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Abgrenzung oder Teamarbeit? |
Lehrbuchweisheiten
sagen nicht alles. |
Der
Verbandwechsel ist vorwiegend Aufgabe des Arztes, da er die Wundverhältnisse kennen
muss.
Er kann diese Tätigkeit an Krankenschwestern/Krankenpfleger delegieren". So steht es
in den Lehrbüchern für die Krankenpflege. |
Wer
macht was? |
Gerade
bei der Grund- und Behandlungspflege gibt es aber keine klare Abgrenzung zwischen
Verantwortlichkeitsbereichen der Pflegeberufe und der Mediziner. |
Wo
ist denn nun das Team? |
Der
sachgerechte Verbandwechsel erfordert ein fundiertes Wissen über die grundlegenden
Prozesse der modernen Wundheilung und bedarf eines besonders intensiven
Erfahrungsaustauschs zwischen behandelnden Ärzten und dem Pflegepersonal. |
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Teamarbeit ist gefragt |
Zusammenarbeit
ist Voraussetzung für ein funktionierendes Konzept. |
Wie
in vielen anderen Disziplinen verlangt speziell das moderne Wundmanagement eine
teamorientierte Zusammenarbeit beider Bereiche und die Anwendung professioneller Konzepte
innerhalb und zwischen den beteiligten Berufsgruppen. |
Tradition
und Führungsanspruch behindern eine patientenorientierte Teamarbeit. |
Traditionell
trägt der Arzt die umfassende Verantwortung für die Therapie des Patienten. Diese
Universalverantwortung ist ein wichtiger Teil der alltäglichen Legitimation des
ärztlichen Führungs- und Hierarchieanspruches in therapeutischen Teams. Die Pflegenden
empfinden diese Betonung der Arztverantwortung teilweise als eine Bevormundung, weil sie
durch den viel engeren, lang andauernden Patientenkontakt einen wesentlich höheren
Verantwortungsdruck" in der alltäglichen Arbeit verspüren (vgl. Weidner 1995
S. 263 f). |
Auch
die Pflege hat Traditionen. |
Als
Pfleger ist man grundsätzlich parteiisch, man fühlt sich nicht nur als Betreuer, sondern
oft auch als Beschützer des Patienten". (Krankenpfleger) |
Konflikte
werden nicht ausgetragen. |
Die
Konflikte, die hier gerade in therapeutischer Zusammenarbeit von Ärzten und Pflege
entstehen, gehen oft um den Anspruch, welcher Teil der eigentlich wichtigere ist. Meist
wird dieser Führungsprozess nur im verborgenen in Frage gestellt. In teamorientierten
Behandlungsprozessen kommt dieses Problem aber zwangsläufig an die Oberfläche und
kompliziert die Zusammenarbeit. |
Da
kann man richtig sauer werden!? |
Ärztliche
Kollegen/innen wünschen nicht immer, dass sie von Schwestern oder Pflegern korrigiert
werden. Man erwartet immer noch von den Pflegenden altruistisch (selbstlos) zu sein, aber
kommentarlos gegenüber Ärzten alles zu akzeptieren." (Krankenpfleger) |
Ärzte
zeigen weniger Engagement. |
Aber
Pflegende deklarieren inzwischen eigene Wissenschaftlichkeit und beginnen Erkenntnisse aus
der aktuellen Pflegeforschung und Pflegetheorien im Alltag anzuwenden und es fällt auf,
dass qualitätsbezogene Fragestellungen im Wundmanagement, auch im interprofessionellen
Kontext, zur Zeit eher von Pflegenden als von Ärzten angestoßen und vorangetrieben
werden. |
Pflegende
fordern Zusammenarbeit. |
Der
Patient muss im Mittelpunkt stehen. Zum Wohle des Patienten kann nur eines gelten: Aus
allen Bereichen miteinander zu arbeiten. Dabei auch aus anderen Bereichen
lernen." (Krankenpfleger) |
Kommunikation
auf gleicher Ebene. |
Um
einen Therapieerfolg im Wundmanagement zu erreichen ist es wichtig, dass die Kommunikation
zwischen Arzt und Pflegenden nicht unterbrochen wird und gemeinsam fortschrittliche
Therapiekonzepte entwickelt werden. Diese Therapiekonzepte müssen regelmäßig gemeinsam
überprüft und weiterentwickelt werden. |
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Mitarbeit des Patienten |
Erfahrungswissen
sollten genutzt werden. |
Optimal
wäre für den Behandlungserfolg im Wundmanagement, wenn in das professionelle Team aus
Arzt und Pflegenden auch der Patient (und/oder pflegender Angehöriger) eingeschlossen
wird, der auch als Laie u.U. sehr differenzierte Interpretationen und Leistungsvorschläge
aus seinem Erfahrungswissen beisteuern kann, auch wenn er dies kaum über universelles
Wissen begründen kann. Top |
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