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Integrative Gastroenterologie

 

Spulwürmer - Askariasis

Spulwürmer

Kurzinfo:

Askariasis wird durch Spulwürmer hervorgerufen

Symptome

Häufig symptomlos, sonst allergische Reaktionen, Bronchitis, Völlegefühl, Durchfall, Erbrechen

Wann zum Arzt?

Sofort bei Verdacht

Therapie

Antiwurmmittel Mebendazol
Inhaltsübersicht:
Beschreibung
Infektion und Entwicklung
Beschwerden
Diagnose
Therapie

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Beschreibung

Der Spulwurm ist dem Regenwurm sehr ähnlich

Der Spulwurm wird in der medizinischen Fachsprache Ascaris lumbricoides genannt. Er ist der Erreger der Askariasis. Lumbricus bedeutet im Lateinischen "Regenwurm". Die Form und Größe der beiden Wurmarten sind sehr ähnlich. Sie haben beide die Dicke eines Bleistiftes und verlaufen zu beiden Enden hin spitz zu. Die männlichen Spulwürmer sind mit etwa 17 cm Länge kürzer als die Weibchen. Sie können sogar eine Länge von bis zu 40 cm erreichen.

 

Sie mögen schattige Plätze in der Erde

Am wohlsten fühlen sich die Spulwürmer in feuchter Erde, die kaum von der Sonne beschienen wird. Dort können sie mehrere Jahre lang leben. Sind sie dagegen längere Zeit der Sonnenbestrahlung ausgesetzt, sterben sie. Auch Temperaturen über 45 °C überleben sie nicht.

 

Die Askariasis ist in der ganzen Welt verbreitet. Besonders häufig kommt sie in ländlichen Gebieten vor, in denen viel Gemüse angebaut und mit natürlichem Dünger gearbeitet wird. In tropischen Ländern ist die Erkrankung mit Spulwürmern eine der häufigsten Wurmerkrankungen.

 

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Infektion und Entwicklung

 

Fliegen übertragen die Wurmeier von Kot auf Lebensmittel

Eine Infektion mit Spulwürmern erfolgt über die orale Aufnahme von larvenhaltigen Eiern. Sie befinden sich z.B. in verunreinigtem Trinkwasser oder auf Gemüse und Salaten, die mit infizierten Fäkalien gedüngt wurden. Auch mit Gartenerde verschmutze Hände können eine Infektionsquelle darstellen. Meistens gelangen die Wurmeier über Fliegen von Kot auf Lebensmittel.
Eine Autoinfektion ist mit Spulwürmern nicht möglich.

 

Die Larven durchwandern verschiedene Organe während ihrer Entwicklung im menschlichen Körper

Spulwürmer entwickeln sich durch Organwechsel. Die Larven durchwandern dabei während ihrer Entwicklung zum erwachsenen Wurm verschiedene Organe desselben Wirtes. Dieser Prozess wird auch als Larvenwanderung bezeichnet. Zu Beginn der Wanderung schlüpfen die Larven im Dünndarm aus ihren Eiern. Dann durchbohren sie die Darmwand, um in die Blutbahn zu gelangen. So erreichen sie über den Blutweg die Leber, das Herz und schließlich die Lunge. Die Lunge ist Zwischenstation auf ihrem Entwicklungsweg. In der Lunge wandern die Larven wieder aus den Blutgefäßen heraus und begeben sich in den Hohlraum der Lungenbläschen, den Alveolen. Vom Alveolarlumen aus gelangen sie über die Atemwege in den Rachen, wo sie verschluckt werden. So gelangen sie über die Speiseröhre wieder in den Dünndarm. Es passiert nur sehr selten, dass Larven in die Augen oder das Gehirn eindringen. Wenn das der Fall ist, dann verursachen sie dort erhebliche Gewebsschäden.
Der gesamte Reifungsprozess dauert etwa zwei Monate. Die erwachsenen Spulwürmer können eine Lebendsauer von 1 bis 1,5 Jahren erreichen.

 

Bei Kälte reifen die Larven im Freien nicht heran

Der geschlechtsreife Spulwurm hält sich im Dünndarm des Menschen auf. Hier legen die Weibchen nach der Begattung ihre Eier, die wieder mit dem Stuhl ins Freie gelangen. Im Freien erfolgt dann in den Eiern die Reifung der infektiösen Larven. Das geschieht innerhalb von nur wenigen Wochen. Es hängt aber auch sehr von der Außentemperatur ab, wie schnell die Reifung voranschreitet. Bei einer Temperatur unter 8 °C wird der Reifungsprozess eingestellt.

 

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Beschwerden

Bei starkem Befall halten sich bis zu 200 Würmer im Darm auf

Ist der menschliche Körper nur von sehr wenigen Spulwürmern befallen, machen sie kaum Beschwerden. Häufig wird dann der Befall erst erkannt, wenn ein Wurm aus Nase, Mund oder After austritt. Aber das passiert nur sehr selten.
Bei einem massiven Befall mit Spulwürmern dagegen können sich manchmal bis zu 200 Würmer im Darm aufhalten. Dann entstehen auch deutliche Beschwerden. Sie äußern sich in einem unangenehmen Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen.

 

Der Körper reagiert oft allergisch auf die Ausscheidungsprodukte der Würmer

Aber ganz besonders auf sich aufmerksam machen die Würmer während ihrer Wanderung durch den Körper. Während dieser Zeit kommt es häufig zu allergischen Reaktionen auf die ausgeschiedenen Stoffwechselprodukte der Würmer. Das macht sich besonders bemerkbar, wenn sie die Lunge durchwandern. Eine Bronchitis und erhöhte Eosinophilie können die Folge sein. Dabei vermehren sich im Blut bestimmte Granulozyten, die Eosinophilen. Das sind Abwehrzellen, die zu den weißen Blutkörperchen, den Leukozyten, gehören. Sie kämpfen hauptsächlich gegen Parasiten an und werden deshalb vermehrt gebildet.

 

Durch Verknäuelung der Würmer kann es zu Verengungen  kommen

Ziele der Würmer können neben dem Darm auch andere Organe sein, wie Gallenwege, Bauchspeicheldrüsengang, Speiseröhre oder Harntrakt . Überall kann es dann dort zu Verengungen infolge von Knäuelbildung, zu Vereiterungen oder zur Abszessbildung kommen. Aufgrund dieser Wanderschaft können sich deswegen bei einer Askariasis die unterschiedlichsten Krankheitserscheinungen zeigen. Beispielsweise kann sich durch Verknäuelung der Würmer ein mechanischer Ikterus (Gelbsucht) entwickeln.  Grund für die Erkrankung ist hierbei die Verengung des galleableitenden Kanals (Ductus choledochus). Das in der Leber gebildete Bilirubin ist in seinem Abfluss in den Darm gehindert. Es tritt daraufhin in das Blut über, was sich in einer gelblich verfärbten Haut zeigt.

 

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Diagnose

Etwa 2 Monate nach der Infektion lassen sich die Eier im Stuhl nachweisen. Diese Zeitspanne, von Beginn der Infektion an bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Vermehrungsprodukte (Eier oder Larven) des Erregers nachweisbar sind, wird als Präpatenz bezeichnet.

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Therapie

Eine Askariasis wird mit Mebendazol behandelt. Mebendazol ist ein Arzneistoff, der gegen eine Vielzahl von Wurmarten wirkt. Es wird deswegen auch als Breitband-Anthelminthikum bezeichnet. Mebendazol tötet die Würmer ab. Die Behandlung dauert drei Tage.

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Zur Übersicht
Erkrankungen von Dünndarm
und Dickdarm

Weitere Informationen zu Parasitosen:
Madenwürmer, Peitschenwürmer, Spulwürmer
Hakenwürmer, Zwergfadenwürmer
Tipps zur Selbsthilfe, Tipps zur Vorbeugung

 


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