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Über den Mastdarm führende oder rektale Verabreichung von Arzneimitteln

Zäpfchen schmilzen bei Körpertemperatur.

Meistens werden Medikamente, die über den Mastdarm (Rektum) in den Körper aufgenommen werden sollen, in Form von Zäpfchen verabreicht. Zäpfchen (Suppositorien) bestehen aus einem Material (z.B. Fett oder Glycerin-Gelatine), das bei Körpertemperatur schmilzt. Der entstandene Film breitet sich auf der Schleimhaut aus und der Arzneistoff kann aufgenommen werden.

 

Zäpfchen nicht zu tief einführen.

Bei der rektalen Applikation kann eine Leberpassage nicht ganz vermieden werden, jedoch ist der betreffende Wirkstoffanteil wesentlich geringer als bei der oralen Applikation. Der Mastdarm verfügt über zwei Gefäßsysteme. Im unteren Teil des Rektums gelangt der Arzneistoff in die untere Hohlvene, die zum rechten Herzen führt. Dadurch gelangt der Arzneistoff direkt in den großen Körperkreislauf. Die Leber wird dabei nicht passiert. Im oberen Teil des Rektums wird der Arzneistoff über die Pfortader resorbiert, die ihn zur Leber führt. Zäpfchen sollten deshalb nicht so weit wie möglich sondern nur so weit eingeführt werden, dass sie gut vom Mastdarm aufgenommen werden. Weil bei Zäpfchen die Einführtiefe aber schwer zu bestimmen ist, kommt es meistens zu beiden Resorptionsarten.

 

Nicht jeder Wirkstoff kann über Zäpfchen verabreicht werden.

Deshalb wird die Verabreichung von Zäpfchen auf solche Fälle beschränkt, bei denen das Einhalten eines genau bestimmten Wirkstoffspiegels von nicht so großer Bedeutung ist. Resorptionsschwankungen sind hier ausgeprägter als bei anderen Arzneiformen. Schmerz- und Fieberzäpfchen bei Säuglingen und Kleinkindern sind sinnvoll. Die Gabe von antibiotikahaltigen Zäpfchen dagegen problematisch, weil das Einhalten eines bestimmten Wirkstoffpegels im Blut bei Antibiotika sehr wichtig ist. Es kann aber auch eine ausschließlich lokale Wirkung durch Zäpfchen beabsichtigt werden, wie es bei Vaginalzäpfchen oder Vaginaltabletten der Fall ist.

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