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Hundebandwurmbefall

Hundebandwurmbefall

Der Hundebandwurm vermehrt sich in Zysten

Durch eine Infektion mit dem Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) kommt es zum Krankheitsbild der zystischen Echinokokkose (auch Hydatidose genannt). Darunter versteht man die Bildung von Zysten innerhalb des Körpers, in denen sich der Hundebandwurm vermehrt. Die Erkrankung ist weltweit verbreitet.

 

In Deutschland sind 1 Prozent der Hunde befallen

Die Eier des Hundebandwurms werden von infizierten Hunden mit dem Stuhl ausgeschieden. Aber auch z.B. Wölfe, Kojoten, Großkatzen (Löwen, Leoparden) und selten Hauskatzen können den Erreger übertragen. In Deutschland sind weniger als 1 Prozent aller Hunde betroffen, in einigen Mittelmeerländern können es hingegen bis zu 50 Prozent der Hunde sein. Entsprechend sind in Deutschland weniger als 0,001 Prozent der Menschen von einem Hundebandwurmbefall betroffen. In besonders gefährdeten Gebieten der Erde kann diese Zahl aber auch 5 Prozent betragen.

 

Die Larven bilden Hohlräume und vermehren sich in ihnen

Gelangen die Eier in den menschlichen Darm (z.B. über kontaminierte Nahrungsmittel, Berührung des Hundefells oder Verunreinigung der Hände über eihaltige Erde oder Sand), schlüpfen aus ihnen Larven. Diese Larven durchdringen die Darmwand und erreichen über den Blutweg die Leber. Von dort aus können sie sich im gesamten Körper ausbreiten. Die Larven bilden in den befallenen Organen (meist Leber und Lunge) Hohlräume, so genannte Zysten, in denen sich der Hundebandwurm weiter vermehrt. Die Zysten können die Größe einer Orange oder sogar eines Kinderkopfes erreichen.

 

Die Beschwerden sind oft unspezifisch

Die Krankheitszeichen hängen vom betroffenen Organ bzw. von den betroffenen Organen ab, meistens Leber (etwa 65 Prozent) und Lunge (etwa 25 Prozent). Kleine Zysten in der Leber verursachen oft keine Symptome oder unspezifische Oberbauchbeschwerden. Zu Gelbsucht oder Bauchwassersucht kommt es erst im Verlauf des weiteren Wachstums der Leberzyste(n). Ist die Lunge betroffen, entwickelt sich häufig eine Wasseransammlung zwischen Lunge und Rippenfell (Pleuraerguss). Bei Befall anderer Organe als Leber und Lunge sind die entstehenden Beschwerden meist uncharakteristisch.

 

Bildgebende Verfahren machen die Zysten sichtbar

Die Diagnose wird durch die Darstellung der Zyste(n) mittels Ultraschall, Computertomographie oder Kernspintomographie gestellt. Zudem kann man mit Hilfe einer Hohlnadel eine Zyste punktieren und das Punktat auf das Vorliegen des Krankheitserregers hin untersuchen. Diese Methode beinhaltet aber die Gefahr, dass durch die Verletzung der Zyste Erreger in die Umgebung gelangen können. Aus diesem Grunde wird eine Punktion zur Diagnosesicherung heute nur noch selten durchgeführt.

 

Die Therapie mit Medikamenten ist langwierig

Die Therapie besteht in der operativen Entfernung der Zyste(n). Auch das Veröden von Zysten durch Einspritzen hochprozentigen Alkohols ist möglich. Diese Therapieverfahren sind immer mit einer medikamentösen Behandlung zu kombinieren, die bereits vor der Operation beginnt und auch danach noch weiter fortgeführt wird. Bei Patienten, die nicht operiert werden können (z.B. schlechter Allgemeinzustand des Patienten oder ungünstige Lage der Zyste), wird eine alleinige medikamentöse Behandlung durchgeführt. Meistens wird Mebendazol, ein Chemotherapeutikum, verwendet. Das Medikament ist nicht in der Lage sind, die Erreger abzutöten, sondern nur deren Vermehrung bremsen. Aus diesem Grund kann die medikamentöse Behandlung sehr langwierig sein.

 

Es besteht Meldepflicht

Um einer Hundebandwurminfektion vorzubeugen, sollte der Kontakt mit Hunden nicht zu eng gestaltet und auf sorgfältige Händehygiene geachtet werden.

Der direkte oder indirekte Nachweis des Erregers muss nach dem Infektionsschutzgesetz nichtnamentlich gemeldet werden.

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