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Über den Mund oder oral erfolgende Verabreichung von Arzneimitteln

Die meisten Medikamente werden geschluckt.

Dies ist die am häufigsten verwendete Verabreichungsart eines Arzneistoffes. Nach Schlucken des Medikamentes löst der Wirkstoff sich im Magen oder Dünndarm. Von dort wird er über die Magen- und Darmschleimhaut aufgenommen und der Blutbahn zugeführt. Der Arzneistoff muss jedoch zwei Stationen passieren, bevor er in den großen Blutkreislauf (Körperkreislauf) übertreten kann:
  1. Leber: Dieser Vorgang kann nachteilig sein bei bestimmten Wirkstoffen, die in der Leber sehr schnell chemisch verändert werden und dadurch ihre ursprüngliche Wirkung verlieren können.
  2. Lungen: Hier ist es ebenfalls möglich, dass bestimmte Wirkstoffe zurückgehalten werden, die dann nicht mehr in ausreichendem Maße dem Blutkreislauf zu Verfügung stehen.

 

Substanzen, deren Wirksamkeit durch diese Passage geschwächt ist, werden besser auf andere Art und Weise verabreicht. Vorteil der oralen Applikationsform ist es, dass durch geschickte galenische Verarbeitung Arzneiformen hergestellt werden können, die auf verschiedene Bedürfnisse des Menschen eingehen. Bei Empfindlichkeit der Magenschleimhaut werden z.B. Tabletten mit magensaftresistenten Überzügen versehen, so dass der Wirkstoff erst im Dünndarm freigesetzt wird. Der Magen wird so als Resorptionsort umgangen und geschont.

 

Tipps zum Umgang mit Tabletten.

Bei der oralen Applikation nehmen einige zu beachtende Kriterien Einfluss auf die Resorption aus Magen und Darm:
  • Ein nüchterner Magen begünstigt die Resorption des Wirkstoffes, während ein gefüllter sie verlangsamt.
  • Nahrungsbestandteile können sich nachteilig auf die Wirkstoffaufnahme auswirken, z.B. verzögert Fett die Resorption.
  • Heiße Speisen beschleunigen die Magenentleerung in den Dünndarm, so dass Medikamente, die sich erst im Darm lösen, schneller wirken.
  • Chemische Reaktionen eines Wirkstoffes mit Nahrungsbestandteilen, z. B. Calcium sind zu beachten. Dies ist bei einigen Antibiotika, z.B. den Tetracyclinen, der Fall. Sie bilden mit Calcium eine schwer resorbierbare Verbindung. Deshalb sollten diese Antibiotika nicht gleichzeitig mit Milchprodukten eingenommen werden werden.

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