Die natürliche Darmbewegung wird gefördert
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Die motilitäts- und sekretionsbeeinflussenden Abführmittel beeinflussen
die Darmbewegung (Motilität) und bewirken, dass dem Darminhalt weniger Wasser entzogen
wird. Zu diesen Arzneistoffen zählen die pflanzlichen anthranoidhaltigen Abführmittel
wie Senna, Aloe, Cascara, Frangula und Rheum und die synthetischen Triarylmethan-Derivate
wie Bisacodyl, Natriumpicosulfat und Phenolphthalein. |
Senna ist das am besten untersuchte pflanzlichen Abführmittel
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Am umfangreichsten sind die Untersuchungen zur Sennapflanze. Die
Wirkstoffe dieser Pflanze werden erst im Dickdarm durch die dort lebenden Darmbakterien in
pharmakologisch wirksame Bestandteile aufgespalten. Diese Bestandteile fördern die
Darmbewegung genau dort, wo sie durch die Verstopfung zu gering ist: am Ende
des Dickdarms (Kolon). Dadurch
beschleunigt sich der Transit und die Wasserrückresorption wird vermindert. |
Bisacodyl wirkt schon im Dünndarm
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Bisacodyl ist stärker wirksam und entfaltet seine Wirkung schon im
Dünndarm. Dadurch kommt es zu einer nahezu vollständigen Darmentleerung, wodurch sich
die Zeitspanne bis zum nächsten Stuhlgang verlängert. Das zu wissen ist wichtig.
Menschen, die unter Verstopfung leiden, neigen dazu, in dieser Situation zu schnell erneut
zu einem Abführmittel zu greifen. Das ist aber in diesem Fall nicht notwendig, denn nach
einer vollständigen Darmentleerung dauert es mehrere Tage, bis wieder ein Stuhlgang
möglich ist. |
Eine Diskussion über Pro und Contra bei Rizinusöl finden Sie hier
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Weitere Stimulanzien oder Reizstoffe bewirken durch eine chemische Reizung
der Darmschleimhaut einen Wasser- und Elektrolyteinstrom in den Darm. Eines der
bekanntesten Abführmittel ist das Rizinusöl. Es führt innerhalb weniger Stunden ab. Ist
ein schnelles Abführen notwendig, so kann Rizinusöl sinnvoll angewandt werden. Es ist
hochwirksam und verursacht kaum Nebenwirkungen. Es kann aber zu allergischen Reaktionen kommen, etwa Hautausschlag oder
Magenreizungen. Schnelle Darmentleerungen sollten in Absprache mit dem Arzt erfolgen.
Wichtig ist, dass Betroffene einen gesunden Enddarm haben. Auch sollte ein Darmverschluss
ausgeschlossen sein.
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