Wundmanagement -
Wundheilung und chronische Wunden

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Pflegenotstand: "Das liebe Geld und was sonst noch zu tun ist."

 

Inhaltsübersicht:
Unangenehme Wahrheiten
Veränderung von Einstellungen
Modernes Wundmanagement

 

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Unangenehme Wahrheiten

 

Wen interessiert das schon? Missstände in der Pflege. Wer kann das noch hören? Wen interessiert das überhaupt? Außer natürlich die Betroffenen: Die Alten und Kranken, die Pfleger und Ärzte.

 

Skandale erwecken Interesse. Aber die Öffentlichkeit? Ist sie nicht eigentlich nur dann an der Pflege interessierte, wenn wieder ein Skandal aufgedeckt wurde?

 

Der Status von Pflege und Pflegeberufen unterstützt den Pflegenotstand. Solche Fragen sind nicht aus der Luft gegriffen. Tatsächlich erscheint der "Pflegenotstand" eine Folge von Desinteresse und mangelnder Lobby zu sein. Es reicht nicht aus, die Ursachen in mangelnder finanzieller Versorgung durch die Pflegekassen zu sehen. Es reicht nicht aus, den Mangel an ausgebildeten Alten- und Krankenpflegern zu beklagen. Denn: Geldmangel ist auch ein Problem der Verteilung des vorhandenen Geldes. Und wer will bei diesen Missständen, der enormen Arbeitsbelastung und den schlechten Verdienst- und Aufstiegschancen den Pflegeberuf als eine lohnende Alternative zu anderen Berufen ansehen? Pflege scheint mehr Berufung zu sein. Ein Arzt macht Karriere, ein Pfleger wischt alten Menschen den Hintern ab, so ist häufig die Einschätzung.

 

Wir wollen nur das Beste. Und noch etwas kommt hinzu: Immer wieder wird betont, dass unsere Alten das Land groß gemacht haben. Sie haben es aus Schutt und Asche aufgebaut. Haben der jetzigen Generation ihre Grundlagen (auch und insbesondere die wirtschaftlichen) geschaffen. Wir schätzen sie und wollen nur das Beste.

 

Nur darf das kein Geld kosten. Aber gleichzeitig diskutieren wir über Renten, als ob es für jüngere Menschen eine Zumutung wäre, für die Rente der Alten zu arbeiten. Schließlich haben wir nichts davon, die Alten leben von unserem Geld und wenn wir dran sind, dann ist nichts mehr da!

 

Rettung oder doch Beruhigung des schlechten Gewissens? Wen wundert es da, dass Altenpflege als notwendiges und lästiges Übel angesehen wird. In ein solches Übel wird nur dann Geld investiert, wenn es notwendig erscheint. Und das ist meistens erst dann der Fall, wenn Skandale gravierende Probleme aufdecken. Dann erfolgen "Rettungsaktionen" unter dem Motto: "Das Kind ist in den Brunnen gefallen - mal sehen, ob wir es wiederbeleben können."

 

Gott sei Dank gibt es auch viel Positives. Erscheint das zu hart? Gibt es nicht eine Vielzahl von Menschen, die sich um eine qualifizierte und fachgerechte moderne Pflege verdient gemacht haben? Ja, sicherlich ist das so. Die Leistung dieser Menschen soll in keinem Fall geschmälert werden. Im Gegenteil: Die Auseinandersetzung mit unangenehmen und auf die Spitze getriebenen "Wahrheiten" soll helfen, die Diskussion zu diesem Thema anzuregen.

 

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Veränderung von Einstellungen

 

Pflege ist fachlich nicht weniger anspruchsvoll, als die Medizin. Pflege muss im Verständnis aller Menschen als ein Teil der Medizin angesehen werden. Sie ist weder "minderwertig", noch fachlich weniger anspruchsvoll als die Medizin. Deshalb ist es auch notwendig, dass die Medizin nicht so tut, als ginge sie die Pflege nichts an. Medizinische Maßnahmen im Bereich der Altenpflege, z. B. bei der Versorgung eines Dekubitus, kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Kommunikation auf gleicher Ebene geführt wird. Jeder ist Spezialist auf seinem Gebiet und sollte vom jeweils anderen auch so gesehen und behandelt werden.

 

Standesdenken verhindert eine gewinnbringende Kommunikation. Das Festhalten an Standesgrenzen, wie es in der Zusammenarbeit von Pflege und Medizin noch immer häufig der Fall ist, verhindert häufig eine gewinnbringende Kommunikation. Gewinnbringend wohl bemerkt für den Patienten, aber auch für Pflegekräfte und Ärzte, die voneinander einiges lernen könnten. Je eher es gelingt, eine gleichwertige und aufgeschlossene Zusammenarbeit zwischen Pflege und Medizin herzustellen, desto eher ist mit wirklichen Verbesserungen im Pflegebereich zu rechnen.

 

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Modernes Wundmanagement

 

Schulungen von Ärzten und Pflegern in der modernen Wundbehandlung und -pflege. Die Umsetzung dieser Grundsätze bei der Behandlung und Pflege chronischer Wunden, wie sie bei Dekubitus, diabetischem Fuß und Ulcus cruris vorkommen, wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Dazu muss in einigen Bereichen umgedacht werden:
  • Ärzte müssen sich für die Behandlung und Pflege chronischer Wunden verantwortlich fühlen und sie nicht als "geringfügiges medizinisches Problem" in die Randbereiche ihres Interesses verbannen.
  • Ärzte und Pfleger müssen geschult werden: Die neuen Erkenntnisse der modernen Wundpflege und die Auswahl und Anwendung der richtigen Wundauflagen können nur dann Fuß fassen, wenn in diesen Schulungen die Vorteile des modernen Wundmanagements belegt werden.

 

Alle profitieren vom modernen Wundmanagement:
  • Patienten
  • Mediziner
  • Pflegekräfte
  • Gesellschaft
Die Vorteile liegen auf der Hand:
  • Bei der richtigen Anwendung des neuen Wissens sind die Kosten eines modernen Wundmanagements erheblich niedriger, als bei der herkömmlichen Versorgung.
  • Die Heilzeiten chronischer Wunden haben sich durch die moderne Behandlung erheblich verkürzt. Das bedeutet auch wesentlich weniger Leid und eine verbesserte Lebensqualität für die Patienten.
  • Und nicht zu vergessen: Das "schlechte Gewissen" und teilweise die Resignation, mit der sich viele Pflegende in Angesicht mangelnder Versorgung auseinandersetzen müssen, verliert (zumindest in diesem Bereich) seine Grundlage. Das erhöht die Motivation, weil es zu einer wirklichen Erleichterung für die Patienten und für die Pflegenden kommt.

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