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Aktuelle
Studie: ACTISORB* SILVER 220-eine wirksame Alternative zur lokalen Antibiotikatherapie |
Lokale
Therapie chronischer, infizierter Wunden
Effizientes Wundmanagement mit
Silber-Aktivkohle-Auflage |
Die
Behandlung chronischer, infizierter Wunden, wie Ulcus cruris, Dekubitalulkus und Ulkus
durch diabetisches Fußsyndrom, stellt höchste Ansprüche an ein effizientes
Wundmanagement. Hier muss sich im Brachland Wundversorgung Deutschland jedoch
einiges ändern. Denn über die Hälfte der jährlich 28.000 Amputationen wären
vermeidbar, wenn dem komplexen Geschehen die entsprechende Aufmerksamkeit gewidmet und
adäquat behandelt würde. Die falsche Behandlung erzeugt, so verdeutlichten die Experten
eines Presseworkshops am 26. Juni in Berlin Lokale Therapie infizierter Wunden
(Johnson & Johnson Medical) nicht nur viel Leid, sondern auch dramatisch hohe
volkswirtschaftliche Kosten: Auf das Ulcus cruris entfallen 1 - 1,25 Milliarden EURO pro
Jahr, auf das diabetische Fuß-Syndrom mehr als eine halbe Milliarde EURO. Das Risiko von Wundinfektionen ist hoch: die Inzidenz von
Wundinfektionen beträgt in Langzeitpflegeeinrichtungen 10 - 16%. Verschärft wird die
Situation dadurch, dass beim Einsatz von Antibiotika Resistenzen entstehen. So beträgt
die MRSA-Prävalenz 8 - 12%. Wundinfektionen rangieren mit 25% aller nosokomialen
Infektionen an 2. Stelle.
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Umdenken
in der Wundversorgung dringend erforderlich |
Der
alleinige Einsatz von hydrokolloiden Verbänden bei leichter bis mittelstarker Exsudation
bewirkt in der Regel nur eine unzureichende Reinigung, Absorption und Keimelimination. In
Zeiten zunehmender Multiresistenz von Wundinfektionserregern sollten bei der infizierten
Wunde wegen der Resistenzentwicklung, Zytotoxizität und Allergenität auch keine
antibiotischen Wundauflagen verwendet werden, betonte Prof. Dr. Axel Kramer, Greifswald.
Eine Alternative stellen hier antiseptische Wundauflagen auf der Basis von Aktivkohle und
Silber dar. Eine Antiseptik vernichtet die Keime und verhindert eine Keimverschleppung in
normalerweise mikrobiell nicht besiedelte Körperbereiche des Patienten. Der Schutz vor
lokaler Kolonisation mit nachfolgender Infektion ist z.B. ganz wichtig für die chronische
Wunde. Mit der Wundauflage ACTISORB* SILVER 220
besteht gleichzeitig die Möglichkeit einer Biotopnormalisierung. In dieser Wundauflage
wurde in den letzten Jahren bewußt die Silberkonzentration um fast 50% erhöht. Außerdem
wurde die Kapazität der Bindungsoberfläche des Aktivkohlegewirkes deutlich erweitert.
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Wann
ist die Antiseptik unverzichtbar? |
Die
Antiseptik ist unverzichtbar bei -der
Primärversorgung verschmutzter, kontaminierter bzw. infizierter Wunden
- Verbrennungswunden
-infiziertem Dekubitalulcus
-Bisswunden
-der Nachbehandlung sezernierender Wunden
-der Vorbereitung eines Transplantatlagers mit
Oberflächenkontakt
-der Nachbehandlung chirurgisch eröffneter Abszesse und
Phlegmonen.
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Untersuchungen
zur Mikrobizidie bestätigen die hohe Effizienz von ACTISORB* SILVER 220
Studien:
-"Untersuchung des Wirkungsgrades
gegen einen multi-resistenten Staph. aureus Stamm" (Prüfbericht Nr.1.838 Wundverband
ACTISORB* SILVER 220)"
"Untersuchung zur Mikrobizidie von Wundauflagen" ((Quelle: Hyg Med 2000; 25
(5):184-186 erschienen im mhp-Verlag).
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In
einem eigenen Worst-case-in-vitro-Modell wurden verschiedene praxisrelevante
Verbandmaterialien hinsichtlich ihrer mikrobiziden Eigenschaften gegenüber Problemkeimen
getestet. Testkeime waren S. aureus, E. faecium, und drei vancomycinresistente (VR)
Enterokokkenstämme, E. faecium, E. faecalis und E. gallinarum. Prüfprodukte waren
ACTISORB* SILVER 220/Plus 150 (Wirkstoffbasis: Silber-Aktivkohle), Sofra Tülle
(Wirkstoffbasis: Framycetinsulfat), Antibio Tulle (Wirkstoffbasis: Neomycin + Polymyxin)
und Topper 8 Vliesstoffkompresse, das als Kontrolle diente. Schon in den orientierenden Untersuchungen zur Keimzahlreduktion
zeigte sich dabei der deutliche Trend, dass insbesondere für die vancomycinresistenten
Enterokokken nur ACTISORB* SILVER 220/Plus 150 mikrobizide Effekte aufwies. Für die
anderen ergaben sich Wirkungslücken. In weiteren Untersuchungen konzentrierte man sich
dann auf die Wirkung gegen resistente Enterokokken nach 48 h Exposition mit jeweils drei
Keimträgern. Hier bestätigten sich die Resistenzen gegen Enterokokken bei Antibiotika
auf der einen Seite, auf der anderen Seite ergab sich aber auch ein Unterschied zwischen
ACTISORB* SILVER 220 und Plus 150: Mit ansteigendem Anteil des elementaren Silbers und der
Bindungsoberfläche des Aktivkohlevlieses war die Wirksamkeit besser. ACTISORB* SILVER 220
bzw Plus 150 wiesen gegen alle 4 geprüften Bakterienstämme ein homogenes Wirkungsbild
mit einer Keimzahlreduktion von im Durchschnitt ca. 1,4 log bzw. 1,0 log gegenüber der
Kontrolle auf. Das sind nach Aussage von Kramer alles signifikante Unterschiede zu den
Antibiotika. Unter dem Aspekt eines Erregerwandels bei chronisch infizierten Wunden und
den guten klinischen Ergebnissen ist nach Kramer ACTISORB* SILVER 220 bzw. Plus 150 einer
antibiotischen Wundbehandlung vorzuziehen.
Die starke antiseptische Wirkung von Silber beruht nach
Aussage von Dr. Donka Lange, Johnson & Johnson Medical, auf der blockierenden Wirkung
der in der feinen Oxidschicht des Silbers enthaltenen Silberionen auf die Thiol-Enzyme
(Aminosäuren, L-Cystein) der Mikroorganismen. Damit wird deren Stoffwechsel blockiert und
es kommt zur Abtötung der Keime. Das aufgetragene Silber verläßt praktisch nicht die
Oberfläche der Aktivkohle.
Die in einem besonderen Verfahren gefertigte Auflage aus
feinen Fasern reinen Kohlenstoffs bewirkt eine Adsorption enormer Mengen an
Mikroorganismen. Letztere werden an der Oberfläche gebunden und mit Hilfe der Silberionen
abgetötet. Durch sein hohes Absorptionsvermögen bindet die Wundauflage auch die
bakteriellen Toxine und schafft damit die Basis für einen schnellen Wundheilungsprozess.
Er neutralisiert den Geruch aus eiternden Wunden, ist atmungsaktiv und hervorragend
hautverträglich. Eine Allergisierung und Sensibilisierung konnte bisher nicht
festgestellt werden.
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Defizite
in der Wundversorgung |
Aus
ihrem reichen Erfahrungsschatz von pro Jahr etwa 6000 Wundbehandlungen berichtete Dr.
Carola Zemlin, Magdeburg. Auch sie beklagte die mangelhafte Ausbildung der Ärzte in
Sachen Wundbehandlung. Eine schlechte Wundbehandlung und insuffiziente Information der
Patienten, sowie eine schlechte Nachsorge führen nicht nur zu hohen Kosten, einer
reduzierten Lebensqualität, sondern tragen ganz entscheidend zur hohen Amputationsrate
bei. So entstehen die hohen Kosten. Es ist ein Skandal, was sich noch heute im Jahr
2000 in Krankenhäusern tut. Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, damit wir von
diesem Brachland Wundbehandlung wegkommen. Die Defizite beginnen schon beim Hausarzt: Nicht selten sei die
Aussage: 20 Jahre habe ich nun Diabetes, aber meine Füße hat mein Arzt noch nie
angesehen. Ischämische Formen oder die Mischformen werden nicht differenziert und
auch die durchblutungsgestörten Formen verlaufen meist maskiert und werden dadurch zu
spät diagnostiziert.
Wenn nicht standardisiert untersucht wird, dann wird die
Neuropathie nicht erkannt. Dies aber hat dramatische Folgen: Kleine und auch größere
Verletzungen werden nicht wahrgenommen und es kommt sehr schnell zur Infektion der Wunde,
denn die lokale Infektabwehr ist beim schlecht eingestellten Diabetes empfindlich
gestört. Folgt nun noch die falsche Behandlung mit Fußbädern, dann ist der Weg in die
Katastrophe vorgezeichnet: Die Gewebsspalten öffnen sich und die Infektion geht nach
oben. Wenn weitere Fußbäder erfolgen und weiter aggressive Substanzen verwendet werden,
dann schreitet die Infektion in die Faszien und Sehnenscheiden fort und es ergibt sich das
Bild des septischen Fußes. Wir hatten eine sonst gesunde 80jährige Patientin, die
wegen einer Großzehen-Phlegmone am Oberschenkel amputiert wurde! Wenn man hier den Nagel
extrahiert und einen ACTISORB* SILVER-Wundverband angelegt hätte, dann wäre die Sache in
einer Woche erledigt gewesen. Das ist kein Einzelfall.
Viele Amputationen könnten durch ein adäquates
Wundmanagement verhindert werden. Mit der Silber-Aktivkohle-Auflage bieten sich hier neue
Möglichkeiten. Wenn diese Auflage lege artis angewendet wird, wir sagen dem
Patienten, dass er sie von außen mit steriler Ringerlösung ein wenig anfeuchten
soll, dann läßt sich damit eine Keimvernichtung und kontinuierliche Reinigung der
Wunde erzielen. Beides sind Grundvoraussetzungen für eine Heilung.
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Presseworkshop: |
Lokale
Therapie infizierter Wunden - Effizientes Wundmanagement auch bei multiresistenten
Erregern? Berlin, 26. Juni 2000 Veranstalter: Johnson&Johnson Medical |
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