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Vorsicht ist geboten. |
Viele
Medikamente, die nicht ausschließlich für Asthmatiker geschaffen wurden, sollen auch bei
Asthma Linderung bringen. Dazu sollte man genau hinsehen. Nicht immer wird der
versprochene Effekt auch erreicht. In manchen Fällen ist der Einsatz möglicherweise
sogar schädlich, zumindest aber fragwürdig. Hier finden Sie einen Überblick über
verschiedene Medikamentengruppen und eine Erklärung ihrer Einsatzmöglichkeiten und
Wirkmechanismen bei Asthma. |
Antibiotika |
Antibiotika sind Medikamente, die bei bakteriellen Infektionen
eingesetzt werden. Bei allergischem Asthma, bei dem keine bakterielle Infektion vorliegt,
sind sie wirkungslos. Bei bakteriellen Infektionen allerdings sind sie wirksam. Sie
sollten nur in Absprache mit dem Arzt eingenommenen werden. Eine Therapie mit Antibiotika
sollte immer nur kurzfristig erfolgen. Eine vorbeugende Dauertherapie ist, auch bei
wiederholt auftretenden Infektionen, nicht sinnvoll und kann sogar sehr schädlich sein. |
Antihistaminika |
Antihistaminika sind Medikamente, die die Freisetzung von
Histamin hemmen. Sie werden wirkungsvoll bei vielen allergischen Erkrankungen, z. B. auch
bei allergischem Schnupfen eingesetzt. Bei Asthma
sind sie allerdings ungeeignete Medikamente. Der Grund dafür ist, dass bei Asthma extrem
viel Histamin freigesetzt wird. Die Dosierung der Antihistaminika müsste, um dies zu
unterdrücken, so hoch sein, dass das Medikament schädlich bzw. unverträglich wäre. |
Hustenblocker |
Hustenblocker sind Medikamente, die den Husten verhindern. Husten
erfüllt aber eine wichtige Funktion. Es sorgt dafür, dass der Schleim, der die Atemwege
verstopft, nach außen befördert wird. Deshalb ist eine Hustendämpfung für Asthmatiker
nicht sinnvoll und schadet mehr, als es Linderung bringt. Wenn Betroffene unter häufigen
nächtlichem Husten leiden, ohne dass Schleim ausgeworfen wird, kann aber die Anwendung
von Hustenblocker zur Nacht einen besseren Schlaf ermöglichen. Das sollte aber unbedingt
mit dem Arzt abgeklärt werden. Es muss festgestellt werden, warum der Betroffene so
häufig unter trockenem Husten leidet und ob seine Medikamente ausreichend dosiert sind. Dosieraerosole, Pulverinhalate und hoch dosiertes Theophyllin weiten die Bronchien und lindern den
Husten ebenfalls. Möglicherweise muss lediglich die Therapie der bereits eingenommenen
Medikamente angeglichen werden. Ein neues zusätzliches Medikament ist nicht immer
sinnvoll. |
Ketotifen |
Ketotifen ist ein Antiallergikum. Es hat ähnliche Wirkeigenschaften
wie DNCG. Es stärkt die Zellwände der Mastzellen
und verhindert so die Freisetzung von Histamin. Der Wirkeintritt ist nach acht bis
zwölf Stunden zu erwarten. Ketotifen wirkt hauptsächlich bei Kindern. Allerdings kann es
als Nebenwirkung Müdigkeit und Gewichtszunahme mit sich bringen. |
Kräutermittel |
Kräutermittel werden häufig in Tees und Aufgüssen angeboten. Vielen
werden Eigenschaften wie Schleimlösung, Hustenreizlinderung zugeschrieben. Zu diesen
Kräutern gehören z. B. Anis, Minzöl, echte Kamille, Fenchel, Wollblumen, Eibischwurzel
und Malvenblüten. Die Wirksamkeit im Hinblick auf asthmatische Beschwerden ist bisher
nicht erwiesen. Asthmatiker sollten auch bedenken, dass sie an einer allergischen
Erkrankung leiden. Gerade Pflanzen enthalten sehr viele Inhaltsstoffe, die potentiell
allergen sind. Deshalb ist es durchaus möglich, dass auch pflanzliche Mittel mehr
Schaden, als Nutzen bringen. Auch die echte Kamille z. B. kann die Schleimhäute reizen
und zusätzliche allergische Reaktionen hervorrufen. Hier ist Vorsicht angebracht. |
Schleimlösende
Mittel |
Eine Linderung der Beschwerden versprechen schleimlösende Mittel. Sie
sollen den zähen Schleim, der die Bronchien verstopft verflüssigen, damit er besser
abgehustet werden kann. Zwar kann kurzfristig eine positive Wirkung festgestellt werden,
der langfristige Nutzen ist aber bisher nicht eindeutig belegt. Sprechen Sie mit Ihrem
Arzt, ob bei Ihnen ein schleimlösenden Medikament sinnvoll ist und stimmen Sie es mit
Ihren anderen Medikamenten ab. Wichtig und wirkungsvoll zu Schleimlösung ist die Zufuhr
von viel Flüssigkeit. Trinken Sie viel. Das ist die Voraussetzung für eine
Verflüssigung des Bronchialschleims. Zwei bis drei Liter werden empfohlen. Herzkranke
können damit aber Probleme bekommen. Sprechen Sie auch die Menge der Flüssigkeitszufuhr
mit Ihrem Arzt ab. |
Vagolytika |
Vagolytika sind Medikamente, die den Vagusnerv beeinflussen. Der
Vagusnerv ist u.a. dafür verantwortlich, dass sich die Bronchialmuskulatur zusammenzieht.
Durch die Vagolytika wird dieser Effekt gehemmt. Die bronchialerweiternde Wirkung von
Vagolytika ist aber geringer, als die der Betamimetika.
Sie wirken auch langsamer. Das macht den Umgang mit ihnen schwierig, denn in einem akuten
Anfall soll des Medikament ja sofort wirken. Die Anwendung von Vagolytika braucht mehr
Übung. Nicht jeder Asthmakranke kommt damit zurecht. Vagolytika werden eher bei älteren
Menschen eingesetzt, die bestimmte Lungenerkrankungen haben. Top |
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