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Ports für die intravenöse Tumorschmerztherapie
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Vene und Port sind durch einen Plastikschlauch verbunden
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Bei der intravenösen Tumorschmerztherapie werden die Schmerzmedikamente
direkt in eine Vene verabreicht, beispielsweise in Form von Spritzen oder
Infusionen ("Tropf"). Am besten geeignet ist jedoch die Medikamentengabe in einen sogenannten Port.
Dabei handelt es sich um eine Art Einfüllstutzen, über den die Schmerzmittel
in die Vene gelangen. Vene und Port sind durch einen Plastikschlauch verbunden.
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Häufigster Zugang ist die obere Hohlvene
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Ein Port wird unter der Haut angebracht und gewährleistet einen sicheren
Venenzugang, der - im Gegensatz zu "normalen" Venenzugängen - gegen Verrutschen geschützt ist. Meistens wird der Port über seinen Plastikschlauch mit einer
zentralen Körpervene verbunden, beispielsweise der oberen Hohlvene. Der Zugang
befindet sich dann auf der rechten oberen Brustseite. Im Gegensatz dazu befinden
sich Zugängen zu peripheren Venen in der Armbeuge oder auf dem Handrücken.
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Schnelle Verdünnung und Verteilung der Medikamente
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Durch die
großen Blutmengen in den zentralen Körpervenen gelangen die verabreichten
Medikamente schnell in den Blutkreislauf und werden außerdem sofort verdünnt.
Letzteres ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Port zusätzlich zur
Durchführung einer Chemotherapie zur Behandlung der Tumorerkrankung verwendet
wird - die dabei verwendeten Medikamente reizen die Venenwände, sodass eine
sofortige Verdünnung durch das Blut sinnvoll ist.
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Port ist leicht zugänglich
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Ein großer Vorteil des Ports besteht in seiner guten Zugänglichkeit: Er liegt
direkt unter der Haut. Dort ist er gut zu tasten, und die benötigten Medikamente
können über bestimmte Kanülen relativ einfach in den Port eingespritzt werden.
Das ist nahezu schmerzfrei.
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Anlegen eines Port dauert etwa 30-45 Minuten
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Die Anlage eines Ports ist unter örtlicher Betäubung in einer ambulanten
Einrichtung möglich. Die Risiken sind gering. Der Eingriff dauert ungefähr eine
halbe bis eine dreiviertel Stunde. Nach Abschluss der Wundheilung sind die
Patienten durch den implantierten Port in der Regel nicht beeinträchtigt.
Alltagsaktivitäten wie Baden, Duschen und Sport sind erlaubt. |
Risikofaktor Infektion durch Sorgfältigkeit entgegen wirken
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Auch bei einem Port kann es zu Problemen kommen. Am häufigsten treten
Infektionen auf. Aus diesem Grunde muss auf strikte Hygiene und sorgfältige
Durchführung geachtet werden. Es dürfen ausschließlich sterile Nadeln zur
Verabreichung der Medikamente verwendet werden. Auch sollte keinesfalls Blut
über den Port abgenommen werden, da dieses die Verbindungen verunreinigt.
Infizierte Ports müssen entfernt werden. |
Geringere Dosierung der Wirkstoffe
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Die intravenöse Tumorschmerztherapie kann prinzipiell ebenso erfolgen wie die
kontinuierliche subkutane Medikamentengabe bei der Anwendung von
Medikamentenpumpen. Der einzige Unterschied
besteht darin, dass die Schmerzmittel nicht in das Unterhautfettgewebe
verabreicht werden, sondern über den Port in eine Vene. Entsprechend müssen
die Wirkstoffe geringer dosiert werden (ungefähr zwei Drittel der subkutanen Dosis
beziehungsweise ein Drittel der Tablettendosis).
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Anschluss einer Pumpe an den Port
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Auch bei der intravenösen Therapie ist das Anschließen einer Pumpe sinnvoll. Damit ist auf der einen
Seite eine kontinuierliche Schmerzmittelgabe möglich, auf der anderen Seite die
Verabreichung von zusätzlichen Dosierungen bei Bedarf. Dabei sollte darauf geachtet
werden, dass pro 24 Stunden mindestens 15 Milliliter durch den Port und den
angeschlossenen Plastikschlauch fließen, damit das System nicht verstopft.
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