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Emmetropie
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Die
meisten Menschen verfügen über ein normales Sehvermögen. Diese "Normalsicht"
wird als Emmetropie bezeichnet. Dabei treffen die durch die Pupille in das Auge
einfallenden Lichtstrahlen auf der Netzhaut genau auf dem Punkt des schärfsten Sehens
zusammen. Dieser Punkt heißt Fovea centralis oder auch "gelber Fleck" und ist
in der nebenstehenden Zeichnung hellblau dargestellt. Das Zusammentreffen der
Lichtstrahlen in der Fovea centralis ist die Voraussetzung dafür, daß im Gehirn des
Menschen eine scharfe Abbildung entsteht. |
Lichtstrahlen
werden durch Hornhaut und Linse gebrochen. |
Lichtstrahlen
werden in unterschiedlichen Winkeln vom Auge aufgenommen, mal von vorne, von den Seiten,
schräg von vorne etc. Damit sie, egal, von wo sie in das Auge einfallen, auch wirklich in
der Fovea centralis zusammentreffen (und sich nicht einfach "geradeaus" weiter
fortsetzen), werden die Lichtstrahlen durch die Hornhaut und die Linse gebrochen. Durch
diese Brechung werden die Lichtstrahlen gebündelt. |
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Dioptrien
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Dioptrien
ist der Kehrwert der Brennweite. |
Die
Stärke, mit der die Lichtstrahlen gebündelt werden, nennt sich Brechkraft. Sie wird in
Dioptrien gemessen. Dioptrienwerte werden mit der Formel D = m-1 oder auch D =
1/m gemessen. M ist die Brennweite, oder auch die Entfernung, in der die von der Linse
gebrochenen Strahlen zusammentreffen. Die Brennweite wird in Metern angegeben. Die
Dioptrienzahl ist, entsprechend der Formel, der Kehrwert der gemessenen Brennweite. Bei
einer Brennweite von 0,2 m (1/5 m) beträgt die Dioptrienzahl 5. |
Sehfehler
werden in positiven oder negativen Abweichungen angegeben. |
Die
Brechkraft der Hornhaut beträgt normalerweise etwa 43 Dioptrien (dpt), die Brechkraft der
Linse ungefähr 19 dpt. Das normalsichtige Auge hat insgesamt eine Dioptrienzahl von 65,
wobei dieser Wert nicht durch bloßes addieren der Brechkraft von Linse und Hornhaut
ermittelt wird. Abweichungen von der normalen Brechkraft werden bei Weitsichtigkeit mit positiven Dioptrienwerten angegeben,
weil die Brennweite des Auges hinter dem Punkt des schärfsten Sehens zusammentrifft. Sie
ist sozusagen zu lang. Bei der Kurzsichtigkeit treffen
die gebündelten Lichtstrahlen vor dem Fovea centralis zusammen und sind deshalb zu kurz.
Hier werden die Dioptrienwerte mit einem Minuszeichen versehen. |
Warum
wir unter Wasser verschwommen sehen. |
Die
sehr viel größere Brechkraft der Hornhaut kommt zustande, weil das Licht beim Übergang
vom optisch dünnem" Medium, der Luft, in das optisch viel dichtere Medium
Hornhaut, sehr stark gebrochen wird. Das wird am Beispiel des Unterwassersehens deutlich.
Das Wasser besitzt ungefähr die gleiche Brechkraft, wie die Hornhaut. Darum wird unter
Wasser das Licht von der Hornhaut schwächer gebrochen, als das normalerweise erforderlich
ist. Weil die Hornhaut sich diesen veränderten Bedingungen nicht anpassen kann, sehen wir
unter Wasser verschwommen. |
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Akkomodation
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Die
Linse stellt sich auf eine veränderte Entfernung ein. |
Die
Aufgabe der Linse besteht darin, das Auge vom nahen Sehen auf das entfernte Sehen
umzustellen (und natürlich auch umgekehrt). Lesen wir gerade ein Buch, so muß das Auge
auf eine kurze Entfernung eingestellt sein. Blicken wir auf, um weiter entfernt etwas
anzusehen, so muß die Linse diese Umschaltprozeß, ähnlich eines Zoom beim Fotoapparat,
durchführen. Der Prozeß des "Scharfstellens" nennt sich Akkomodation. Er wird
mit Hilfe eines Muskels, des Ziliarmuskels durchgeführt. Der Ziliarmuskel bewirkt eine
stärkere oder schwächere Krümmung der Linse. Durch die veränderte Krümmung der Linse
werden die einfallenden Lichtstrahlen mal stärker und mal schwächer gebrochen. Dabei
verändert sich die Brechkraft der Linse. Der Ziliarmuskel kann, im Gegensatz zu den
Augenbewegungen, nicht willentlich beeinflußt werden. Die Akkomodation verläuft
"automatisch". |
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