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Geschlechtsorgane der Frau:
Die weibliche Brust / Mamma
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Größe und Form sind vielgestaltig
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Die Brustdrüse (Mamma) besteht aus Drüsengewebe, das in Binde- und
Fettgewebe eingebettet ist. Größe und Form einer Brust sind dabei hauptsächlich auf die
Ausbildung des Binde- und Fettgewebes zurückzuführen. Auf die Fähigkeit zur
Milchbildung haben weder Größe noch Form einer Brust Einfluss. |
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Das Drüsengewebe einer Brust ist in 12 bis 15 Einzeldrüsen unterteilt.
Diese Einzeldrüsen wiederum sind weit verzweigt. In der Tiefe der Brust bilden die
Verzweigungen (Milchgänge genannt) kleine Aussackungen (Drüsenschläuche), in denen
während der Stillperiode die Milch gebildet wird. Durch das Saugen des Kindes gelangt die
Milch von den Drüsenschläuchen durch die verzweigten Milchgänge bis an die
Hautoberfläche der Brustwarze und von dort in den Mund des Kindes. |
Die Brustwarze kann sich aufrichten
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Äußerlich werden anatomisch die vorstehende Brustwarze (Mamille) und der
Warzenhof (Areola) unterschieden. Innerhalb der Brustwarze sind mehrere kleine
Muskelbündel schraubenförmig angeordnet. Bei Kälte oder Berührung der Brustwarze
ziehen sich diese kleinen Muskeln zusammen und richten so die Brustwarze auf. Dies ist
für das Stillen wichtig: Durch die Berührung des Kindermundes mit der Brust richtet sich
die Brustwarze auf und schiebt sich in den Mund des Kindes, was dem Säugling das Trinken
erleichtert. |
Vorwölbungen im Warzenhof
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Auf dem Warzenhof sind in der Regel mehrere zarte Vorwölbungen zu
erkennen. Diese entsprechen kleinen Talg- und Schweißdrüsen, deren Sekrete die
empfindliche Haut des Warzenhofes und der Brustwarze geschmeidig halten. Dies ist
insbesondere während der Stillperiode von Bedeutung, wenn die Haut des Warzenhofes und
der Brustwarze durch den Speichel des Säuglings stark belastet ist. |
Hormonelle Einflüsse verändern die Brust
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Die Anatomie der weiblichen Brust ist stetigen Schwankungen unterworfen.
So verändert sich beispielsweise unter dem Einfluss der Eierstockhormone während des Menstruationszyklus die Durchblutung der Brust. Vor der
Monatsblutung bemerken viele Frauen zudem eine leichte Größenzunahme sowie ein leichtes
Ziehen (vgl. Mastodynie). Im Verlauf einer
Schwangerschaft reagiert die Brustdrüse außerdem auf das Vorhandensein verschiedener
Hormone, die in der Plazenta (Mutterkuchen) gebildet werden: Das Drüsengewebe nimmt an
Volumen zu, wodurch die gesamte Brust größer wird. |
Prolaktin und der Milchfluss während der Stillperiode
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Mit dem Ausstoßen der Plazenta während der Geburt (Nachgeburt) kommt es
zu einer weiteren wichtigen hormonellen Umstellung mit Auswirkung auf die Brust: Durch
Wegfall der in der Plazenta gebildeten Hormone kommt ein in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) gebildetes Hormon zum Tragen,
das Prolaktin (vgl. auch Hyperprolaktinämie und Brustschmerzen). Dieses bewirkt den
"Milcheinschuss" in die Brust, so dass das Neugeborene unmittelbar nach der
Geburt gestillt werden kann. Solange an der Brust ein Saugreiz besteht (sei es durch das
Trinken des Kindes oder durch Abpumpen der Milch mittels einer Milchpumpe), wird die
Produktion von Prolaktin in der Hirnanhangdrüse aufrechterhalten. Dadurch wird auch
kontinuierlich weiter Milch produziert. Außerdem bewirkt der Saugreiz die Produktion des
Hormons Oxytozin, ebenfalls in der Hirnanhangdrüse. Das Oxytozin ist für den
Weitertransport der gebildeten Milch innerhalb der Brust zuständig. Erst im Rahmen des
Abstillens, wenn der Saugreiz an der Brustdrüse entfällt, wird die Produktion von
Prolaktin und Oxytozin in der Hirnanhangdrüse gedrosselt. Dadurch kommt es zu einem
Versiegen der Milchproduktion, und die Brustdrüse bildet sich zurück. Sie gelangt
allmählich in einen Zustand, der in etwa demjenigen vor Beginn der Schwangerschaft
entspricht. |
"Hexenmilch" bei Neugeborenen
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Durch die hormonellen Umstellungen des mütterlichen Körpers während der
Schwangerschaft können derart hohe Hormonspiegel im Blut der Mutter auftreten, dass die
Hormone sogar Auswirkungen auf die Brustdrüse des ungeborenen Kindes haben. Dies kann zur
Folge haben, dass das Kind mit leicht vorgewölbten Brustdrüsen auf die Welt kommt, aus
denen sogar einige Tropfen Milch rinnen ("Hexenmilch"). Dieses Phänomen ist
jedoch harmlos. Es bildet sich im Laufe der ersten Lebenstage zurück, wenn das Kind nicht
mehr dem Einfluss der mütterlichen Hormone ausgesetzt ist. |
Zusätzliche Brustwarzen
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Bei einigen Frauen kann es vorkommen, dass zusätzliche Brustwarzen oder
zusätzliche Brustdrüsen vorhanden sind. Sie finden sich auf einer gedachten Linie
zwischen der Achselhöhle und dem Oberschenkel. Diese Linie wird auch als
"Milchleiste" bezeichnet und entspricht der Milchleiste, die man bei vielen
Vierbeinern findet (z.B. Anordnung der Zitzen bei Hunden und Katzen entlang dieser
Milchleiste). Diese zusätzlichen Brustwarzen oder Brustdrüsen stellen keine krankhafte
Veränderung dar, sondern lediglich eine anatomische Variante. Jedoch haben betroffene
Frauen aus kosmetischen Gründen häufig den Wunsch, eine zusätzliche Brustwarze oder
Brustdrüse entfernen zu lassen. Probleme können sich lediglich während der Stillperiode
ergeben: Da auch zusätzliche Brustdrüsen Milch bilden, kann es beispielsweise zu
störenden Schwellungen einer zusätzlichen Brustdrüse in der Achselhöhle oder zu
Schmerzen kommen. Zudem können alle Brusterkrankungen wie Brustentzündung oder
Brustkrebs auch zusätzliche Brustdrüsen betreffen. |
Die Brust enthält viele Lymphgefäße
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Für den Verlauf insbesondere der Brustkrebserkrankung ist das Lymphsystem der Brust von großer
Bedeutung. Die Brustdrüse ist von einem weit verzweigten Netz an Lymphgefäßen
durchzogen. Diese leiten die Lymphe in 2 Hauptrichtungen ab: in Lymphknoten der
Achselhöhle und in Lymphknoten, die sich im Innern des Brustkorbs befinden. |
Lymphknoten der Brust
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Lymphknoten, durch welche Lymphe aus der Brustdrüse strömt, finden sich
an folgenden Lokalisationen:
- in der Achselhöhle
- im Brustkorbinnern rechts und links neben dem Brustbein
- um die Brust herum
- in der Grube über den Schlüsselbeinen
Diese Lymphknotenregionen sollten im Rahmen der Selbstuntersuchung der Brust mit
einbezogen werden, da Tochtergeschwülste (Metastasen) eines Brustkrebses sich hier ansiedeln können.
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