Harter Stuhl wird aufgeweicht
|
Alle Salze, z. B. Glaubersalz und Bittersalz sowie Zucker, z. B. Laktulose
und Alkohole gelten als wasserbindende Abführmittel, das bedeutet, dass sie viel Wasser
brauchen, um sich darin auflösen zu können. Dieser hohe Flüssigkeitsbedarf weicht auch
den harten Stuhl auf und das Volumen wird größer. Durch die gleichzeitige Dehnung der
Darmwand kommt es zu einer verstärkten Darmbewegung und der aufgeweichte Stuhl kann jetzt
abgesetzt werden. |
Zucker wird von Darmbakterien aufgespalten
|
Zucker bzw. Zuckeralkoholen werden von den Darmbakterien sehr schnell in
kurzkettige Fettsäuren aufgespalten, die dann ebenso schnell aus dem Darm resorbiert
werden. Dabei entziehen sie dem Darm wiederum Wasser. Aus diesem Grund muss die Menge des
Abführmittels so groß sein, dass die Kapazität der Darmbakterien überschritten wird
und der Darm unverdaute Laktulose ausscheidet. Erst dann kommt es zu einem
abführenden Effekt. |
Die Gase führen zu Blähungen
|
Beim Abbau der Zuckeralkohole durch die Darmbakterien entstehen Gase. Dies
sind für die Blähungen verantwortlich, die
als Nebenwirkung auftreten. Die Bakterien selbst nutzen das hohe Nahrungsangebot zum
Wachstum. Das ist ein Grund dafür, warum bei langer Einnahmezeit eine Gewöhnung
stattfindet. Mehr Bakterien können mehr Laktulose aufspalten. Dadurch wird der
abführende Effekt bei gleichbleibender Einnahmemenge des Abführmittels immer geringer.
Gleichzeitig verlangsamt sich die Passage durch den Darm wieder. Dadurch haben die
Bakterien noch mehr Zeit zur Laktulosespaltung und die Wirksamkeit des Abführmittels
sinkt weiter. |
Der Körper verliert Flüssigkeit und Elektrolyte
|
Ein weiteres Problem bei wasserbindenden Abführmittel ist der bei vielen
Betroffenen häufig schon bestehende Flüssigkeitsmangel. Die meisten Menschen trinken zu
wenig. Wer dann noch wasserbindende Abführmittel zu sich nimmt und nicht genug trinkt,
zwingt den Körper, das benötigte Wasser "selbst zu beschaffen". Das kann er
nur, indem der dem Körper Wasser entzieht. So verliert der Organismus Flüssigkeit und
Elektrolyte. |
Macrogol wird nicht abgebaut
|
Das synthetische Macrogol wirkt ebenfalls durch seine Fähigkeit, Wasser
zu binden. Dadurch weicht sich der Stuhl auf und dehnt sich aus. Macrogol wird durch die
Dickdarmflora nicht abgebaut. |
Nebenwirkungen können auftreten
|
Obwohl in der Regel gut verträglich können bei der Verwendung von
wasserbindenden Abführmitteln Nebenwirkungen auftreten, u.a. Blähungen, Bauchschmerzen,
Übelkeit, Erbrechen, Elektrolytverschiebungen, zusätzliche Kalorienaufnahme und
Einflüsse auf die Wirkung anderer Medikamente. Besonders zu beachten ist, dass bei einer
gleichzeitigen Einnahme von Diuretika ein großer Elektrolytverlust stattfindet, der zu
Herzbeschwerden führen kann.
|