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4 Qualitätsmanagement

Qualitätspolitik

Qualitätsmanagement

Qualitätsplanung

Qualitätslenkung

Qualitätssicherung/QM Darlegung

QM-System

Umfassendes Qualitätsmanagement (UQM)

Qualitätsverbesserung

Qualitätspolitik

Umfassende Absichten und Zielsetzungen einer Organisation zur Qualität, wie sie durch die oberste Leitung formell ausgedrückt werden.

(aus DIN EN ISO 8402: 08.95)


Qualitätsmanagement

Alle Tätigkeiten des Gesamtmanagements, die im Rahmen des Qualitätsmanagment (QM)­Systems die Qualitätspolitik, die Ziele und Verantwortungen festlegen sowie diese durch Mittel wie Qualitätsplanung,Qualitätslenkung, Qualitätssicherung/QM­Darlegung und Qualitätsverbesserung verwirklichen.

1) Qualitätsmanagement ist die Verantwortung aller Ausführungsebenen, muß jedoch von der obersten Leitung angeführt werden. Ihre Verwirklichung bezieht alle Mitglieder der Organisation ein.

2) Beim Qualitätsmanagement werden Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkte beachtet.

(aus DIN EN ISO 8402: 08.95)

Qualitätsmanagement (früher: Qualitätssicherung) ist also der alle qualitätsbezogenen Tätigkeiten umfassende Oberbegriff. Der eigenständige Begriff "Qualitätssicherung" wurde in den neueren QM­Normen abgelöst durch die Doppelbezeichnung "Qualitätssicherung/ QM­Darlegung". Gleichzeitig hat sich der Begriffsinhalt verschoben, da Qualitätssicherung/QM­Darlegung jetzt eine Untermenge des Qualitätsmanagements darstellt.

In zusammengesetzten Benennungen der Normen in der älteren Fassung, die den Wortbestandteil "Qualitätssicherung ..." enthalten, ist dieser durch "Qualitätsmanagement ..." oder abgekürzt "QM­..." zu ersetzen.

Hinweis zum allgemeinen Sprachgebrauch:

Die beispielsweise noch in § 137 SGB V oder in den Aus-, Fort- und Weiterbildungscurricula der Bundesärztekammer verwendete Bezeichnung "Qualitätssicherung" entspricht dem Begriff "Qualitätsmanagement" nach DIN EN ISO 8402.

Qualitätsplanung

Tätigkeiten, welche die Ziele und Qualitätsforderungen sowie die Forderungen für die Anwendung der Elemente des QM­Systems festlegen.

(aus DIN EN ISO 8402: 08.95)

Da das Qualitätsmanagement der Einhaltung bzw. Erfüllung der Ziele und Qualitätsforderungen dient, die sich wiederum aus der Qualitätsplanung ableiten, kommt der letzteren grundlegende Bedeutung zu. Siehe auch Erläuterungen unter Qualitätsforderung.

Beispiele:

-P Der Pflegedienstleitung eines Hauses fällt das gehäufte Auftreten von Decubitalgeschwüren in einer Abteilung auf. Nach Rücksprache mit dem Oberarzt erfolgt die Einberufung eines multiprofessionellen Qualitätszirkels, der als künftige Forderung festlegt, die Anzahl an Decubitalgeschwüren auf null zu reduzieren. Hierfür sollen eine verbesserte Prophylaxe und Informationsseminare für die Schwesternschaft beitragen.

-L Eine Umstellung der Palette chirurgischer Eingriffe an einem Krankenhaus bedingt, daß labormedizinische Untersuchungen wie Blutgruppen- und Antikörper- bestimmungen weitaus häufiger vorzunehmen sind als bisher. Die Laborleitung beschließt, die bislang an eine Blutspendezentrale weitergereichte Untersuchung demnächst auch im eigenen Labor durchzuführen und die hierfür notwendigen Investitionen zu treffen.

-A Die onkologische Abteilung hat ein Steuerungsgremium, bestehend aus dem Chefarzt, den Fachärzten und der Pflegeleitung. Das Steuerungsgremium hat als eines der Ziele festgelegt, zumindest die in der Literatur angegebene Heilungsquote von 80 % bei metastasierendem Hodenkarzinom innerhalb der nächsten 5 Jahre zu erreichen. Therapiepläne sollen mit Hilfe eines externen Kollegen ausgearbeitet werden.

-V Die Verwaltung eines Klinikums beschließt, eine neue EDV zur Abrechnung einzuführen. Im Rahmen der Planungsmaßnahmen ist es z.B. notwendig, vorhandene EDV-Anlagen auf Kompatibilität und Inkompatibilität

zu untersuchen. Für die Vorarbeiten wird eine EDV- Kommission ins Leben gerufen.


Qualitätslenkung

Arbeitstechniken und Tätigkeiten, die zur Erfüllung von Qualitätsforderungen angewendet werden.

(aus DIN EN ISO 8402: 08.95)

Beispiele:

-P Eine Klinik schreibt einen Wettbewerb für ihre Angestellten aus. Hierbei soll das Erreichen einer hohen Patientenzufriedenheit eine maßgebliche Bewertungsgrundlage darstellen.

-L Der Laborleiter erwartet von seinen Mitarbeitern die Teilnahme an einer freiwilligen Fortbildungsveranstaltung je Halbjahr. Die Mitarbeiter erhalten hierfür Sonderurlaub.

-A Der niedergelassene Arzt lobt bzw. kritisiert seine Mitarbeiter, um das vorher definierte, gewünschte Verhalten im Umgang mit Patienten zu erreichen bzw. zu verstärken.

-V Der Verwaltungsleiter eines Krankenhauses be- schließt, die Verwaltungsangestellten für die Belange von Ärzteschaft und Pflege im Zusammenhang mit einer neuen Gesetzesnovelle zu interessieren und unterstützt die Teilnahme an entsprechenden multiprofessionell ausgerichteten Informationsbörsen.

Qualitätssicherung/QM­Darlegung

Alle geplanten und systematischen Tätigkeiten, die innerhalb des QM­Systems verwirklicht sind, und die wie erforderlich dargelegt werden, um ausreichendes Vertrauen zu schaffen, daß eine Einheit die Qualitätsforderung erfüllen wird.

(aus DIN EN ISO 8402: 08.95)

Die Qualitätssicherung/QM­Darlegung ist derjenige Teil des Qualitätsmanagements, der dafür sorgt, daß Kunden oder dritte Parteien von der guten Qualität der Produkte der Organisation überzeugt sind. Dieses Vertrauen gewinnt zunehmend an Bedeutung, da man sich bei immer komplexer werdenden Produkten immer weniger darauf verlassen kann, die Qualität durch produktbezogene Prüfungen zu beurteilen.

Die Doppelbenennung Qualitätssicherung/QM­Darlegung wurde gewählt, um dem unterschiedlichen Sprachgebrauch in den verschiedenen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft der deutschsprachigen Länder gerecht zu werden und gleichzeitig eine Verwechslung mit der veralteten Benennung Qualitätssicherung zu vermeiden.

Qualitätssicherung /QM­Darlegung ist zu unterscheiden von Qualitätsmanagement und von Qualitätssicherung. Siehe dazu die Erläuterungen unter Qualitätsmanagement.

QM­System

Zur Verwirklichung des Qualitätsmanagements erforderliche Organisationsstruktur, Verfahren, Prozesse und Mittel.

(aus DIN EN ISO 8402: 08.95)

Bei der Gestaltung ihrer QM­Systeme sind die Organisationen grundsätzlich frei. Weit verbreitet sind jedoch QM­Systeme, die anhand internationaler Normen, insbesondere aus der ISO­9000­Reihe, aufgebaut werden. Diese Normen sehen unter anderem vor, daß das QM­System in den QM­Dokumenten beschrieben wird, welche zumindest aus dem QM­Handbuch bestehen, in der Regel aber zusätzlich auch aus mitgeltenden Unterlagen.

Umfassendes Qualitätsmanagement (UQM)

Auf die Mitwirkung aller ihrer Mitglieder gestützte Managementmethode einer Organisation, die Qualität in den Mittelpunkt stellt und durch Zufriedenstellung der Kunden auf langfristigen Geschäftserfolg sowie auf Nutzen für die Mitglieder der Organisation und für die Gesellschaft zielt.

(aus DIN EN ISO 8402: 08.95)

Das umfassende Qualitätsmanagement wird gelegentlich auch als TQM (Total quality management) bezeichnet.


Qualitätsverbesserung

Überall in der Organisation ergriffene Maßnahmen zur Erhöhung der Effektivität und Effizienz von Tätigkeiten und Prozessen, um zusätzlichen Nutzen sowohl für die Organisation als auch für ihre Kunden zu erzielen.

(aus DIN EN ISO 8402: 08.95)

Qualitätsverbesserung und Qualitätsplanung sollten zusammenwirken. Erkenntnisse aus der Qualitätsverbesserung können sich auf die Qualitätsplanung auswirken.

Beispiel:

Das Steuerungsgremium der Krankenhausabteilung diskutiert regelmäßig die für den Arbeitsbereich der Abteilung relevanten, neu erschienenen Veröffentlichungen und beschließt gegebenenfalls Verbesserungsmaßnahmen für die Arbeit der Abteilung, die sich z.B. in Änderungen der Therapieschemata niederschlagen.

Tip: Viethen Gregor, Graebig, Klaus
Qualitätsterminologie Gesundheitswesen
Taschenbuch / Erschienen 1996 Buch dazu anzeigen

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