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Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit:
Basistherapie
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Zentrale Rolle spielt die Therapie der Risikofaktoren.
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Bei der Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit steht
neben speziellen Maßnahmen zur Beseitigung der Symptome vor allem die Therapie der
Risikofaktoren an erster Stelle. Dazu sind allgemeine Maßnahmen erforderlich, die der
Betroffene selbst umsetzen muss. Nur, wenn der Betroffene konsequent und dauerhaft seine
Lebensweise ändert, können die Risiken für die Folgeerkrankungen der peripheren
Verschlusskrankheit (Herzinfarkt, Schlaganfall) wirkungsvoll gesenkt werden. Die
Einnahme von Medikamenten ist allein nicht ausreichend. Die gilt für alle Stadien der
Erkrankung auch dann, wenn die Durchblutungssituation durch eine Operation verbessert
wurde. |
Rauchen einstellen.
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An erster Stelle der Risikofaktoren steht das Rauchen. Raucher, die das
Rauchen nicht einstellen, haben ein erheblich höheres Risiko für ein rasches
Fortschreiten der peripheren Verschlusskrankheit und für die Entstehung eines
Herzinfarktes oder Schlaganfalls. Man konnte auch nachweisen, dass die schmerzfreie
Gehstrecke im Stadium 2 der Krankheit (Claudicatio
intermittens) und die Rate der Amputationen in einem direkten Zusammenhang mit dem Rauchen
erhöht ist. |
Diabetes und Glukoseintoleranz behandeln.
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Diabetiker erkranken häufiger an der peripheren arteriellen
Verschlusskrankheit, als Nicht-Diabetiker. Auch die Geschwindigkeit, mit der die
Erkrankung voranschreitet, ist bei Diabetikern höher. Sehr wahrscheinlich ist, dass auch
schon die Vorstufen des Diabetes 2, die Glukoseintoleranz, das Risiko für eine periphere
arterielle Verschlusskrankheit deutlich erhöht. Der Zusammenhang wird deutlich, wenn man
sich genau ansieht, was erhöhte Blutzuckerspiegel bei den Blutgefäßen bewirken. Eine
Darstellung dazu finden Sie hier. Aus
diesen Gründen ist eine niedrige Blutzuckereinstellung bei Diabetes und gleichzeitiger
peripherer arterieller Verschlusskrankheit notwendig, um die Risiken zu senken. Bei
Betroffenen, die gleichzeitig auch noch unter einer diabetischen
Neuropathie leiden, besteht besondere Gefahr der Herausbildung eines Diabetischen Fußes. Hier ist eine umfangreiche
Aufklärung und Überwachung dringend erforderlich. |
Fettstoffwechselstörungen beseitigen.
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Fettstoffwechselstörungen bergen ein hohes Risiko für die Entstehung und
die Förderung einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Aus diesem Grunde sollten
erhöhte Blutfettwerte, insbesondere hohe Triglyzeridspiegel,
hohe LDL-Konzentrationen bei gleichzeitig
niedrigen HDL-Werten gesenkt werden. Bei sehr
starken Entgleisungen des Fettstoffwechsels, die mit Diätmaßnahmen allein nicht mehr
behandelbar sind, können lipidsenkende Medikamente angewandt werden. Eine umfangreiche
Darstellung über Lipide, Blutfette und
Fettstoffwechselstörungen finden Sie im Bereich MedizInfo®Kardiologie. |
Bluthochdruck senken.
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Betroffene einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit leiden bis zu
drei mal häufiger unter Bluthochdruck (Hypertonie),
als andere Menschen. Bluthochdruck birgt ein erhebliches Risiko, einen Herzinfarkt oder
einen Schlaganfall zu erleiden. Aus diesem Grunde ist eine Blutdrucksenkung unbedingt
erforderlich. Bei Betroffen, bei denen die arterielle Mangeldurchblutung in den
Extremitäten schon weiter fortgeschritten ist (Stadium 3 und 4), sollte die
Blutdrucksenkung nur allmählich erfolgen, damit sich die Durchblutung in Ruhe durch den
niedrigeren Druck nicht noch weiter verschlechtert. Eine Darstellung der Hypertonie und ihrer Behandlung finden Sie hier. |
Homocysteinspiegel senken.
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Homocystein ist ein Stoffwechselprodukt, das beim Abbau eines bestimmten,
mit der Nahrung aufgenommenen Eiweißes entsteht. Es ist an vielen Stoffwechselvorgängen
in der Zelle beteiligt. Normalerweise wird es unter Verwendung von Vitamin B6, B12 und
Folsäure im Körper abgebaut. Wenn aber ein Mangel dieser Vitamine besteht, kann es zu
erhöhten Homocysteinspiegeln im Blut kommen. Dort führt es über eine Schädigung der
Gefäßwand und durch eine Aktivierung von Blutgerinnungsfaktoren zu einem erhöhten
Risiko für Arteriosklerose und Thrombosen. Aus diesem Grunde sollten deutlich
erhöhte Blutspiegel durch die Gabe von Vitamin B6, B12 und Folsäure behandelt werden. |
Thrombozyten-
aggregationshemmer hemmen die Gerinnungsfunktion der Blutplättchen.
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Thrombozytenaggregationshemmer hemmen die Gerinnungsfunktion der
Blutplättchen, so dass sie sich nicht mehr als Blutpfropf (Thrombus)
"zusammenschließen" können. Sie sollten frühzeitig angewandt werden, wenn
eine periphere arterielle Verschlusskrankheit nachgewiesen ist. Das gilt sowohl für
frühe, als auch für spätere Stadien der Erkrankung. Ob sie auch schon im ersten Stadium
angewandt werden sollten, in dem noch keine Beschwerden auftreten, ist noch nicht
eindeutig wissenschaftlich geklärt. Angewandt wird vorwiegend die Acetylsalicylsäure,
kurz ASS. Weitere potentielle Substanzen zur Thrombozytenaggregationshemmung sind u.a.
Thienopyridine, Glykoprotein-IIb/IIIa-Rezeptor-Antagonisten, Sulfinpyrazon, Dipyridamol
und Iloprost. |
Antikoagulantien hemmen die Blutgerinnung.
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Antikoagulantien sind Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung. Die
bekanntesten Vertreter sind Heparin und Cumarin.
Sie werden angewandt bei Phlebothrombose, Lungenembolie, instabiler Angina Pectoris, Herzinfarkt, Schlaganfall und nach gefäßchirurgischen
Operationen. Bei Betroffenen mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit werden
Antikoagulantien, meistens Heparin, angewandt zur Vorbeugung eines Rückfalls nach einem
Herzinfarkt.
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