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Rückfallfieber
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Borrelien sind Bakterien
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Das Rückfallfieber wird durch Bakterien der Gruppe der Borrelien verursacht.
Borrelien sind schraubenförmige Bakterien die der großen Gruppe der Spirochäten
zugeordnet werden. |
Zecken oder Läuse
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Je nach Art des Erregers und dem Überträger werden zwei Arten von
Rückfallfieber unterschieden: Läuserückfallfieber und Zeckenrückfallfieber.
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Läuserückfallfieber
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Läuserückfallfieber wird durch Kopf- und Kleiderläuse übertragen. Die Laus
nimmt den Erreger von einem kranken Patienten auf. Die Borrelien vermehren sich
in den Organen der Laus. Speicheldrüsen und Verdauungstrakt werden aber nicht
von den Borrelien befallen. Deshalb erfolgt eine Übertragung auf den Menschen
nur, wenn die Laus verletzt oder zerdrückt wird, etwa durch kratzen. Kann die
Laus ihre Blutmahlzeit ungestört beenden und ihren Wirt verlassen, erfolgt auch
keine Übertragung des Läuserückfallfiebers. Das Läuserückfallfieber kommt vor in
einigen Ländern Südamerikas, in Afrika speziell im Äquatorgebiet, in einigen
Ländern Asiens und z. T. in Ländern Osteuropas, des Nahen und Mittleren Ostens,
sowie in Japan. Besonders unter mangelnden hygienischen Bedingungen z. B. in
Flüchtlingslagern oder Gefängnissen, können Epidemien ausbrechen.
Läuserückfallfieber wird auch epidemisches Rückfallfieber genannt.
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Zeckenrückfallfieber
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Das Zeckenrückfallfieber findet sich insbesondere im Mittelmeerraum, Afrika,
Asien, Amerika (Nord-, Mittel- und Süd) sowie in Nahen Osten und in
Süd-Russland. Überträger sind Zecken der Gattung Ornithodoros aus der Familie
der Lederzecken. Das Bakterium befindet sich im Speichel der Zecke und wird bei
jeder Blutmahlzeit übertragen. Eine infizierte Zecke gibt den Erreger an ihre
Nachkommen weiter. Zeckenrückfallfieber wird auch endemisches Rückfallfieber
genannt.
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Symptome
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Die Inkubationszeit von der Infektion bis zum Ausbrechen der Erkrankung
dauert zwischen 4 und 14 (18) Tagen. Danach kommt es zu einer plötzlichen
Fieberattacke mit Fieber über 40° C, Schüttelfrost, Herzrasen, Atemnot sowie
Kopf-, Brust- und Gliederschmerzen und Gelbsucht. Oft kommt es auch zu kleinen
Einblutungen in die Haut oder Nasenbluten, was auf eine verstärkte
Blutungsneigung zurückzuführen ist. Die Betroffenen sind schwer krank und das
Bewusstsein ist getrübt.
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Beschwerdefreie Intervalle
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Nach 3 bis 6 Tagen gehen die Beschwerden zurück. Das Fieber sinkt schnell ab.
Es folgt ein Intervall ohne Symptome, das bis zu drei Wochen dauern kann.
Meisten tritt aber der nächste Fieberschub nach 5-7 Tagen auf. Es folgen weitere
Intervall, die aber in ihrer Intensität langsam zurückgehen.
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Komplikationen
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Das Läuserückfallfieber verläuft oft schwerer, als das Zeckenrückfallfieber.
Beim Zeckenrückfallfieber kann es zu einer Beteiligung des ZNS kommen mit
Ausbildung einer Meningitis
und neurologischen Symptomen. Beim Läuserückfallfieber kann die Betroffenen
durch eine Jarisch-Herxheimer-Reaktion sterben. Durch die Gabe von Antibiotika
kommt es zu einem massenhaften Absterben der Borrelien, die dabei Endotoxine
freisetzen. Der Körper reagiert darauf mit einem Kreislaufzusammenbruch und
Schock.
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Therapie
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Die Therapie besteht in der Gabe von Antibiotika, vorzugsweise Erythromycin
oder Tetracycline über 7 Tage. Dabei ist die Einhaltung der Zeitabstände bei der
Einnahme ganz wichtig. Oft dürfen 6 Stunden nicht überschritten werden. Dann ist
es notwendig, sich notfalls Nachts einen Wecker zu stellen, um die Tabletten
einnehmen zu können. Gelingt dies nicht, so werden die Erreger nicht sicher
abgetötet.
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Behandlung im Krankenhaus
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Sinnvoll ist es, nach Möglichkeit die Behandlung in einem Krankenhaus
durchzuführen. Die ist vor allem im Hinblick auf die gefürchtete
Jarisch-Herxheimer-Reaktion (s. o.) sinnvoll, da in einem solchen Fall sofort
eingeschritten werden kann.
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Vorbeugung
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Zur Vorbeugung sollten Reisende in Endemiegebieten auf saubere Unterkünfte
achten, um Läusebefall zu vermeiden und sich gegen Zecken schützen. Dies
geschieht durch geschlossene Kleidung und das Auftragen von Repellentien, die
zum Teil für einige Zeit Zecken abwehren. Nach dem Aufenthalt in naturnahen
Gebieten sollte zusätzlich der Körper nach Zecken abgesucht werden. Hinweise zum
Zeckenschutz auch im Text "Prophylaxe
von Zeckenstichen".
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