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Vorstellung |
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Pflegewissenschaft ist laut
Rahmenvereinbarung der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK)
für Lehramtsstudiengänge mit beruflicher Fachrichtung seit 1995 als eigene
berufliche Fachrichtung im universitären Bereich etabliert. Damit erfolgte die längst
überfällige Angleichung der Ausbildung von Lehrkräften für Pflege an die sonst
üblichen LehrerInnenausbildungsgänge. Bildungs- und berufspolitisch ist somit ein erster
Schritt auf dem Wege der Normalisierung von Ausbildungswegen in Pflegeberufen erreicht.
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Der seit 1993 eingerichtete Studiengang etabliert
Pflegewissenschaft als eigenständige universitäre Disziplin und bietet eine
entsprechende wissenschaftliche Ausbildung für das Lehramt an Berufsbildenden
Schulen/Ausbildungsstätten der Kinderkranken-, Kranken- und Altenpflege. Als akademische
Disziplin soll er den Transfer von Forschung in die Pflegepraxis leisten und zugleich die
Erfahrungen aus der Pflegepraxis in die Pflegewissenschaft aufnehmen. |
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Zugangsvoraussetzungen |
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Neben dem Zugang zum
Studium über die allgemeine Hochschulreife plus einem mindestens 12-monatigen Praktikum
wird für Personen mit einer Pflegeausbildung die Möglichkeit eröffnet, den Einstieg in
ein Universitätsstudium zu finden. Für sie ist ein berufsbegleitendes Kontaktstudium
Propädeutikum Pflegewissenschaft" eingerichtet worden, mit dessen
erfolgreichem Abschluss die fachgebundene Hochschulreife und eine entsprechende
Studienberechtigung erlangt wird.
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Zusammengefasst gelten die folgenden Eingangsvoraussetzungen: a) für das
Propädeutikum
- eine abgeschlossene Berufsausbildung in
der Kranken-, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege und
- eine mindestens dreijährige berufliche
Praxis und die Teilnahme an
- beruflichen Fortbildungen (Minimum: 16
Fortbildungsstunden) oder
- eine abgeschlossene Berufsausbildung in
der Kranken-, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege und
- eine Weiterqualifizierung zur/zum
Unterrichtsschwester/-pfleger oder
- zu Funktionsstellen
- (z. B. Pflegedienstleitung,
Stationsleitung, Anästhesie/Intensiv)
b) für das Hochschulstudium
- die erfolgreiche Teilnahme an dem zweisemestrigen (1 Jahr)
- Propädeutikum oder
- die allgemeine Hochschulreife und eine mindestens
12-monatige
- einschlägige Praxis in der Pflege.
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Darüber hinaus sind folgende Voraussetzungen empfehlenswert: Obligatorisch für alle
Studierenden sind Erfahrungen und Kenntnisse in der Pflege. Da Pflegewissenschaft im
angloamerikanischen Raum den fortgeschrittensten Forschungsstand repräsentiert, wird
häufig auf die englischsprachige Fachliteratur zurückgegriffen. Entsprechend gute
Sprachkenntnisse sind deshalb wünschenswert, stellen jedoch keine Voraussetzung für das
Studium dar.
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Vermittlung von Qualifikationen und
Fähigkeiten |
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Die Studierenden
sollten über praktisch gewonnene Fertigkeiten in verschiedenen Bereichen der Pflege
verfügen. Darüber hinaus sollten Sie Interesse an der Theoretisierung pflegerischen
Handelns und am interdisziplinären Studium einschlägiger Bezugswissenschaften haben.
Neben berufspädagogischen Neigungen sollte auch Interesse an Innovation im späteren
Lehrberuf und in der pflegerischen Praxis vorhanden sein.
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Mit dem Studium soll u. a. die Befähigung entwickelt werden, das in der
pflegerischen Praxis gewonnene Wissen zu reflektieren und in Wissenschaftsbezügen neu zu
denken. Neben der Aneignung der Wissensstoffe werden deshalb aus dem bekannten, häufig in
sich zersplitterten Berufswissen theoretische Perspektiven entfaltet und diese wiederum
auf die berufliche Praxis zurückbezogen. Angesprochen sind damit vorrangig Befähigungen
der Analyse und Reflexion sowie die Neugier gegenüber bestehenden Theorien zur Erklärung
bereits bekannter Fakten. Das Spannungsverhältnis zwischen theoretischem Wissen und
konkreten Handlungsprozessen steht dabei im Mittelpunkt einer wissenschaftlichen
Ausbildung, die zugleich im Engagement für Innovationen in der Praxis ihre komplementäre
Ergänzung findet. |
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Studienprofil |
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Das Kontaktstudium
Propädeutikum Pflegewissenschaft" dauert zwei Semester und
umfasst
Veranstaltungen sowohl in der beruflichen Fachrichtung, als auch im gewählten Zweitfach.
Es hat einen Umfang von mindestens 16 Semesterwochenstunden (8 Semesterwochenstunden in
jedem Semester) und schließt mit einer mündlichen Prüfung ab.
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Das Studium ist Teil der LehrerInnenausbildung für Schulen des
Berufsbildungsbereichs und umfasst 8 Semester und 1 Examenssemester. Es schließt mit dem
Ersten Staatsexamen für das Lehramt Pflegewissenschaft ab, an das sich das Referendariat
für den Unterricht an öffentlichen Schulen anschließen kann. In Verbindung mit dem
Ersten Staatsexamen kann auch das Zertifikat Diplom Berufspädagogik" erworben
werden. Da beide Abschlüsse, Erstes Staatsexamen und Diplom, nur minimal bezüglich der
erforderlichen Leistungsnachweise voneinander abweichen, können die Studierenden den
Doppelabschluss ohne Zusatzsemester erwerben. |
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Das Lehramtsstudium für den berufsbildenden Bereich umfasst das Studium der
beruflichen Fachrichtung Pflegewissenschaft" als erstem Fach, ein zweites
Unterrichtsfach (s. u.) und erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliche Studienanteile.
Durch die neue KMK - Rahmenvereinbarung ist es möglich, sich für ein zweites Studienfach
innerhalb der drei nachfolgend aufgeführten Alternativen zu entscheiden: |
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Allgemeinbildende Fächer
- Biologie
- Chemie
- Deutsch
- Englisch
- Gemeinschaftskunde/Politik
- Kunst
- Musik
- Sport
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Affine Fächer:
- Soziologie
- Psychologie
- Behindertenpädagogik
- Sozialpädagogik
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Vertiefungsgebiete innerhalb der beruflichen Fachrichtung
Pflegewissenschaft:
- Natur- und Gesundheitswissenschaften in der Pflege
(Humanbiologie, Pharmazeutische Chemie, Strahlenphysik,
- Gesundheitswissenschaft)
- Motologie und Rehabilitation in der Pflege
(Behindertenpädagogik, sportwissenschaftliche Grundlagen,
- Sportmedizin, Neurophysiologie)
- Sozialwissenschaften und psychologisch-sozialpädagogische
Intervention in der Pflege (Psychologie, Soziologie, Sozialpädagogik)
- Recht und Organisation des Gesundheitswesens (Arbeits- und
Wirtschaftswissenschaften, Gesundheitswissenschaft Recht des Gesundheitswesens)
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Aufbau des Studiums |
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Der Studienaufbau orientiert sich am regulären Studienplan für die Ausbildung
zum Lehramt an berufsbildenden Schulen mit der beruflichen Fachrichtung
Pflege". Das Studium beginnt mit der Integrierten Eingangsphase
LehrerInnenausbildung (IEL), die u.a. Erkundungen der Unterrichtspraxis in der Kranken-,
Kinderkranken- und Altenpflege einschließt. Darauf aufbauend wird in der beruflichen
Fachrichtung und im jeweiligen Zweitfach neben dem Besuch von theoretisch vertiefenden
Einzelveranstaltungen, Seminaren und Kursen projektbezogen studiert; hinzu kommen
gesellschafts- und erziehungswissenschaftliche Studienanteile (EGW). |
Formale Organisation des Lehramtsstudiums
Pflegewissenschaft
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berufliche Fachrichtung |
EGW * |
Zweitfach |
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9. |
EXAMENSSEMESTER |
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8. |
Einzelveranstaltungen |
Kurse |
Einzelveranstaltungen |
20 SWS |
7. |
Kurse
Seminare
Einzelveranstaltungen |
Kurse |
II.
Unterrichtseinheit |
Einzel-
veranstal-
tungen |
20 SWS |
6 |
Kurse
Seminare
Einzelveranstaltungen |
Kurse |
|
Einzel-
veranstal-
tungen |
20 SWS |
5. |
Kurse
Seminare
Einzelveranstaltungen |
Kurse |
II. Projekt |
Einzel-
veranstal-
tungen |
20 SWS |
4. |
Einzel-
veranstal-
tungen |
I. Unterrichts-
einheit |
Kurse |
Kurse
Seminare
Einzelveranstaltungen |
20 SWS |
3. |
Einzel-
veranstaltungen |
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Kurse |
Kurse, Seminare
Einzelveranstaltungen |
20 SWS |
2. |
Einzel-
veranstaltungen |
I. Projekt |
Kurse |
Kurse, Seminare
Einzelveranstaltungen |
20 SWS |
1. |
Integrierte Eingangsphase Lehrerbildung (IEL)
mit Einführungskursen |
20 SWS |
* Erziehungs- und
gesellschaftswissenschaftliche Anteile
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Bafög-Fragen |
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Grundsätzlich werden auch
für das Studium der Pflegewissenschaft als Lehramtsstudiengang die geltenden
Förderungsbestimmungen Anwendung finden. Das heißt, dass für die Dauer der Ausbildung
eine Ausbildungsförderung von mindestens 9, gegebenenfalls 10 Studiensemestern zu
gewähren ist. Die Förderung von AbsolventInnen des Zweiten Bildungsweges wird auch über
die Altersgrenze von 30 Jahren hinaus möglich sein.
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Praktika |
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Aufgrund der praxisbezogenen
Eingangsvoraussetzungen sind keine weiteren Praktika vorgesehen. Das Studium selbst
allerdings integriert praktische Anteile: eine einwöchige Schulerkundungsphase im Rahmen
der IEL; sodann praxisbezogene Projekte und schließlich schulische Unterrichtseinheiten,
die in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Ausbildungsstätten durchgeführt werden. Die
in das berufspädagogische Studium eingelassenen Praxisphasen haben die Funktion, das im
Studium gewonnene theoretische Wissen auf seine curriculare wie didaktische Umsetzbarkeit
hin zu überprüfen.
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Beratungsangebote |
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Grundsätzlich stehen alle
Lehrenden sowie wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ihren jeweiligen
Sprechzeiten für Beratungen zur Verfügung. Verpflichtend ist eine Studienberatung
lediglich im Propädeutikum.
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Auslandsaufenthalte |
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In Verbindung mit dem Lehramtsstudium wird Pflegewissenschaft als universitäre
Fachdisziplin aufgebaut. Aufgrund des Vorsprungs in den meisten europäischen Ländern,
insbesondere aber im angloamerikanischen Sprachraum, werden Auslandsaufenthalte sehr
empfohlen. Formalisierte Austauschprogramme befinden sich in der Entwicklung. |
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Prüfungen |
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Das Studium umfasst
eine Mindeststudienzeit von 8 Semestern und einem Examenssemester. Es schließt mit dem
Ersten Staatsexamen für das Lehramt "Pflegewissenschaft" im berufsbildenden
Schulwesen ab. Die Erste Staatsprüfung kann durch eine Zusatzprüfung um den
Abschluss
"Diplom-Berufspädagoge/Diplom-Berufspädagogin" erweitert werden.
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Während des Studiums sind insgesamt 7 Leistungsnachweise zu erbringen, die
prüfungsabschichtend in die Gesamtbewertung der Prüfungsleistungen, bestehend aus einer
Hausarbeit und einer mündlichen Prüfung in der beruflichen Fachrichtung, im gewählten
Zweitfach und in den Erziehungswissenschaften, eingehen. |
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Tätigkeitsfelder/Berufschancen |
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Als Tätigkeitsfelder für
AbsolventInnen des Studiengangs "Lehramt Pflegewissenschaft" kommen Kranken-,
Kinderkranken- und Altenpflegeschulen in Frage sowie alle Einrichtungen der Weiterbildung
und alle Einsatzbereiche, in denen berufliche Qualifizierungsfragen im Mittelpunkt stehen.
Da der Abschluss (Erstes Staatsexamen/Diplom) zur Promotion berechtigt, eröffnet das
Studium auch wissenschaftliche Berufswege, Forschungstätigkeiten und eine akademische
Laufbahn.
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