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Hakenwürmer - Ankylostomiasis

Hakenwürmer

Kurzinfo:

Ankylostomiasis wird durch Hakenwürmer hervorgerufen

Symptome

Hautjucken, Hautentzündungen, Atemwegsbeschwerden, Oberbauchschmerzen und bei massivem Befall auch Gewichtsabnahme und Anämie

Wann zum Arzt?

Sofort bei Verdacht

Therapie

Antiwurmmittel Mebendazol
Inhaltsübersicht:
Beschreibung
Infektion und Entwicklung
Beschwerden
Diagnose
Therapie

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Beschreibung

Hakenwürmer verursachen die Grubenkrankheit

Hakenwürmer gehören zu den Fadenwürmern (Nematoden) und kommen in den warmen und feuchten Regionen der Tropen und Subtropen vor. In Südeuropa und in gemäßigteren Zonen auch im Berg- und Tunnelbau. Die Krankheit, die durch die Hakenwürmer verursacht wird, nennt sich Ankylostomiasis, Tunnel- oder Grubenkrankheit. Sie wird hervorgerufen durch den Befall des Dünndarms mit  Hakenwürmern. Meistens verläuft sie chronisch. Bei Kindern kann es zu Störungen in ihrer Entwicklung kommen.

 

Es gibt zwei Arten von Hakenwürmern, die dem Menschen gefährlich werden können

Es gibt zwei Arten von Hakenwürmern, die beim Menschen zu einem Krankheitsausbruch führen können: Ankylostoma duodenale und Necator americanus. Der Lebenszyklus der beiden Wurmarten ist gleich.
  • Ankylostoma: Das Ankylostoma duodenale wird auch als Grubenwurm bezeichnet. Er ist ein blutsaugender Parasit, der sich im Leerdarm (Jejunum) des Menschen aufhält. Vorwiegend ist er in Nordafrika anzutreffen. Die männlichen Würmer besitzen ein glockenförmig ausgeweitetes hinteres Ende. Die Weibchen laufen hinten spitz zu. Die Ausscheidung der Eier aus dem menschlichen Körper erfolgt mit dem Stuhl.
  • Necator americanus: Necator bedeutet im Lateinischen "Töter". Der Wurm ist ein blutsaugender Parasit mit schneidenden Platten am Eingang der Mundkapsel. Er kommt vor allem in Zentral- und Südamerika, Westafrika und Südostasien vor.

 

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Infektion und Entwicklung

Oft dringen die Würmer über die Haut ein

Die Larven dringen leicht über die Haut in den menschlichen Körper ein. Deswegen stellt das Barfußlaufen eine große Infektionsquelle dar. Die Larven können aber auch auf oralem Wege aufgenommen werden, wenn sie sich beispielsweise in rohem Fleisch aufhalten. Auch die Muttermilch kann eine Infektionsquelle sein.

 

Die Lebensdauer der Würmer kann bis zu 15 Jahren betragen

Die Eier werden mit dem Stuhl ausgeschieden und gelangen in den Erdboden. Dort entwickeln sich die infektiösen Larven. Diese Larven befallen dann wieder den menschlichen Körper. Dringen sie über die Haut ein, gelangen sie direkt in die Blutbahn. Mit dem Blutstrom werden sie in die Lunge befördert. Dort wandern die Larven wieder aus der Blutbahn heraus. Sie begeben sich von dort in die Hohlräume der Lungenbläschen, den Alveolarlumen. Über den Atemweg gelangen sie von dort in den Rachen, wo sie verschluckt werden. Auf diesem Wege gelangen sie in den oberen Dünndarm. Hier entwickeln sich die Würmer bis zu ihrer Geschlechtsreife. Sie können sehr alt werden, bis zu 15 Jahren. Währenddessen ernähren sie sich von Zottengewebe und Blut. Das Blut saugen sie direkt dort, wo sie sich an der Darmwand angehaftet haben. Dabei saugt Ankylostoma duodenale um etwa das 10fache mehr Blut als Necator americanus.

 

Die Larven können sich auch in der Skelettmuskulatur verstecken

Nicht immer reifen die Larven im oberen Dünndarm heran. Es kann auch passieren, dass sie im Larvenstadium erst einmal verweilen. Als Verweilort dient ihnen die Skelettmuskulatur. Diese "versteckten" Larven führen dann nach vermeintlich erfolgreich beendeter Wurmbehandlung wieder zu einer erneuten Infektion.

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Beschwerden

Ein starker Juckreiz kann beim Eindringen in die Haut entstehen

Dort, wo sich die Larven in die Haut bohren, kann der Juckreiz so stark sein, dass es zu zwanghaftem Kratzen (Pruritus) kommt. Aber nicht bei allen Menschen macht sich das Eindringen über die Haut bemerkbar. Wer zum ersten Mal Kontakt mit den Larven hat, spürt in der Regel nichts von ihrem Eindringen. Bei wiederholtem Kontakt treten aber dann die beschriebenen Beschwerden auf.

 

Auch die Atemwege können betroffen sein

Handelt es sich um eine schwere Infektion, können auch die Atemwege betroffen werden. Eine Bronchitis und eine Lungenentzündung oder andere Beschwerden, die die Atemwege betreffen, können die Folge eines massiven Erregerbefalls sein.

 

Schmerzen im Oberbauch und eine Entzündung des Darmes (Enteritis) sind häufige Beschwerden aufgrund der Ansiedlung im oberen Dünndarm.

 

Das Blut kann sich verändern

In einigen Fällen zeigt sich auch eine erhöhte Eosinophilie. Dabei vermehren sich im Blut bestimmte Granulozyten, die Eosinophilen. Das sind Abwehrzellen, die zu den weißen Blutkörperchen, den Leukozyten, gehören. Sie kämpfen hauptsächlich gegen Parasiten an und werden deshalb vermehrt gebildet. Im späteren Stadium der Erkrankung kann es auch vorkommen, dass das Blut viele hämoglobinarme (hypochrome) und abnorm kleine (mikrozytäre) Erythrozyten enthält. Diese Erkrankung nennt sich hypochrome Anämie.

 

Der Verlust an Blut und Darmzotten kann zu Mangelerscheinungen führen

Durch die blutsaugende Eigenschaft der Hakenwürmer kann der Blutverlust gravierend sein. Apathie, Störungen in der Entwicklung bei Kindern und eine allgemeine Schwäche des Immunsystems sind die Folge. Weil die Parasiten sich aber nicht nur von Blut ernähren, sondern auch von Darmzotten, kann ein schwerer Mangel an lebenswichtigen Nährstoffen entstehen. Eine verminderte Nährstoffaufnahme aus dem Darm wird als Malabsorption bezeichnet. Sie äußert sich in Gewichtsabnahme, Muskelschwäche, Anämie sowie in Veränderungen der Haut und Schleimhäute.

 

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Diagnose

Die Wurmeier werden nachgewiesen

Etwa 5 Wochen nach der Infektion können die Wurmeier im Stuhl nachgewiesen werden. Diese Zeitspanne, von Beginn der Infektion an bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Vermehrungsprodukte (Eier oder Larven) des Erregers nachweisbar sind, wird als Präpatenz bezeichnet. Dabei sind die Eier von Ankylostoma duodenale und Necator americanus nicht zu unterscheiden.

 

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Therapie

Eine Hakenwurminfektion wird mit Mebendazol behandelt. Mebendazol ist ein Arzneistoff, der gegen eine Vielzahl von Wurmarten wirkt. Es wird deswegen auch als Breitband-Anthelminthikum bezeichnet. Mebendazol tötet die Würmer ab. Die Behandlung dauert drei Tage.

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Zur Übersicht
Erkrankungen von Dünndarm
und Dickdarm

Weitere Informationen zu Parasitosen:
Madenwürmer, Peitschenwürmer, Spulwürmer
Hakenwürmer, Zwergfadenwürmer
Tipps zur Selbsthilfe, Tipps zur Vorbeugung

 


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