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Diagnostik beim Lungenemphysem
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Vorgeschichte
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Grundlage zur Feststellung der richtigen Diagnose ist das Gespräch
zwischen Arzt und Patient. Aus der Befragung wird ersichtlich, ob der Patient schon
wiederholt an Bronchitis litt, ob
er unter Atemnot und Husten leidet, ob und wie viel er raucht und ob er am Arbeitsplatz
Staubbelastung ausgesetzt ist. Für den Arzt ist ebenfalls wichtig zu wissen, ob ein
Angehöriger unter einem Alpha1-Antitrypsinmangel
leidet oder litt. |
Klinische Untersuchung
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Der fassförmige Brustkorb sowie Lippen- und Nagelzyanose sind typische
Erkrankungsfolgen bei einem Lungenemphysem. Sie fallen dem Arzt bei der
Untersuchung leicht auf. Typisch ist beim Abhören der Lunge ein abgeschwächtes
Atemgeräusch, sowie Giemen und Pfeifen. Durch den erhöhten Luftgehalt der Lunge ist beim
Abklopfen bei Vorliegen eines Emphysems ein besonders lauter und hohl klingender
Klopfschall festzustellen (hypersonorer Schall). |
Laboruntersuchung
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Bei der Blutuntersuchung wird, falls ein Betroffener darunter leidet, ein Alpha1-Antitrypsinmangel festgestellt. Bei
der Blutgasanalyse wird der Teildruck (Partialdruck) der Gase Sauerstoff (pO2) und
Kohlendioxid (pCO2) im Blut gemessen und der pH-Wert und die Sauerstoffsättigung des
Blutes bestimmt. Außerdem wird die Basenabweichung und das
Standardbikarbonatkonzentration errechnet bzw. gemessen. Aussagefähig ist diese
Untersuchung zur Überprüfung der Lungenfunktion, bei Herzerkrankungen und zur Diagnostik
bei Gehirnerkrankungen, Nierenversagen, Stoffwechselstörungen, Wasser- und
Elektrolytstörungen und bei der Überwachung von Kranken auf der Intensivstation.
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Apparative Untersuchung
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- Röntgen des Brustkorbs: Auf dem Röntgenbild finden sich typische Anzeichen für ein
Emphysem durch den hohen Luftgehalt und das tiefstehende Zwerchfell.
- Computertomogramm: Mit dem CT wird das überblähte Lungengewebe noch deutlicher
sichtbar.
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Sie gibt Aufschluss über den Funktionszustand der Atemwege und dient als
Verlaufskontrolle. Der Betroffene pustet über ein Mundstück in ein Gerät, das
Spirometer, welches die Menge der ausgeatmeten Luft misst. Beim Emphysem sind 2 Werte von
besonderem Interesse: der FEV1- Wert (= forciertes exspiratorisches Volumen in einer
Sekunde) und das Residualvolumen.
- Der FEV1-Wert wird auch Sekundenluft" oder Einsekundenkapazität genannt und
bezeichnet das Luftvolumen, das in einer Sekunde ausgeatmet werden kann. Der Betroffene
kann umso weniger in einer Sekunde ausatmen, je stärker die Bronchien verengt sind.
- Das Residualvolumen ist die Luftmenge, die nach maximaler Ausatmung in der Lunge
zurückbleibt. Beim Lungenemphysem ist sie erhöht und erschwert die erneute Einatmung.
Das gesamte Atemvolumen (Vitalkapazität) ist dadurch verringert, der Betroffene verspürt
Atemnot. Vergleiche auch dazu Spirometrie,
Ganzkörperplethysmografie,
Pneumotachografie
und Peak-Flow-Meter
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Bronchoskopie
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Manchmal wird eine Bronchoskopie notwendig, um den Zustand der Bronchien
genauer beurteilen zu können. Durch Einsprühen eines Lokalbetäubungsmittel wird der
Rachen und Kehlkopf unempfindlicher gemacht. Ein biegsames Gerät, das Bronchoskop wird in
die Atemwege eingeführt, Sekret abgesaugt und der Verlauf der Bronchialaufteilungen
begutachtet. |
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Damit wird eine mögliche Rechtsherzbelastung, die sich beim Emphysem
entwickeln kann, festgestellt.
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