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Sandfliegenfieber
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Die Sandmücke überträgt das Virus
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Das Sandfliegenfieber (auch Pappataci-Fieber oder Phlebotomus-Fieber) ist eine Viruserkrankung, die
durch das gleichnamige Sandfliegen-Virus verursacht. Der Name ist etwas
missverständlich, denn das Sandfliegenfieber wird durch die Sandmücke
übertragen wird. Bei dem Virus unterscheidet man 3 Serotypen, die nach dem Ort
ihrer Entdeckung benannt wurden:
- Sizilien (S)
- Toskana (T)
- Neapel (N)
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Diese 3 Typen sind im gesamten Mittelmeerraum, in Teilen Portugals, im Nahen
Osten, am Roten Meer, der arabischen Halbinsel, Iran, Irak, Afghanistan,
Pakistan, Nordindien, Bangladesch, Myanmar und im Himalaya bis zu einer Höhe von
4000 m sowie in der Chinesischen Provinz Yuannan verbreitet (siehe Karte). Zunehmend sind auch Urlauber von der
Erkrankung betroffen und seit dem Jahr 2010 wurden sogar Fälle im Bereich des
Oberrheins bekannt.
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Immunität
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Eine Infektion mit dem Toskana-Virustyp, der vorwiegend im Mittelmeerraum
vertreten ist, verläuft sehr häufig ohne Beschwerden zu verursachen. Danach ist
man vor einer weiteren Infektion mit diesem Serotyp geschützt. Eine Immunität
gegen die anderen Serotypen besteht allerdings nicht.
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Symptome
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Kommt es zu einem Ausbruch der Krankheit, so verläuft nach kurzer Inkubationszeit (2-5 Tage)
die Erkrankung in den meisten Fällen wie ein grippaler Infekt mit plötzlich
einsetzendem hohem
Fieber (teilweise bis 40°C), Kopfschmerzen, Schmerzen hinter dem Augapfel,
Glieder- und Gelenkschmerzen sowie möglicherweise auch Magen-Darmbeschwerden.
Nach etwa 1 Woche klingen die Beschwerden ab. Nach einem Intervall von 1 bis 2
Wochen kann es jedoch zu einer zweiten Krankheitsphase kommen - beim Serotyp
Toskana in 2 bis 12 Prozent der Fälle. Dann entwickeln sich neurologische Symptome wie Nackensteifigkeit, Zittern, Lähmungen und
eingetrübtem Bewusstsein. Auch diese Symptome entwickeln sich zurück. Bleibende Schäden entstehen
in der Regel nicht.
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Diagnostik
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Die Diagnose kann durch die Bestimmung der
Antikörper im Blutserum gestellt werden, die spätestens 5-8 Tage nach
Erkrankungsbeginn nachweisbar sind.
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Therapie
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Das Sandfliegenfieber ist eine Virusinfektion. Die Behandlung ist auf die Linderung
der Symptome beschränkt. Eine Impfung existiert nicht. Wichtig ist dagegen, mit einem
wirksamen Mückenschutz mit Moskitonetz und Repellentien die nachtaktiven
Sandmücken fernzuhalten.
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