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Madenwürmer - Enterobiasis
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Kurzinfo:
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Enterobiasis wird durch Madenwürmer hervorgerufen
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Symptome
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selten klare Beschwerden, am häufigsten Afterjucken, Schmerzen im
Analbereich, Analekzem, evt. Gewichtsverlust, vermehrter Ausfluss bei Frauen
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Wann zum Arzt?
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Sofort bei Verdacht
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Therapie
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Antiwurmmittel Pyrantel oder Mebendazol
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Beschreibung
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Der Madenwurm kommt weltweit in gemäßigteren Zonen vor
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Der Madenwurm, in der medizinischen Fachsprache Enterobius vermicularis
oder Oxyuris vermicularis genannt, gehört zu den Fadenwürmern (Nematoden). Er ist der
Erreger der Enterobiasis und kommt weltweit in gemäßigteren Zonen vor. Die männlichen
Würmer sind etwa 5 mm lang und ihr hinteres Ende ist eingerollt. Die Weibchen dagegen
sind doppelt so lang, bis zu 13 mm, und ihr Schwanz läuft dünn und gerade aus. Wegen
ihres Aussehens werden Madenwürmer auch Springwurm oder Pfriemenschwanz genannt. |
Der Wurm heftet sich an die Darmwand
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Am liebsten hält sich der Darmparasit im Dickdarm auf. Dort haftet er
sich an der Darmwand fest. An diesen Haftungsstellen entstehen kleine Entzündungen und
geringe Schleimhautschäden. Aus diesen zunächst leichten Gewebsschädigungen kann sich
aber wiederum eine Infektion entwickeln, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Diese
Zweitinfektion geht dann häufig mit Geschwürbildung und unter der Schleimhaut gelegenen
Abszessen einher. |
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Infektion und Entwicklung
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Eine Autoinfektion kommt bei Kindern häufig vor
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Eine Infektion mit Madenwürmern -
auch als Oxyuriasis bezeichnet- erfolgt oral durch z.B. verunreinigte
Nahrungsmittel oder auch verunreinigte Wäsche. Kothaltiger Staub, der mit Wurmeiern
versetzt ist, kann ebenfalls eine Infektionsquelle sein. Auch eine Selbstinfektion
(Autoinfektion) ist bei Madenwürmern möglich. Durch den heftigen Juckreiz, den die Eier
in der Analgegend verursachen wird besonders nachts im Schlaf unbewusst gekratzt. Die
Wurmeier bleiben unter den Fingernägeln haften. Fährt man sich jetzt über das Gesicht,
gelangen die Eier über den Mund wieder in den Körper. Dieser Weg der Infektion wird auch
als "After-Finger-Mund-Weg" bezeichnet. Besonders Kinder sind durch die Autoinfektion betroffen, da sie
die Welt um sich herum oft über den Mund erkunden. |
Die Wurmeier werden in den Analfalten abgelegt
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Die über den Mund aufgenommenen larvenhaltigen Eier gelangen in den
Dünndarm. Dort schlüpfen die Larven und wachsen zu einem erwachsenen Wurm, dem
Adultwurm, heran. Die erwachsenen Weibchen kriechen aus dem Darm heraus und legen ihre
Eier in den Analfalten des Menschen ab. Die Eiablage geschieht meistens in der Nacht. Nach
nur wenigen Stunden haben sich in den Eiern infektiöse Larven entwickelt. Kurz, nachdem
die Weibchen die Eier abgelegt haben, sterben sie. Die männlichen Madenwürmer sind schon
vorher, unmittelbar nach der geschlechtlichen Vereinigung (Kopulation) gestorben. Im
Durchschnitt erreichen die Würmer eine Lebenszeit von 3 Monaten. |
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Beschwerden
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Afterjucken tritt am häufigsten auf
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In den meisten Fällen spürt der Betroffene nichts von seinem Wurmbefall.
Machen die Parasiten sich aber doch bemerkbar, äußert sich das oft in erhöhtem
Stuhldrang, Schmerzen im Analbereich oder einem Analekzem. Ein heftiges Jucken am After
deutet auf die Wurmeier hin. Ist der Befall stark, kann es zu Gewichtsverlust kommen. Ist
der Mastdarm entzündet (Proktitis), kommt es zu einer blutig-eitrigen Sekretion. |
Vermehrter Ausfluss bei Frauen
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Bei Frauen besteht zusätzlich ein weiteres Risiko: wegen der anatomischen
Nähe zum After kann gleichzeitig eine vaginale Infektion auftreten, die mit verstärktem
Ausfluss verbunden ist. |
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Diagnose
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Die Wurmeier werden mikroskopisch nachgewiesen
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Die Wurmeier werden mikroskopisch nachgewiesen. Dazu wird ein
Klarsichtklebeband auf die Analregion gedrückt und wieder abgezogen. Die Eier bleiben an
der Klebefläche hängen. Diese Untersuchung wird morgens durchgeführt, da die Eier
während der Nacht in den Analfalten abgelegt werden. Der Streifen wird später auf einen
Objektträger gelegt und mit dem Mikroskop untersucht. |
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Eine Stuhluntersuchung wird seltener vorgenommen, weil die Eier auf diesem
Wege schwieriger nachzuweisen sind. |
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Therapie
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Pyrantel
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Eine Enterobiasis wird mit Pyrantel oder Mebendazol behandelt. Pyrantel
ist ein Wurmmittel (Anthelminithikum), das die Würmer lähmt. Sie werden lebend, aber
bewegungsunfähig, mit dem Stuhl ausgeschieden. Eine einmalige Einnahme ist oft
ausreichend, um die Würmer wirkungsvoll zu beseitigen. Ist der Befall jedoch stärker,
wird das Medikament über drei Tage lang eingenommen. |
Mebendazol
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Mebendazol ist ein Arzneistoff, der gegen eine Vielzahl von Wurmarten
wirkt. Es wird deswegen auch als Breitband-Anthelminthikum bezeichnet. Mebendazol tötet
die Würmer ab. Die Behandlung dauert drei Tage.
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