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Fuchsbandwurmbefall

Fuchsbandwurmbefall

Der Fuchsbandwurm vermehrt sich in Hohlräumen

Bei einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm kommt es zum Krankheitsbild der so genannten alveolären Echinokokkose. Darunter versteht man die Bildung von Hohlräumen (Alveolen) innerhalb des Körpers, in denen sich der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) vermehrt.

 

Viele Füchse sind infiziert

Das Krankheitsbild der alveolären Echinokokkose kommt ausschließlich auf der nördlichen Welthalbkugel vor. Die Hauptüberträger der Erkrankung sind Rot- und Polarfüchse. In besonders stark betroffenen Regionen Deutschlands sind bis zu 50 Prozent der Füchse vom Fuchsbandwurm befallen. Die alveoläre Echinokokkose wird in Europa mit einer jährlichen Häufigkeit von einer Erkrankung pro einer Million Einwohner registriert.

 

Die Larven befallen vorwiegend die Leber

Die Eier des Fuchsbandwurms werden von infizierten Füchsen, aber auch von Hunden, Katzen, Kojoten und Wölfen mit dem Stuhl ausgeschieden. Wenn diese Eier z. B. auf Waldbeeren gelangen und diese verzehrt werden, erreichen die Eier den menschlichen Darm. Aus diesen Eiern schlüpfen Larven. Diese Larven sind in der Lage, in die Darmschleimhaut einzudringen und von dort über Blut- und Lymphwege bis in die Leber zu wandern. Von dort aus können sie sich im gesamten Körper verteilen. Die Larven können überall im Körper - hauptsächlich jedoch in der Leber - Bläschen bilden, die in das Gewebe einwachsen. Innerhalb dieser Bläschen bilden sich wiederum neue Bandwurmanlagen. Die Bläschen können im Verlauf der Erkrankung zu Alveolen bzw. Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) heranwachsen.

 

Die Inkubationszeit beträgt 5 - 15 Jahre

Die Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankungsbeginn (Inkubationszeit) beträgt 5 - 15 Jahre. Es ist allerdings auch möglich, dass die Krankheitserreger im Körper absterben und die Infektion damit unbemerkt bleibt. Bei Befall der Leber kommt es zu Schmerzen im rechten Oberbauch und Gelbsucht. Auch die Ausbildung einer Bauchwassersucht (Aszites) ist möglich. Sind andere Organe betroffen, hängt das Beschwerdebild vom betroffenen Organ (bzw. mehreren betroffenen Organen) und dem Ausmaß des Erregerbefalls in diesem Organ bzw. Organen ab. Ist die Lunge oder das Gehirn betroffen und wird eine solche Infektion nicht behandelt, führt der Befall dieser Organe zum Tod.

 

Bildgebende Verfahren zeigen die Zysten

Der erste Hinweis auf einen Fuchsbandwurmbefall ergibt sich meist bei der Untersuchung der Leber mittels Ultraschall, Computertomographie oder Kernspintomographie. Mit Hilfe dieser Verfahren lassen sich die vom Bandwurm gebildeten Zysten innerhalb der Leber nachweisen. Zudem kann man mit Hilfe einer Hohlnadel eine Probe aus einer Zyste entnehmen und innerhalb dieser Probe den Fuchsbandwurmbefall nachweisen.

 

Die Therapie mit Medikamenten ist langwierig

Die Therapie besteht in erster Linie in der operativen Entfernung der Zyste(n), z.B. aus der Leber. Es werden Medikamente verabreicht, welche die Vermehrung der Erreger bremsen, meist schon vor der Operation. Die medikamentöse Therapie wird für mindestens 2 Jahre fortgesetzt. In inoperablen Fällen (z.B. schlechter Allgemeinzustand des Betroffenen, ungünstige Lage der Zyste) muss die Medikamententherapie viele Jahre, unter Umständen lebenslang, fortgeführt werden. Der Grund besteht darin, dass die Medikamente nicht in der Lage sind, die Erreger abzutöten, sondern nur deren Vermehrung bremsen. Bei 20 Prozent der betroffenen Patienten bleiben die bisher zur Verfügung stehenden Medikamente leider wirkungslos.

 

Vorsicht in betroffenen Gebieten

Um einem Fuchsbandwurmbefall vorzubeugen, sollten in betroffenen Gebieten keine rohen und ungewaschenen Waldbeeren verzehrt werden. Die Eier des Fuchsbandwurms werden erst bei Temperaturen ab 70°C abgetötet. Für Förster und Jäger ist es wichtig darauf zu achten, beim Abbalgen von Füchsen Handschuhe zu tragen.

Der direkte oder indirekte Nachweis des Erregers muss nach dem Infektionsschutzgesetz nichtnamentlich gemeldet werden.

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