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Durchführung und Verlauf bei der Therapie mit Medikamentenpumpen
in der Tumorschmerztherapie
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Wichtige Regeln und Tipps bei der Anwendung von Medikamentenpumpen
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Bei der medikamentösen Therapie mit Medikamentenpumpen sind - im Hinblick auf
die Durchführung - einige wichtige Punkte zu beachten:
- Das Volumen (in Milliliter) der Medikamentenmischung für die
Medikamentenpumpe richtet sich nach den einzelnen Tagesdosierungen der
verschiedenen Wirkstoffe.
- Am besten wird ein Medikamentenvolumen gewählt, das mehr als eine
Tagesdosis enthält. Auf diese Weise reicht die Medikamentenmenge auch
dann für mindestens 24 Stunden aus, wenn der Patient bei
zwischenzeitlich auftretenden Schmerzen zusätzliche Schmerzmittelgaben
aus der Pumpe anfordert (patientenkontrollierte Analgesie).
- Bei stark schwankenden Beschwerden sollte die Medikamentenpumpe
nicht für einen längeren Zeitraum (mehrere Tage) befüllt werden.
Bei einer eventuell notwendigen Dosisanpassung eines oder mehrerer
Wirkstoffe muss sonst sehr häufig eine neue Medikamentenmischung
angesetzt und die alte verworfen werden.
- Bei der Berechnung der benötigen Medikamentenmenge muss daran gedacht
werden, dass immer ein gewisser Rest im Infusionsschlauch
bleibt, der für die Schmerztherapie nicht zur Verfügung steht (bis zu
3 Milliliter).
- Optimalerweise wird die Medikamentenpumpe so befüllt, dass übliche
Ampullen vollständig und ohne Reste verwendet werden können. Meistens
stehen Ampullen mit unterschiedlichen Wirkstoffmengen
zur Verfügung. Bei Verwendung von Morphin sind beispielsweise Ampullen
mit einer Wirkstoffkonzentration von 20 Milligramm pro Milliliter gut
geeignet.
- Die Medikamentenpumpe wird vom Arzt so programmiert, dass der Patient
bei plötzlich auftretenden Schmerzen zusätzliche Schmerzmittelgaben aus
der Pumpe anfordern kann. Das geschieht auf Knopfdruck. Beispielsweise
setzt die Wirkung einer Extradosis, die 10 Prozent der Tagesdosierung
entspricht, bereits nach 10 Minuten ein und hält für ungefähr 2 bis
4 Stunden an. Dabei wird die Begrenzung der erlaubten Zusatzdosen durch
eine entsprechende Programmierung der Pumpe so eingestellt, dass es
nicht zu gefährlichen Überdosierungen kommen kann.
- Bei einer notwendigen Erhöhung oder Verringerung der Tagesdosis muss
nicht zwangsläufig eine neue Befüllung der Medikamentenpumpe erfolgen.
Sofern die Dosisveränderung für alle verabreichten Medikamente gilt,
kann einfach die Laufgeschwindigkeit der Pumpe erhöht oder
vermindert werden. Ist eine Dosisänderung jedoch nur für einen einzigen
Wirkstoff der Medikamentenmischung sinnvoll, muss eine neue
Pumpenfüllung angemischt werden.
- Bei Krebspatienten, deren Tumorschmerzen bisher durch
Schmerzpflaster behandelt
wurden, kann das Pflaster parallel zu einer kontinuierlichen subkutanen
Medikamentengabe belassen werden. Eventuell zusätzlich erforderliche
Schmerzmittel sowie andere Wirkstoffe gelangen dann über die
Medikamentenpumpe in den Körper. Dabei wird die Schmerzmitteldosis des
Pflasters bei der Dosisberechnung für die Pumpe mit einbezogen.
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Butterfly-Kanüle am besten geeignet
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Bei der Anwendung von Medikamentenpumpen eignen sich am besten lange, dünne Butterfly-Kanülen mit
einer Länge von 19 Millimetern und einem Durchmesser von 25 Gauge geeignet
(25 Gauge entsprechen ungefähr einem Außendurchmesser von 0,5 Millimetern). Der
Begriff "Butterfly-Kanüle" bezieht sich auf die Form dieser speziellen
Infusionsnadel, die durch ihre beiden "Flügel" an einen Schmetterling
(Butterfly) erinnert. Gut geeignete Einstichstellen sind der Bauch und die
Oberschenkel. Die Oberschenkel eigenen sich vor
allem bei bettlägerigen Patienten. Die Infusionsstelle sollte keinen Kontakt zu
beengender Kleidung (beispielsweise Gürtel) haben oder sonstiger Reibung
ausgesetzt sein.
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Anbringen und fixieren der Kanüle
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Die Kanülen werden vor dem Einstechen in das Unterhautfettgewebe abgeknickt,
damit sie sich anschließend gut auf der Haut fixieren lassen. Der Einstichwinkel
sollte zudem flach sein (ungefähr 10 Grad). Zum Schutz
werden die "Flügel" der Butterfly-Kanüle sowie ungefähr 10 Zentimeter des
Infusionsschlauches sorgfältig mit Pflastermaterial befestigt. Die
Einstichstelle wird zusätzlich durch weiches Verbandmaterial geschützt.
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Kontrolle der Einstichstelle
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Im Verlauf der kontinuierlichen subkutanen Medikamentengabe wird die Haut an
der Einstichstelle mehrmals täglich kontrolliert, um eventuelle entzündliche
Reaktionen rechtzeitig zu erkennen. In einem solchen Fall ist ein Wechsel der
Einstichstelle erforderlich. Bei guter Verträglichkeit kann die Kanüle ansonsten
für ungefähr eine Woche an der Stelle belassen werden.
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Ausnahmen bei Metamizol beachten
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Eine Ausnahme besteht bei der Verabreichung von
Metamizol: Hier ist ungefähr alle 48 Stunden ein Wechsel des Infusionsortes
notwendig, da sich ansonsten an der Infusionsstelle Gewebeverdickungen bilden.
Dabei ist zusätzlich darauf zu achten, je Infusionsort nicht mehr als 7,5 Gramm Metamizol zu verabreichen (das entspricht
15 Millilitern einer 50-prozentigen Infusionslösung). Allerdings lässt sich die
Verträglichkeit von subkutanen Metamizolinfusionen verbessern, wenn der
Wirkstoff mit anderen Injektionslösungen vermischt oder mit 0,9-prozentiger
Kochsalzlösung (NaCl 0,9%) verdünnt wird. Alternativ ist es zur Verbesserung der
Verträglichkeit möglich, vorab den Wirkstoff Hyaluronidase durch die
Butterfly-Kanüle in das Gewebe einzuspritzen oder das Metamizol zusammen mit
einem Kortisonpräparat (beispielsweise Prednisolon) aufzulösen. Hyaluronidase
verbessert und beschleunigt die Verteilung und Aufnahme von Metamizol in das
Unterhautfettgewebe, indem es das Gewebe "auflockert". Prednisolon hingegen
entfaltet seine schützende Wirkung durch eine Unterdrückung der entzündlichen
Aktivität an der Infusionsstelle. Das wirkt einer Gewebeverdickung entgegen.
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