Palliativmedizin

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Allgemeine Aspekte der Palliativmedizin
Das palliativmedizinische Team
Spezial:
Alte Menschen in der Palliativmedizin
Kinder in der Palliativmedizin

Die Sterbephase
Sterbehilfe, Sterbebegleitung, Patientenverfügung
Krankenpflege in der letzten Lebensphase

Beschwerdenkomplexe:
Dermatologische Beschwerden
Ernährung und Flüssigkeitsversorgung
Magen-Darm Beschwerden

Lungen- und Atemwegsbeschwerden
Neurologische Beschwerden
Seelische und geistige Beschwerden
Urologische Beschwerden

 

Das Palliativmedizinische Team - Allgemeine ethische Prinzipien der palliativmedizinischen Arbeit:
Vermeidung einer in die Länge gezogenen Sterbephase

Kein Aufzwingen medizinischer Leistungen

Kein Arzt hat das Recht, mit der Absicht einer Lebensverlängerung das Sterben eines Patienten zu verlängern. Der Hippokratische Eid verbietet die Herbeiführung des Todes eines Patienten. Ein Arzt darf jedoch einem sterbenden Patienten keine medizinischen Maßnahmen aufzwingen, die dieser explizit ablehnt (beispielsweise künstliche Ernährung oder maschinelle Beatmung). Auch die Beendigung einer medizinischen Maßnahme wie künstliche Ernährung oder maschinelle Beatmung ist mit dem Hippokratischen Eid und einer ethischen Handlung vereinbar, wenn sie dem Patienten keinen Nutzen mehr bringt und auch das Leben des Patienten nicht verlängert, sondern diesen nur unnötig belastet. Im Angesicht eines absehbaren Todeseintritts tritt der Versuch einer Lebensverlängerung in den Hintergrund. Das Wohlbefinden des Patienten während der Sterbephase steht im Mittelpunkt der Bemühungen des palliativmedizinischen Teams.

 

Ethische Einsatz medizinischer Maßnahmen

Der angemessene und ethische Einsatz medizinischer Maßnahmen kann durch Beachtung einiger Empfehlungen erleichtert werden:

  • Ermittlung der Wünsche des Patienten
  • Respektierung der Wünsche des Patienten bezüglich einer möglichen Lebensverlängerung oder auch deren Ablehnung und damit auch Respektierung der Autonomie und des Willens des Patienten
  • Betonung, dass Sterbehilfe keine "mögliche Therapieform" darstellt, dass man das Leben des Patienten jedoch auch nicht gegen dessen Willen und um jeden Preis verlängern möchte
  • Ermittlung der Gründe für den Wunsch eines Patienten nach einem raschen Tod
  • Betonung, dass niemand gegen seinen Willen "mit Maschinen" und "an Schläuchen" am Leben gehalten wird

 

Entscheidungen sind schwer

Entscheidungen für oder gegen die Verlängerung des Lebens oder Sterbens eines Patienten sind immer schwierig. Auch den Mitgliedern eines palliativmedizinischen Teams fällt es unter Umständen schwer, die Beatmungs- oder Ernährungstherapie eines sterbenden Patienten zu beenden, selbst wenn deren Nutzlosigkeit deutlich geworden ist. Auch wenn die Entscheidung im Sinne des Patienten ist, entsteht dabei leicht das Gefühl, den Patienten "aufzugeben" und nichts mehr für ihn tun zu können.

 

Gespräche helfen

Das Lebensende verläuft bei jedem Patienten anders. Teammitglieder können sich nicht immer sicher sein, ob das Ergreifen oder die Beendigung einer medizinischen Maßnahme im Einzelfall eher das Leben oder das Sterben verlängert beziehungsweise verkürzt. In derlei Überlegungen fließen zudem die individuellen Wünsche, Ängste und Vorstellungen des einzelnen Patienten ein. Daher ist es insbesondere in Situationen, in denen man die Einleitung oder Beendigung lebensverlängernder Maßnahmen erwägt, wichtig, sich innerhalb des palliativmedizinischen Teams gegenseitig zu helfen. Die Situation sollte mit dem Patienten und dessen Angehörigen sowie innerhalb des Teams besprochen werden, damit möglichst viele Blickwinkel und Argumente Berücksichtigung finden. Auch lassen sich Entscheidungen leichter treffen, wenn sie von allen oder zumindest möglichst vielen Beteiligten getragen werden. Unter Umständen ist es hilfreich, sich Rat von erfahrenen Kollegen oder von einem Psychologen zu holen oder die Problematik innerhalb einer Balint-Gruppe zur Diskussion zu stellen.

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