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Heilpflanzen - Pflanzliche Therapie

Heilpflanzen - Pflanzliche Therapie
Frauenmantel

Große runde Blätter und blassgelbe Blüten

Frauenmantel wird auch  Alchemillae herba genannt. Es ist ein bis zu 50 cm hoch wachsendes Kraut, das in der nördlichem Hemisphäre in Europa, Asien und Nordamerika zu finden ist. Die großen, runden Blätter tragen häufig durch das Schwitzen der Pflanze hervorgerufene Feuchtigkeitsperlen. Sie werden nicht - wie vielfach angenommen - durch Tau hervorgerufen. Die kleinen blassgelben Blüten wachsen in Dolden zusammen. Blütezeit ist Mai bis Oktober. In dieser Zeit wird Frauenmantel auch als Heilpflanze geerntet.

 

Frauenmantel war schon im Mittelalter bekannt

Die Feuchtigkeitsperlen sind der Grund für die Namensgebung Alchemillae. Die Pflanze wurde ihretwegen im Mittelalter von Alchemisten verwendet, die daraus den Stein der Weisen herstellen wollten. Auch die Synonym verwendeten umgangssprachlichen Namen spiegeln dies wider: Alchemistenkraut, Marienmantel, Taublatt, Taumantel, Tauchschüsselchen, Löwenfuß, Sonnentau, Himmlisches Wasser.

 

Inhaltsstoffe

Als Heilpflanze wird der gesamte oberirdische Teil des Frauenmantels verwendet. Wirksame Bestandteile sind Gerbstoffe und Flavonoide. Gerbstoffe wirken adstringierend, das bedeutet "zusammenziehend". Gerbstoffe binden Eiweiße. In hoher Konzentration eingesetzt wandeln sie tierische Haut in Leder um, sie gerben es. Daraus leitet sich auch der Name ab.

 

Wirkmechanismus

Auf dieser Eigenschaft beruht auch ihre medizinische Einsetzbarkeit. Gerbstoffe reagieren mit den Eiweißen der Schleimhäute und bilden unlösliche Verbindungen. Im Mund führt das z. B. zu einem typischen stumpfen, trockenen Gefühl. Entzündete und verletzte Areale werden geschützt. Im Magen-Darm-Trakt kommt es durch Gerbstoffe zu einer Verdichtung der Oberfläche, die das Eindringen von giftigen Substanzen und Krankheitserregern erschwert. Außerdem verringert sie den Flüssigkeitseinstrom in den Darm.

 

Anwendungsgebiete

Belegt ist die Wirksamkeit von Frauenmantel bei leichten unspezifischen Durchfallerkrankungen. Nicht belegt aber auch angewendet wird Frauenmantel bei Menstruationsbeschwerden und Beschwerden durch die Wechseljahre.

 

Nebenwirkungen

Gegenanzeigen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Heilmitteln oder Medikamenten sind nicht bekannt.

 

Dosierung und Zubereitung

Frauenmantel wird als getrocknetes und zerkleinertes Kraut für Aufgüsse oder Abkochungen verwendet. In der Regel werden etwa 2 g mit kochendem Wasser übergossen. Der Tee muss 10 bis 15 Minuten ziehen und dann abgesiebt werden. Die Tagesdosis sollte 5 bis 10 g nicht überschreiten.

 

Wichtig:

Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern sollten immer sofort von einem Arzt behandelt werden. Durchfall kann bei Säuglingen sehr schnell zu Austrocknung führen und ist dann lebensbedrohlich. Dauert bei Erwachsenen eine Durchfallerkrankung mehrere Tage an, so ist auch hier ein Arztbesuch unumgänglich.

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