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Indikationen für eine Psychotherapie bei Tumorschmerzen
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Einflussfaktoren für die seelische Belastung bei Krebskranken
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Eine Psychotherapie bei Tumorschmerzen ist dann sinnvoll, wenn ein
Krebskranker starken seelischen Belastungen ausgesetzt ist. Diese können direkt
mit der bösartigen Tumorerkrankung in Zusammenhang stehen, aber auch unabhängig
davon auftreten. Das Ausmaß der seelischen Belastung beim einzelnen Patienten
hängt wiederum von verschiedenen Einflussfaktoren ab, unter anderem:
- Voranschreiten der Tumorerkrankung
- Krankheits- und Schmerzverarbeitung
- begleitende Symptome, welche zusätzliche Belastungen darstellen
- individuelle Bedürfnisse und Wünsche
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Psychotherapie ist ein Angebot
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Einem seelisch belasteten Krebspatienten sollte immer eine Psychotherapie
angeboten werden. Umgekehrt darf eine solche Behandlung aber auch nicht
aufgedrängt werden, wenn sie nicht erwünscht ist – einige Betroffene haben durchaus
Vorbehalte gegenüber Psychologen, Psychotherapeuten und der Psychotherapie als
solcher. Bei einer ablehnenden Haltung wäre eine Psychotherapie erfolglos. Der
Grund dafür ist, dass eine Psychotherapie nicht passiv wirkt, wie etwa
Medikamente oder Operationen. Ihr Gelingen ist immer an die Mitarbeit des
Betroffenen geknüpft.
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Abwehrmechanismen können auch schützen
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Berücksichtigt werden sollte auch, dass einige seelische Abwehrmechanismen den schwer
kranken Tumorpatienten zeitweilig sogar schützen. So kann eine kurzfristige
Verleugnung oder Verdrängung der bedrohlichen Erkrankung eine schwere seelische
Erschütterung verhindern. Daher sollte eine Psychotherapie bei Krebspatienten –
wenn überhaupt – nur sehr behutsam darauf hinarbeiten, eventuelle Verleugnungen
oder Verdrängungen zu durchbrechen.
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