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Über den Mund oder oral erfolgende Verabreichung von Arzneimitteln
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Die meisten Medikamente werden geschluckt.
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Dies ist die am häufigsten verwendete Verabreichungsart eines
Arzneistoffes. Nach Schlucken des Medikamentes löst der Wirkstoff sich im Magen oder
Dünndarm. Von dort wird er über die Magen- und Darmschleimhaut aufgenommen und der
Blutbahn zugeführt. Der Arzneistoff muss jedoch zwei Stationen passieren, bevor er in den
großen Blutkreislauf (Körperkreislauf)
übertreten kann:
- Leber: Dieser Vorgang kann nachteilig sein bei bestimmten Wirkstoffen, die in der Leber
sehr schnell chemisch verändert werden und dadurch ihre ursprüngliche Wirkung verlieren
können.
- Lungen: Hier ist es ebenfalls möglich, dass bestimmte Wirkstoffe zurückgehalten
werden, die dann nicht mehr in ausreichendem Maße dem Blutkreislauf zu Verfügung stehen.
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Substanzen, deren Wirksamkeit durch diese Passage geschwächt ist, werden
besser auf andere Art und Weise verabreicht. Vorteil der oralen Applikationsform ist es,
dass durch geschickte galenische Verarbeitung
Arzneiformen hergestellt werden können, die auf verschiedene Bedürfnisse des Menschen
eingehen. Bei Empfindlichkeit der Magenschleimhaut werden z.B. Tabletten mit
magensaftresistenten Überzügen versehen, so dass der Wirkstoff erst im Dünndarm
freigesetzt wird. Der Magen wird so als Resorptionsort umgangen und geschont. |
Tipps zum Umgang mit Tabletten.
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Bei der oralen Applikation nehmen einige zu beachtende Kriterien Einfluss
auf die Resorption aus Magen und Darm:
- Ein nüchterner Magen begünstigt die Resorption des Wirkstoffes, während ein
gefüllter sie verlangsamt.
- Nahrungsbestandteile können sich nachteilig auf die Wirkstoffaufnahme auswirken, z.B.
verzögert Fett die Resorption.
- Heiße Speisen beschleunigen die Magenentleerung in den Dünndarm, so dass Medikamente,
die sich erst im Darm lösen, schneller wirken.
- Chemische Reaktionen eines Wirkstoffes mit Nahrungsbestandteilen, z. B. Calcium sind zu
beachten. Dies ist bei einigen Antibiotika, z.B. den Tetracyclinen, der Fall. Sie bilden
mit Calcium eine schwer resorbierbare Verbindung. Deshalb sollten diese Antibiotika nicht
gleichzeitig mit Milchprodukten eingenommen werden werden.
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