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Komplikationen bei offenen Bandscheibenoperationen im Bereich der
Halswirbelsäule
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Allgemeines Risiko
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Bei jeder Operation besteht das Risiko einer Infektion. Durch steriles
Arbeiten und die vorbeugende Gabe von Antibiotika wird dieses Risiko verringert.
Kommt es dennoch zu einer Infektion, so ist - abhängig von der Schwere der
Infektion - die Gabe von spezifischen Antibiotika und eine örtliche
Wundbehandlung erforderlich. In manchen Fällen kann auch eine erneute Operation
zur "Wundsanierung" erforderlich werden.
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Blutungen
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Weitere Komplikationen sind operationsspezifisch möglich. Bei
Bandscheibenoperationen mit vorderem (ventralem) Zugang
kann es durch das Lösen einer Blutgefäßnaht nach Abschluss der Operation zu
einer Blutung kommen. Bei einem größeren Ausmaß der Blutung mit gleichzeitiger Bildung eines
ausgeprägten Blutergusses kann es zu einer Kompression der Luftröhre und damit
zu Atemnot kommen. Eine solche Komplikation erfordert eine sofortige erneute
Operation, um die Blutung zu stillen und das betreffende Blutgefäß sorgfältig zu
vernähen.
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Verletzungen während der OP
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Weiterhin ist eine Blutgefäßverletzung während des Eingriffs
möglich. Auch das erfordert eine sofortige Blutstillung mit sicherem Verschluss
des betreffenden Blutgefäßes. Zudem besteht beim vorderen Zugang ein geringes Risiko von
Nerven-, Rückenmark- oder Organverletzungen (Luft- und Speiseröhre).
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Kreislaufprobleme
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Bei Bandscheibenoperationen mit hinterem (dorsalem) Zugang
muss bei einem in halb sitzender Position gelagerten Patienten der Kreislauf
während des Eingriffs sorgfältig überwacht werden. Insbesondere bei älteren
Menschen kann es mitunter zu Kreislaufproblemen kommen, wenn das Herz das Blut
zur Versorgung des Kopfes ständig "nach oben" pumpen muss.
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Luft im Blutkreislauf
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Weiterhin besteht in dieser Position die Gefahr, dass durch eine
während der Operation geöffnete Vene Luft angesaugt und zum Herzen transportiert
wird. Das Herz erzeugt durch seine Pumptätigkeit einen Unterdruck und damit
einen Sog in den Körpervenen. Wird eine Vene während der Operation eröffnet,
kann Luft aus der Umgebung angesaugt werden. Durch das Einlegen eines speziellen Katheters in den rechten
Herzvorhof lässt sich hier jedoch bereits im Rahmen der Operation Vorsorge
treffen. Gelangt trotz aller Vorsicht Luft in das Herz, saugt der Narkosearzt
diese über den Katheter sofort wieder ab, bis der Chirurg die offene Vene
verschlossen hat.
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Bei Bandscheibenoperationen mit dorsalem Zugang kann es in sehr seltenen
Fällen zu einer Verletzung von Nerven oder Rückenmark kommen.
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