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Thrombophlebitis/
Oberflächliche Venenentzündung

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Diagnostik und Therapie der Thrombophlebitis

Anamnese und körperliche Untersuchung geben sichere Hinweise.

In den meisten Fällen reicht die Beschreibung der Beschwerden, das Fühlen und Abtasten für den Arzt zur Stellung der Diagnose aus. Liegt die Thrombophlebitis in der Nähe der Leiste, so besteht die Möglichkeit, dass ein Thrombus in den Bereich der tiefen Beinvenen hineinreicht. Diese Möglichkeit muss mit Hilfe der Duplexsonografie abgeklärt werden.

 

Kompression und viel Bewegung sind die wichtigsten Maßnahmen.

Ziel der Therapie ist es, den entzündlichen Prozess auf die oberflächlichen Venen zu beschränken und eine Wanderung in das tiefe Venensystem zu verhindern. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist eine Kompressionsbehandlung mit elastischen Binden. Kompressionsstrümpfe und Antithrombosestrümpfe sind bei der Behandlung der Thrombophlebitis nicht geeignet. In gewickeltem Zustand sollen sich die Betroffenen dann viel bewegen (Venenwalking). Dadurch wird die Muskelpumpe aktiviert und der Blutfluss in den tiefen Beinvenen beschleunigt. Das beugt aktiv einer Thrombose vor. Bettruhe dagegen birgt die Gefahr, dass ein Thrombus in das tiefe Venensystem hineinwächst.

 

Salbenumschläge und Kühlung mit kaltem Wasser bringen Linderung.

Eventuelle Auslöser der Thrombophlebitis wie Venenkatheter oder Venülen müssen sofort entfernt werden. Örtlich werden dann an der betroffenen Gliedmaße Umschläge mit antientzündlichen und antithrombotisch wirkenden Salben oder Gelen angelegt werden. Gekühlt werden kann auch mit Alkohol oder kaltem Wasser. Bei starken Schmerzen kann ein entzündungshemmendes Schmerzmittel verabreicht werden.

 

Antikoagulation sollte nur bei Thrombenbildung und Gefahr einer tiefen Beinvenenthrombose durchgeführt werden.

Wichtig ist, dass bei der Thrombophlebitis keine i.m.-Injektionen (Spritzen in den Muskel) vorgenommen werden sollten. Das macht eine Lysetherapie (thrombusauflösende Therapie) unmöglich, die möglicherweise später notwendig wird, wenn sich als Komplikation eine tiefe Beinvenenthrombose entwickelt. Eine  Therapie, die die Blutgerinnung hemmt (Antikoagulation), ist ebenfalls nur dann sinnvoll, wenn die tiefen Beinvenen betroffen sind oder wenn sich die Thrombophlebitis im Bereich des Venensterns befindet und die Gefahr eines Übergreifens in das tiefe Venensystem besteht. Sind die Betroffenen bettlägerig, so muss einer Thrombose in jedem Fall intensiv vorgebeugt werden. Das geschieht am besten durch die Gabe von Heparin, einem Stoff, der die Blutgerinnung hemmt. außerdem werden an beiden Beinen Kompressionsverbände angelegt.

 

Antibiotika nur bei Sepsis.

Bei der Behandlung der Thrombophlebitis sollten keine Antibiotika verabreicht werden. Ausnahme ist die septische Thrombophlebitis. Fieber deutet auf eine Infektion des ganzen Organismus oder gar eine Sepsis hin. Dann muss antibiotisch behandelt werden, der Arzt verabreicht ein systemisch wirkendes Antibiotikum, das auch gegen Staphylokokken (bakterielle Erreger von Abszessen) wirksam ist. Eine septische Thrombophlebitis muss immer im Krankenhaus behandelt werden. Der Infektionsherd muss chirurgisch entfernt werden. In manchen Fällen muss der Blutfluss in der betroffenen Vene unterbunden werden.

 

Meistens heilt die Thrombophlebitis in wenigen Tagen ab.

Eine normale Thrombophlebitis heilt in der Regel bei der entsprechenden Behandlung ohne Probleme innerhalb weniger Tage ab. Problematischer ist die infektiöse oder septische Thrombophlebitis, bei der es unter Umständen zu Komplikationen kommen kann. Zu ihnen gehören neben dem septischen Schock auch eine Endokarditis und eine bakterielle Embolie.

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