte Anzahl blutungsstillender Blutplättchen (mit Labormethoden nachweisbar)
- Blutverdickung (mit Labormethoden nachweisbar)
- Kreislaufschock
30 Prozent der betroffenen Kinder sterben.
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Die Therapie kann nur die Symptome bekämpfen
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Zur sicheren Diagnose kann das Virus mit Hilfe von Labormethoden
nachgewiesen werden. Diese Untersuchungen sind aber ausschließlich in
Hochsicherheitslaboratorien erlaubt. Wegweisend sind die typischen Beschwerden und der
Aufenthalt in gefährdeten Gebieten. Eine gegen den Erreger gerichtete Therapie gibt es
nicht. Deshalb können nur die Beschwerden gelindert werden. In der Regel werden
Medikamente zur Senkung des Fiebers und zur Schmerzlinderung eingesetzt. Hier sollte
solche Mittel zur Anwendung kommen, die nicht gleichzeitig die Blutgerinnung verringern.
Wichtig ist es, viel zu trinken. Gerade in den Tropen ist bei hohem Fieber der
Flüssigkeitsverlust enorm. Die normale Form des Dengue-Fiebers heilt innerhalb von 14
Tagen meistens ohne Probleme ab. Beim hämorrhagischen Dengue-Fieber muss außerdem
zusätzlich der hohe Verlust an Flüssigkeit mit Hilfe von Infusionen ausgeglichen werden.
In der Regel ist eine intensivmedizinische Krankenhausbehandlung notwendig. |
Vorbeugende Maßnahmen können schützen
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Ein Impfstoff gegen Dengue-Fieber steht bisher nicht zur Verfügung. Die
beste Vorbeugung ist die Vermeidung von Mückenstichen. Dies geschieht am ehesten durch
Mückengitter, Moskitonetze über dem Bett, Klimaanlagen und bedeckende Kleidung.
Allerdings kann die Aedesmücke durch dünne Kleidung hindurchstechen. Sinnvoll ist auch
das Auftragen Mückenabweisender Repellents. Um die Population der Aedesmücken in der
näheren Umgebung zu verringern, können mögliche Brutstätten - Aedesmücken bevorzugen
saubere kleine Wasseransammlungen - zerstört oder mit Insektiziden behandelt werden.
Stehendes Wasser sollte entfernt werden. Schon der begründete Verdach auf Dengue-Fieber,
sowie Erkrankung und Tod sind nach dem Infektionsschutzgesetz
meldepflichtig.
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