| |
|
Wie entsteht eine Chronisch venöse Insuffizienz?
|
Ein Abflusshindernis in den Venen oder eine Blutstauung führen zu
dauerhaft hohem Venendruck.
|
Die chronische venöse Insuffizienz (CVI) entsteht durch eine
Druckerhöhung in den Venen und kommt fast ausschließlich in den Beinen vor. Diese
Druckerhöhung kann auf zwei unterschiedlichen Wegen entstehen, entweder durch ein
Abflusshindernis, etwa eine tiefe Beinvenenthrombose,
oder durch eine Überlastung durch Blutstauungen in Krampfadern
der oberflächlichen Venen. Drucküberlastungen entstehen auch dann, wenn Venenklappen nicht mehr richtig
schließen. Dies kann auch in den tiefen
Beinvenen vorkommen. |
Der Stoffaustausch in den Kapillaren wird empfindlich gestört.
|
Fließt das Blut nicht zügig durch die Venen ab, kommt es zu einem
Rückstau im Bereich der Kapillaren, die
zwischen Arterien und Venen geschaltet sind . Aufgrund der so entstandenen Störung der
Mikrozirkulation können die Kapillaren ihre Aufgaben nicht mehr bewältigen, die
Versorgung der Gewebe, unter anderem der Haut, mit Sauerstoff und Nährstoffen und deren
Abfallentsorgung. Die venöse Stauung und die begleitende Wassereinlagerung in die Gewebe
führt außerdem zu einer Störung des Lymphabflusses, was wiederum die Wassereinlagerung
(Ödembildung) verstärkt. |
Entwicklungsweg der CVI über die oberflächlichen Beinvenen:
|
Fasst man diese beiden unterschiedlichen Entstehungsmechanismen zusammen,
so ergibt sich folgende Entwicklungskaskade:
- Entwicklung über die oberflächlichen
Beinvenen: Vererbung und Körperbau führen zu einer verstärken Bereitschaft zu
Venenleiden. Schließlich kommt es zu einer Venenwandschwäche, die sich entweder auf
physikalischem Weg durch vermehrtes Stehen und/oder Sitzen oder aufgrund hormoneller
Einflüsse, etwa durch die Einnahme der Pille
oder durch Schwangerschaften zu Krampfadern
entwickeln kann. Danach treten häufigen oberflächliche Venenentzündungen, Thrombophlebitiden auf, die die Venen weiter
schädigen. Schließlich kann es zu einer Fehlfunktion der Venenklappen in den oberflächlichen Venen
kommen. Dies führt dann dazu, dass das venöse Blut nicht abfließen kann. Es kommt zu
einer dauerhaften Stauung mit venösem Überdruck, der schließlich zur chronischen
venösen Insuffizienz führt.
|
Entwicklungsweg der CVI über die tiefen Beinvenen:
|
- Entwicklung über die tiefen Beinvenen: Körperbau, Übergewicht und Alter sind Risikofaktoren für die Entwicklung einer Thrombose. Venöse Vorerkrankungen wie Krampfader oder auch Bettlägerigkeit erhöhen die
Thrombosegefahr weiter. Schließlich kommt es z. B. aufgrund einer Venenentzündung (Thrombophlebitis) oder einer Wunde zur
Ausbildung der sogenannten Virchow-Trias
als Vorbedingung für eine tiefe Venenthrombose. Dann führen Gefäßwandschäden,
verstärkte Gerinnungsneigung und verlangsamte Fließgeschwindigkeit im Zusammenwirken zu
einer Phlebothrombose. In vielen Fällen entwickelt
sich daraus eine Fehlfunktion der tiefen Venenklappen. Das führt zur Ausbildung von
sekundären Kampfadern, die zusammen mit der Fehlfunktion der Venenklappen zu einer
dauerhaften Stauung mit venösem Überdruck führt, der schließlich in einer chronischen
venösen Insuffizienz mündet.
|
| |
|