1 Einführung
Maßnahmen zur Sicherung der Qualität halten seit geraumer
Zeit auch im modernen Gesundheitswesen Einzug. Schenkt man den zahlreichen Meldungen und
Veröffentlichungen Glauben, so sind die Vorarbeiten an vielen Krankenhäusern und
Gemeinschaftspraxen bereits weit vorangeschritten und stehen kurz vor dem Abschluß.
Um so verwunderlicher daher, daß immer noch diskutiert wird,
was "Qualität" denn nun sei. Es genügt, einer beinahe beliebigen Veranstaltung
zum Thema Qualitätsmanagement in der Medizin beizuwohnen oder einen Artikel zum Thema
aufzuschlagen: Gewiß wird der ein oder andere Redner oder Autor darauf verweisen, daß
Qualität Ansichtssache sei und/oder nicht exakt zu definieren ist. Hierdurch entsteht
Verwirrung, die der Entwicklung ernstzunehmender, qualitätssichernder Maßnahmen
abträglich ist.
Es ist aber gar nicht so, daß Qualitätsbegriffe schwammig
oder vielleicht gar nicht definiert sind. Vielmehr fällt auf, daß in Ermangelung
konkreter Beispiele zu vorhandenen Definitionen Probleme und Verzerrungen bei der
Interpretation und Deutung der Begriffe entstehen.
Wenn unterschiedliche Inhalte mit dem gleichen
"Wortvehikel" transportiert werden, so handelt es sich auch um ein Problem der
Kommunikation und der Information. Hier sollen die FAQ zumindest teilweise Abhilfe
schaffen.
Basierend auf den anerkannten Begriffen und Definitionen des
deutschen Normgebers, dem DIN, werden Begriffe des Qualitätsmanagements zitiert und
anhand von Beispielen erläutert. Hierbei wird versucht, die Begriffe auf möglichst alle
in Frage kommenden Bereiche im Gesundheitswesen abzubilden: So finden sich nicht nur
Beipiele für Ärzteschaft und Pflege, sondern auch für die technische Assistenz oder die
Verwaltung usw.
Das Liste zeigt, daß die gegenwärtigen Probleme des
Qualitätsmanagements keineswegs im Mangel an Definitionen liegen. Es ist damit aber nicht
beabsichtigt, der Phantasie Einschränkung zu gewähren, dort wo es des Einfallsreichtums
bedarf: Nämlich in der konkreten Umsetzung der Ideen der Qualität.
Was dieser Band keinesfalls ersetzen kann ist darüberhinaus
ein Glossar oder ein Wörterbuch der Fachgesellschaften. Ferner haben die vorliegenden
Kapitel keinen Anweisungs-charakter, sondern sollen als Anregung verstanden werden. An
dieser Stelle sei verwiesen auf die zahlreichen Schriften der DIN, des Autorenpaars
Graebig-Viethen und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Statistik und
Dokumentation und an das Glossar der Veröffentlichung zum Ärztlichen Qualitätsmanger
der BÄK.
Zu Leseweise der nachfolgenden Seiten
Die Begriffserläuterung folgt in der Regel der folgenden
Systematik:
- Begriff (fett,
unterstrichen)
- vier Beispiele mit führenden Spiegelstrichen (normal)
- P Fallbeispiel 1
- L Fallbeispiel 2
- A Fallbeispiel 3
- V Fallbeispiel 4
Beispiele für Ärzte sind mit einem A, für
Pflege mit einem P, für Verwaltung mit einem V, für Labor
und Technik mit einem L, andere mit einem S gekennzeichnet.
Es können ferner Anmerkungen enthalten sein, die durch eine
etwas kleinere Kursivschrift (11 p) kenntlich gemacht werden.
Die Mehrzahl der enthaltenen Begriffe stammt aus DIN EN ISO
8402 "Qualitätsmanagement Begriffe". Die Gliederung der Schrift folgt im
wesentlichen dieser Norm. Einige weitere Begriffe sind aus anderen Unterlagen entnommen
und an den passenden Stellen hinzugefügt.
Tip: Viethen Gregor, Graebig,
Klaus
Qualitätsterminologie Gesundheitswesen
Taschenbuch / Erschienen 1996
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