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Ebola
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Innere und äußere Blutungen
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Ebola ist eine schwere, lebensbedrohende
Krankheit, die durch das Ebolavirus ausgelöst wird. Sie äußert sich als
hämorrhagisches Fieber. Hämorrhagisch bedeutet allgemein zur Blutung
neigend. Beim hämorrhagischen Fieber kommt zu einer deutlichen
Blutungsneigung, die sich an Schleimhäuten des Auges, im Mund und im
Magen-Darm-Trakt, aber auch an anderen Organen des Körpers zeigen kann.
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Vorkommen in Westafrika
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Das Ebolavirus kommt in der Republik Kongo sowie in
Gabun, Sudan, Uganda und an der Elfenbeinküste vor. Das Virus wird in 5
verschiedene Arten unterteilt: Zaire, Sudan, Tai Forest, Bundibungyo und
Reston. Die Reston-Ebolavirusgattung ist für Menschen nicht infektiös. Die
2014 ausgebrochene Ebola-Epidemie in mehreren Westafrikanischen Staaten geht
auf das Zaire-Ebolavius zurück. |
Übertragung von Tier auf Mensch
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Mittlerweile konnte geklärt werden welche Tiere als
Wirte die Erreger beherbergen, ohne davon krank zu werden. In Nilflughunden
konnten sowohl Ebola-Viren als auch Marburg-Viren nachgewiesen werden.
Schimpansen und Gorillas werden dann zu Überträgern der Erkrankung auf den
Menschen. Die Übertragung kann durch Kontakt mit infizierte Tieren oder
Tierprodukten erfolgen, z. B. bei der Jagd, bei der Fleischzubereitung oder
bei Verzehr von nicht durchgegartem Fleisch, das von infizierten Tieren
stammt. |
Übertragung von Mensch zu Mensch
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Von Mensch zu Mensch wird das Ebolavirus bei direktem Kontakt mit
erkrankten Menschen übertragen, sowie bei Kontakt mit infiziertem Blut, Körperflüssigkeiten
wie Speichel, Schweiß oder Erbrochenem sowie Urin und Stuhl möglich. Eine
Übertragung kann auch durch verunreinigte Gegenstände erfolgen, etwa durch
Nadeln, Kleidung oder Bettwäsche. Aus diesem Grunde sind Ärzte und medizinisches Personal häufig
und frühzeitig betroffen. Leider führen auch örtliche Bestattungsriten wie
eine letzte Umarmung der Toten oder die rituelle Totenwaschung zu Übertragungen
und erschweren die Bekämpfung von Epidemien. |
Inkubationszeit und Ansteckung
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Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage.
Meistens treten die ersten Symptome nach 8 bis 10 Tagen auf. Vor dem Auftreten
der ersten Symptome besteht keine Ansteckungsgefahr. Während der Patient unter
Symptomen leidet, ist die Ansteckungsgefahr bei direktem Kontakt mit dem
Patienten und dessen Körperflüssigkeiten und Körperausscheidungen sehr hoch.
Eine Übertragung durch die Luft findet nicht statt. Die Ansteckungsgefahr endet,
wenn der Patient einige Tage ohne Symptome bleibt. Allerdings kann auch dann
noch bis zu 10 Wochen lang das Virus durch Sperma beim Geschlechtsverkehr
übertragen werden. Das Virus überlebt auf Gegenständen mehrere Tage. Aus diesem
Grunde sind auch Tote noch tagelang hochinfektiös. |
Erstsymptome wie eine Erkältung
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Das Ebola-Fieber äußert sich zunächst durch Symptome eines
grippalen Infektes: Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Schmerzen im
Oberbauch, Erbrechen und Durchfall. Zudem ist ab dem 5. Krankheitstag eine verstärkte Blutungsneigung
auszumachen (mit Haut- und Schleimhautblutungen, Nierenversagen, Blut- und Stuhlerbrechen,
Gehirnentzündung und Kreislaufschock). Außerdem kann es zu Hals- und
Brustschmerzen, Schluckbeschwerden und Atemnot kommen. Nach etwa 9 Krankheitstagen sterben etwa
30 bis 90
Prozent der Erkrankten. Nicht jeder Reisende aus den Endemiegebieten, der
die Anfangssymptome aufweist, ist an Ebola erkrankt. Andere Erkrankungen, etwa
Malaria oder
Denguefieber sind möglich und müssen
bei einer Untersuchung ausgeschlossen werden. |
Nachweis im Labor
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Das Ebolavirus kann mit verschiedenen Labormethoden nachgewiesen werden.
Je nach Testverfahren und der Qualität der Probe kann der Nachweis des Erregers
bis zu 72 Stunden dauern. Ein Erregernachweis mit einem aktiven Erreger in der
Probe kann in Deutschland nur in zwei Zentren - in Hamburg und Marburg -
erfolgen. Inaktive Krankheitserreger können auch am Robert-Koch-Institut oder
dem Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München untersucht werden. |
Therapie kann die Sterblichkeit verringern
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Eine
ursächliche Behandlung gegen Ebola gibt es nicht. Die Symptome müssen aber auf einer Intensivstation
unter strenger Isolation behandelt werden. Behandelt werden die Symptome der
Erkrankung. Dabei ist die Qualität der Behandlung wichtig, denn sie hat Einfluss
auf die Sterblichkeit. Das bedeutet aber nicht, das bei guter Qualität der
Behandlung ein Patient auch sicher überlebt. Allerdings sinkt dadurch die
Sterblichkeitsrate. Bei der Epidemie 2014 beträgt die Sterblichkeitsrate aktuell
etwa 50 Prozent. Eine Impfung gegen Ebola gibt es bisher nicht. Wichtigste Schutzmaßnahmen sind die strenge Isolierung der Erkrankten und
entsprechende Schutzmaßnahmen für medizinisches Personal.
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Was tun bei Krankheitsverdacht
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Kommt es bei
Reiserückkehrern zu Symptomen mit dem Verdacht auf Ebola, so sollte der erste
Kontakt zu einem Arzt telefonisch erfolgen. Rufen Sie Ihren Hausarzt an und
teilen Sie Ihren Verdacht mit. Beschreiben Sie Symptome, Reiseort, Reisedauer,
Zeitpunkt der Rückkehr etc. Der Arzt wird dann das weitere Vorgehen mit Ihnen
besprechen. Kommt es bis 21 Tage nach Rückkehr aus einem Endemiegebiet nicht zu
Symptomen, so ist eine Ebolaerkrankung nicht mehr wahrscheinlich. |
Das sollte ein Arzt bei Erstverdacht tun
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Der Arzt sollte bei einem Verdacht auf
Ebola das zuständige Gesundheitsamt informieren, denn schon der Verdacht ist
nach dem Infektionsschutzgesetz
meldepflichtig. Außerdem sollte
Kontakt mit dem Ständigen Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für
hochkontagiöse und lebensbedrohliche Erkrankungen STAKOB aufgenommen werden.
Kontaktdaten für Fachpersonal ist zu finden unter
www.stakob.rki.de. In dem
meisten Fällen kann ein Verdachtsfall anhand des
Ebola Flussschemas
des Robert-Koch-Institutes abgeklärt werden. Der Patient selbst sollte vorerst zu
Hause oder auf einer Isolierstation eines Krankenhauses bleiben. Es sollte keine
Einweisung über eine Rettungsstelle erfolgen. Auch andere Transporte sollten
vermieden werden, bis der eindeutige Verdacht geklärt ist.
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