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Hornhaut
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Die
Hornhaut ist der Hauptgarant für ungetrübtes Sehen. |
Die
Hornhaut (Cornea) ist das wichtigste brechende Medium im menschlichen Sehapparat. Die
Brechkraft der Hornhaut beträgt normalerweise etwa 43 Dioptrien (dpt), die Brechkraft der
Linse ungefähr 19 dpt. Das normalsichtige Auge hat insgesamt
eine Dioptrienzahl von 65, wobei dieser Wert nicht durch bloßes addieren der Brechkraft
von Linse und Hornhaut ermittelt wird. Wegen des sehr viel größeren Anteils der Hornhaut
an der Gesamtbrechkraft des Auges ist die Durchsichtigkeit und die Regelmäßigkeit der
Oberfläche der Hornhaut von größte Bedeutung für das ungetrübte Sehen. |
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Die
Hornhaut ist durchsichtig und im Zentrum nur ungefähr einen halben Millimeter dick. Sie
besteht aus mehreren Schichten, von denen
jede funktionell unentbehrlich ist. Eine schematische Darstellung dieser Schichten finden
Sie hier. Die Hauptsubstanz der Hornhaut
ist das Stroma. Es ist aus sehr dünnen und parallel verlaufenden Kollagenfasern
aufgebaut, die in verschiedenen Lagen kreuzweise übereinanderliegen. Durch diese
Anordnung ist das Stroma durchsichtig. Eingefaßt bzw. begrenzt wird das Stroma von zwei
sehr widerstandsfähigen Membranen, die als Schutz vor Infektionen, oder vor chemischen
oder mechanischen Einflüssen dienen. Die innere Membran ist das Endothel, die die
Hornhaut gegen das Kammerwasser abgrenzt. Die äußere Membran ist das Epithel, das vom
Tränenfilm bedeckt ist. Die Zellen des Epithels werden ständig erneuert. Das ist sehr
wichtig, weil sonst jedes kleine Staubkörnchen die Hornhaut "zerkratzen"
würde. |
Viele
Nerven machen die Hornhaut empfindsam. |
Die
Hornhaut ist ein sehr empfindliches Teil unseres Körpers. Schon eine geringe Irritation
oder leichte Reizungen durch einen Fremdkörper führen dazu, daß sich die Augenlider
reflexartig schließen und mehr Tränenflüssigkeit gebildet wird. Diese Empfindlichkeit
wird durch einen hohen Anteil an Nervenfasern, die die Hornhaut durchziehen, begründet. |
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Tränenfilm
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Die
Hornhaut ernährt sich mit Hilfe von Osmose. |
Die
Sauerstoffversorgung ist für die Hornhaut von besonderer Bedeutung. Das liegt daran, daß
die Hornhaut keine Blutgefäße hat. Blutgefäße würden den ansonsten klaren Durchblick
versperren. Die Ernährung der Hornhaut, die über Tränenfilm, Kammerwasser und Gefäße
der Bindehaut gesichert wird, und auch der Abtransport von Abfallprodukten der Hornhaut
findet durch Osmose statt. Das bedeutet: Die Hornhaut selbst zieht andauernd für sie
notwendige Stoffe aus ihrer Umgebung, die ja sehr "wäßrig" ist, an sich.
Gleichzeitig gibt sie "Abfallprodukte", die in allerkleinsten Spuren in Wasser
gelöst sind, wieder ab. Für diesen Transport ist es wichtig, daß der Wassergehalt der
Umgebung immer gleich ist. Dazu ist auch eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff
erforderlich. Eine Mangelversorgung, wie sie z. B. beim zu langen Tragen von weichen Kontaktlinsen entstehen kann, zerstört dieses
Gleichgewicht. |
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Auf
der Oberfläche zur Luft hin ist die Hornhaut von einem dreischichtigen Tränenfilm bedeckt. Der
Tränenfilm haftet auf der Epithelzellschicht und hält diese stets feucht. Die wichtigste
Funktion des Tränenfilms ist der Abtransport überflüssiger Hornhautpartikel, und die
Versorgung der Hornhaut mit Sauerstoff. Außerdem schützt der Tränenfilm vor
Infektionen. Für ihre Aufgaben ist auch der Tränenfilm in verschiedenen Schichten
aufgebaut (Bildvergrößerung).
Die innerste Schicht des Tränenfilms gleicht die Unebenheiten der Hornhaut aus und stellt
eine Verbindung zur Epithelschicht der Hornhaut her. In der mittleren Schicht des
Tränenfilms sind verschiedene organische und nicht organische Substanzen gelöst. Zur
Luft hin abgegrenzt wird der Tränenfilm durch eine leicht ölige Schicht, die ein
schnelles Verdunsten des Tränenfilms verhindern soll. |
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Störungen
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Der
Stoffwechsel der Hornhaut wird gestört. |
Ist
die Zusammensetzung des Tränenfilms gestört, oder die Produktion der Tränenflüssigkeit
zu gering, kann der Stoffwechsel der Hornhaut nachhaltig geschädigt werden. |
Kontaktlinsen
können die Sauerstoffversorgung unterbinden. |
Beim
Tragen von weichen Kontaktlinsen, die die ganze Hornhaut
bedecken, kann es zu einer Unterversorgung der Hornhaut mit Sauerstoff kommen. In
einigen Fällen führt dies zu Entzündungen oder Gefäßeinsprossungen aus der Bindehaut.
In einem solchen Falle darf die Kontaktlinse nicht mehr getragen werden. |
Medikamente
verändern die Zellstrukturen. |
Auch
Medikamente können die Hornhaut erheblich schädigen. So lockern Lokalanästhetika die
Zellverbindungen des Epithels und erleichtern das Eindringen von Keimen. |
Kortison
kann schwere Erkrankungen fördern. |
Kortisonhaltige
Augentropfen können ebenfalls die Oberfläche der Hornhaut verändern. Es besteht
außerdem die Möglichkeit, das kortisonhaltige Augentropfen als "Nebenwirkung"
bei Langzeitanwendung die Entstehung eines Glaukoms oder eines Katarakts fördern. Top |
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