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Obstruktives Schlafapnoesyndrom
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Im Schlaf setzt der Atem bis zu 2 Minuten aus
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Unter einem obstruktiven Schlafapnoesyndrom versteht man das Auftreten
von Atemaussetzern (Apnoe) im Schlaf durch eine Einengung (Obstruktion) der
Atemwege. Dies führt einerseits zu einem nicht erholsamen Schlaf, und zum
anderen sind in der Folge ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen möglich.
Die Atemaussetzer oder auch Phasen mit eingeschränkter Atmung können eine
Dauer von bis zu zwei Minuten aufweisen. Diese Phasen mit aussetzender oder
eingeschränkter Atmung bewirken eine Minderversorgung des Körpers mit
Sauerstoff. Dies wiederum hat eine Aufwachreaktion mit tiefem Luftholen zur
Folge. Die Konsequenz ist ein unregelmäßiger Schlaf mit ungeordnetem
Schlafmuster und Reduktion der Tiefschlafphasen. |
Hinweise auf ein Schlafapnoesyndrom
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Die Atemaussetzer werden von den Patienten selbst häufig nicht bemerkt,
können aber unter Umständen einem Mitschläfer auffallen. Allerdings gibt es
einige Merkmale, deren Auftreten auf das Vorliegen eines obstruktiven
Schlafapnoesyndroms hinweist:
- lautes und unregelmäßiges Schnarchen (über das der Bettpartner
oder der Zimmernachbar berichtet)
- ausgeprägte Müdigkeit während des Tages und/oder die Neigung,
tagsüber einzuschlafen
- unruhiger Schlaf
- Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und dadurch bedingte
Einschränkungen der Leistungsfähigkeit, beispielsweise bei
beruflichen Tätigkeiten
- Persönlichkeitsveränderungen
- Abnahme des sexuellen Interesses
- bei Männern Potenzstörungen
- häufiges nächtliches Wasserlassen
- nächtliches Einnässen
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Ursachen für die Einengung der Atemweg
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Der Grund für die Atemaussetzer besteht in einer Einengung der Atemwege.
Hierfür wiederum kommen verschiedene Ursachen in Betracht:
- Übergewicht, wobei überschüssiges Fettgewebe Druck auf die Atemwege
ausüben kann
- Polypen
- Vergrößerung der Gaumen- und/oder Rachenmandeln
- tiefes Herabhängen des Gaumensegels
- großes Zäpfchen
- Verdickung des Zungengrundes (Region, an der die Zunge mit dem
Mundboden verbunden ist)
- Tumoren
- Störungen beim Kieferschluss (Über- oder Unterbiss)
- Akromegalie
- Vergrößerung der Nasenmuscheln (als "Nasenmuscheln" werden
Knochenvorsprünge der seitlichen Nasenwand bezeichnet, die mit
Schleimhaut überzogen sind und in die Nasenhöhle ragen)
- Verbiegung der Nasenscheidewand (Septumdeviation) oder der äußeren Nase (vgl. "Formstörungen
der äußeren Nase")
- Nasenpolypen
- Tumoren im Bereich der Nase
- Verringerung der Muskelspannung im Rachenbereich, unter anderem durch
Alkohol, Nikotin, verschiedene Medikamente (Beruhigungsmittel, Präparate
zur Muskelentspannung), Schlafentzug, Schichtarbeit oder eine
Schilddrüsenunterfunktion
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Risikofaktoren
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Faktoren, die das Auftreten eines obstruktiven Schlafapnoesyndroms weiter
begünstigen, sind:
- männliches Geschlecht
- Vorkommen eines obstruktiven Schlafapnoesyndroms bei anderen
Familienmitgliedern (familiäres Häufung durch Vererbung)
- Schlafen in Rückenlage
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Biochemische und organische Folgen der Atemaussetzer
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Die Atemaussetzer führen biochemisch zu einer Abnahme des
Sauerstoffgehalts im Blut, einer Zunahme des Kohledioxidgehalts im Blut und
einem Absinken des pH-Wertes des Blutes (je niedriger der pH-Wert, desto
"sauerer" ist das Blut). Dies wiederum kann verschiedene Konsequenzen haben:
- Verlangsamung des Herzschlags und andere Herzrhythmusstörungen (was
im Extremfall einen plötzlichen Herztod zur Folge haben kann)
- Verengung der Arterien im Lungenkreislauf (was zu einem Bluthochdruck
in den Blutgefäßen der Lunge mit nachfolgender Beeinträchtigung der
Atmung und Herzschwäche führen kann)
- Verengung der Arterien im Körperkreislauf mit der Folge eines
Bluthochdrucks, der wiederum zahlreiche negative Auswirkungen auf die
Gesundheit haben kann
- Steigerung der Produktion roter Blutkörperchen zur Verbesserung des
Sauerstofftransports (was die Bildung von Blutgerinnseln in den
Blutgefäßen nach sich ziehen kann)
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Diagnostische Maßnahmen
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Der Verdacht auf ein obstruktives Schlafapnoesyndrom ergibt sich durch
die Schilderung der typischen Symptome durch den Patienten. Eventuell gibt
es auch Hinweise eines Mitschläfers, der von Schnarchgeräuschen und
Atemaussetzern berichtet. Bei der Hals-Nasen-Ohren-ärztlichen Untersuchung können anatomische
Engstellen der Atemwege (beispielsweise adenoide Vegetationen oder
Nasenpolypen) als Ursache für das obstruktive Schlafapnoesyndrom
festgestellt beziehungsweise ausgeschlossen werden. |
Untersuchungen in einem Schlaflabor
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Die Diagnose eines obstruktiven Schlafapnoesyndroms lässt sich durch eine
Untersuchung während des Schlafes in einem Schlaflabor sichern (sogenannte
Polysomnographie). Dabei können während des Schlafes folgende Untersuchungen
erfolgen:
- Messung der Sauerstoffsättigung des Blutes
- Beurteilung des Atemflusses und der Atemanstrengungen
- Registrierung von Schnarchgeräuschen
- Messung der Herzfrequenz
- Aufzeichnung der Hirnströme (Elektroenzephalographie, EEG)
- Registrierung der Augenbewegungen (Elektrookulographie, EOG)
- Messung der Muskelaktivität (Elektromyographie, EMG) in einem Muskel
am Kinn zur Bestimmung der Schlafstadien
- Registrierung von Körperbewegungen mittels einer Videoaufzeichnung
- Messung des Kohlendioxidgehalts im Blut über einen Sensor, der wir
ein Clip an einer Fingerspitze befestigt wird
- Registrierung des Drucks in der Speiseröhre über eine in die
Speiseröhre eingeführte Messsonde
- Blutdruckmessung
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Zur Therapie ist eine Veränderung der Lebensgewohnheiten notwendig
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Die Therapie des obstruktiven Schlafapnoesyndroms besteht zunächst in der
Beachtung einiger Verhaltensregeln. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung
und regelmäßige körperliche Aktivität zur Reduktion eines eventuell
bestehenden Übergewichts, das Meiden von Alkoholgenuss, die Beendigung des
Rauchens und die Vermeidung reichhaltiger Mahlzeiten, insbesondere abends
vor dem Schlafengehen. Zudem sollte man einen beständigen, regelmäßigen
Rhythmus von Schlaf- und Wachphasen einhalten (beispielsweise konkreter
Zeitpunkt für das Zu-Bett-Gehen und Vermeidung von Mittagsschläfchen).
Weiterhin ist es empfehlenswert, auf die Einnahme schlaffördernder
Medikamente zu verzichten, da diese bei regelmäßiger Einnahme negative
Auswirkungen auf den Schlaf haben können. |
Behandlungsoption CPAP-Beatmung
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Eine weitere Behandlungsoption besteht in der sogenannten CPAP-Beatmung
(CPCP steht für "continuous positive airway pressure", also ständiger
positiver Druck in den Atemwegen beziehungsweise ständiger Überdruck in den
Atemwegen). Dabei wird individuell für jeden Patienten eine Maske angepasst,
die während des Schlafes auf der Nase oder auf der Nase und dem Mund zu
tragen ist. Ein an die Maske angeschlossenes Gerät erzeugt einen leichten
Überdruck, der über die Maske auf die Atemwege fortgeleitet wird. Dieser
Überdruck verhindert, dass das Weichteilgewebe im Bereich der Atemwege
während des Schlafes in sich zusammensackt und so die Atemwege blockiert. |
Esmarch-Schiene
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Weiterhin ist die Anpassung einer sogenannten Aufbissschiene
(Esmarch-Schiene) möglich, die allerdings nicht mehr häufig angewandt wird.
Diese Schiene wird vor dem Schlafengehen zwischen Ober- und Unterkiefer
eingesetzt und bewirkt eine Vorverlagerung des Unterkiefers und damit eine
Aufweitung der Atemwege im Rachenbereich. |
Operative Therapie
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Bei Patienten, bei denen eine anatomisch bedingte Verengung der Atemwege
nachweisbar ist, kommt eine operative Therapie infrage. Allerdings kann
vorab kein Erfolg garantiert werden, insbesondere bei übergewichtigen
Patienten. Infrage kommende Operationsmethoden sind:
- Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP) mit Entfernung der Mandeln,
Verringerung der Schleimhaut im Bereich der Gaumenbögen, Raffung der
Schleimhaut durch Vernähen der Gaumenbögen sowie unter Umständen
Verkleinerung des Zäpfchens (die Operation kann "konventionell" mit dem
Skalpell, mit einem Laser oder mit Hilfe einer Wärmesonde erfolgen)
- Korrektur der Nasenscheidewand, beispielsweise bei Verbiegung
(Septumdeviation; s. Abschnitt "Septumdeviation")
- Korrektur von Formstörungen der äußeren Nase (s. Abschnitt
"Formstörungen der äußeren Nase")
- Verkleinerung der Nasenmuscheln
- Verkleinerung eines verdickten Zungengrundes (nur selten sinnvoll)
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