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Ergänzende Anamnese zur Tumorerkrankung (onkologische Anamnese)
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Die Schmerzanamnese bei Tumorpatienten gliedert sich in folgende Abschnitte:
- spezielle Schmerzanamnese, wobei die Schmerzen selbst im
Vordergrund stehen
ergänzende Anamnese:
- zur Tumorerkrankung (Erfassung aller wichtigen Aspekte des zugrunde
liegenden Krebsleidens)
- zur medizinischen Vorgeschichte
- zu weiteren Symptomen
- psychosoziale Anamnese, die sich mit dem seelischen Befinden und
der sozialen Situation des Patienten befasst
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Möglichst viele Informationen über den Tumor werden zusammengetragen
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Die ergänzende Anamnese zur Tumorerkrankung (onkologische Anamnese) ist
darauf ausgerichtet, bestmögliche Kenntnisse über die Tumorerkrankung des
Patienten zu erlangen. Dabei wird besonderes Augenmerk auf Folgendes gerichtet:
- Stadium der Tumorerkrankung
- feingewebliche Merkmale des vorliegenden Tumors
- andere Krebserkrankungen, unter denen der Patient eventuell früher
schon einmal gelitten hat
- Tumorerkrankungen in der Familie
- bisher durchgeführte Diagnostik
- bereits durchgeführte Tumor- und Schmerztherapie
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Austausch zwischen Ärzten und Therapeuten
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Die Kenntnis des Tumorstadiums und der feingeweblichen Merkmale des Tumors
ist für die Schmerztherapeuten von größter Bedeutung, da die meisten Schmerzen
direkt oder indirekt mit dem Voranschreiten der Tumorerkrankung in Zusammenhang
stehen. Sinnvollerweise sollte der Arzt, welcher die Schmerztherapie eines
Tumorpatienten plant, zunächst alle verfügbaren Unterlagen sichten. Zusätzlich
ist es häufig hilfreich, sich mit den früheren Ärzten und anderen Therapeuten
des Patienten zu besprechen.
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Gespräch mit dem Patienten bringen oft konkrete zusätzliche
Informationen
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Die onkologischen Anamnese ist häufig eine sogenannte
Fremdanamnese, das heißt die dabei gewonnen Informationen stammen in der Regel nicht
von dem betroffenen Patienten selbst, sondern aus anderen Quellen (Krankenakte,
frühere Ärzte). Aber selbstverständlich gehört auch das direkte Gespräch mit dem
Kranken zu einer onkologischen Anamnese. Das ist sogar von größter Wichtigkeit:
Im Rahmen einer Studie des Autors Gonzales (siehe:
Quellen) und seiner Mitarbeiter stellte sich
heraus, dass sich durch das Gespräch mit den Patienten in zwei Dritteln der
Fälle konkrete Ursachen für bestehende Schmerzen erkennen ließen, die vorher
unbekannt waren.
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