Durchbrüche sind selten
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Die Speiseröhre ist ein recht stabiler Muskelschlauch. Verletzungen im
Sinne von Durchbrüchen der Speiseröhrenwand passieren eher selten. Druckgeschwüre, die
sich beispielsweise bei steckengebliebenen Fremdkörpern oder zu lange liegengebliebenen
Magenschläuchen bilden, können einen Durchbruch begünstigen. Man spricht dann von einer
Perforation der Speiseröhre. Verletzungen während einer endoskopischen Untersuchung, wie
z.B. einer Magenspiegelung, geschehen meistens erst dann, wenn die Speiseröhre vorher
schon geschädigt war. |
Halsschmerzen und Lufteinschlüsse im oberen Teil
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Eine Perforation ist an verschiedenen Symptomen zu erkennen. Neben
Schmerzen im Hals- und Nackenbereich bilden sich Hautemphyseme, wenn ein Durchbruch im
oberen Teil der Speiseröhre stattgefunden hat. Die Luft, die aus der Speiseröhre dringt,
breitet sich aufsteigend im Gewebe aus. Die Schwellungen verursachen keine Schmerzen und
lassen sich leicht wegdrücken. Dabei entsteht ein "knirschendes" Geräusch. |
Rücken- , Bauchschmerzen und Mediastinitis im unteren Teil
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Ist der untere Teil der Speiseröhre betroffen, strahlt der Schmerz in den
Rücken und den Bauchraum aus. Rasch danach entzündet sich der Brustraum. Eine
Mediastinitis mit hohem Fieber entsteht. Begleitend treten Schocksymptome wie Herzrasen,
Zittern und Schweißausbrüche auf. |
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Sind durch die Perforation größere "Lecks" entstanden, hilft
nur eine Operation. Sie sollte so schnell wie möglich, und zwar innerhalb von 24 Stunden,
erfolgen. |
Kleine Verletzungen brauchen nicht operiert werden
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Kleinere Durchbrüche können auch ohne Operation erfolgreich behandelt
werden. Der Betroffene darf für eine gewisse Weile keine Nahrung oder Flüssigkeit zu
sich nehmen. Er wird in dieser Zeit parenteral
ernährt. Die Gabe von Antibiotika
verhindert Infektionen. Gleichzeitig wird die Magensäureproduktion gehemmt, damit es
nicht durch Refluxe von saurem Mageninhalt zu zusätzlichen Reizungen an der
Verletzungsstelle kommt. |