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Hilfsmittel und ihre Bedeutung
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Fast jedes Arzneimittel enthält Hilfsmittel.
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Ein Wirkstoff kann erst in eine applikationsfertige Form überführt
werden, wenn ihm bestimmte Hilfsmittel zugesetzt werden. Diese Hilfsmittel beeinflussen
wesentlich die Wirkung des Arzneistoffes im Körper. Durch ihre jeweilige Beschaffenheit
beeinflussen sie auch den Zeitpunkt des Wirkungseintritts. Hilfsstoffe sind auch
verantwortlich für die Dauer der Wirkung sowie deren Intensität. |
Hilfsmittel erhöhen die Verträglichkeit, steuern die Abgabe der
Wirkstoffe oder verbessern die Wirkstoffaufnahme.
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Eine zusätzliche wichtige Aufgabe der Hilfsstoffe ist es, die
Verträglichkeit und Haltbarkeit eines Arzneimittels zu verbessern. Hier einige Beispiel
für die Möglichkeiten und Aufgaben von Hilfsmittel:
- Liposomen sind z.B. in der Lage, bestimmte Arzneistoffe in ihr Inneres aufzunehmen, und
so deren Verträglichkeit zu erhöhen.
- Soll über einen längeren Zeitraum ein konstanter Wirkstoffspiegel im Blut
aufrechterhalten bleiben, wie es bei Retard-Arzneiformen der Fall ist, sind die
Hilfsstoffe ebenfalls von großer Bedeutung.
- Sprengmittel wie z.B. Stärke oder mikrokristalline Cellulose in Tabletten nehmen
Einfluss auf deren Zerfall und damit der Bioverfügbarkeit im Körper. Unter
Bioverfügbarkeit wird die Geschwindigkeit, mit der ein Arzneistoff in das
Blutkreislaufsystem gelangt und am Wirkort verfügbar ist verstanden.
- Handelt es sich um lipophile ("fettfreundliche") Substanzen, z. B. die
fettlösliche Vitamine (A, D, E, K) oder Wirkstoffe, die schwerlöslich sind, werden diese
Wirkstoffe mit Lösungsvermittlern verarbeitet. Man nennt Lösungsvermittler auch
Solubilisatoren.
- Soll ein Arzneistoff besser durch die Haut gelangen, werden Schleppersubstanzen,
sogenannte Penetrationsförderer, zugefügt. Oft wird Dimethylsulfoxid (DMSO) verwendet,
das gut penetriert (durchdringt) und zusätzlich noch entzündungshemmende Eigenschaften
besitzt.
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Anhand dieser Beispiele wird deutlich, dass der Effekt eines Arzneimittels
nicht nur auf seinen Wirkstoff zurückzuführen ist, sondern auch auf die in der
jeweiligen Arzneiform enthaltenen Hilfsstoffe. Hier eine kurze Übersicht mit Beispielen
über die gebräuchlichsten Hilfsmittel: |
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Hilfsmittel und ihre Bedeutung im Überblick:
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Antioxidantien
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Erhöhen die Haltbarkeit des Arzneimittels
Beispiel: Tocopherole (Vit. E)
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Bindemittel
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Sorgen für den Zusammenhalt der Tablette
Beispiel: Stärke, Cellulose, Gelatine
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Emulgatoren
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Erhöhen die Mischbarkeit von öligen und wässrigen Bestandteilen, indem sie die
Oberflächenspannung von Flüssigkeiten herabsetzen.
Beispiel: Polysorbat, Poloxamer
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Filmbildner
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Überziehen Tabletten mit einer Hüllschicht
Beispiel: Polyacrylate
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Fließregulierungsmittel
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Verhelfen Pulvern und Granulaten zu besserer Rieselung
Beispiel: feinst gepulverte Kieselsäure
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Füllstoffe
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Vergrößern das Volumen, wenn ein Arzneistoff in einer Tablette oder Kapsel nur
in geringer Dosierung vorliegt
Beispiel: Milchzucker, Traubenzucker
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Geschmackskorrigentien
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Überdecken den oft unangenehmen Geschmack vieler Arzneistoffe
Beispiel: Süßstoffe, Aromastoffe
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Gleitmittel
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Verhindern eine Reibung der Tablette an der Pressmaschine
Beispiel: Stearinsäure
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Lösungsvermittler
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Sie dienen der besseren Löslichkeit von Wirkstoffen in Injektionen
Beispiel: Macrogole
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Zerfallsbeschleuniger
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Durch Aufquellen fördern sie den Zerfall der Tablette im Magen
Beispiel: Polyvinylpyrrolidon
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