Operationen und Eingriffe

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Komplikationen bei minimal-invasiven Bandscheibenoperationen im Bereich der Lendenwirbelsäulen

 

Inhaltsübersicht:
Komplikationen bei PLDD
Komplikationen bei Nukleoplastie
Komplikationen bei endoskopischen Bandscheibenoperationen
Komplikationen bei elektrothermaler Therapie

Komplikationen bei PLDD

Übersicht

Bei der computertomografisch gesteuerten Operationen mit dem Laser (PLDD) kann es zu folgenden Komplikationen kommen (allerdings bei einer Komplikationsrate von insgesamt weniger als einem Prozent):

  • Bandscheibenentzündung (Diszitis) oder andere Infektionen
  • Beschädigung der benachbarten Wirbelkörperdeckplatten
  • Bildung von Blutergüssen durch Verletzung von Blutgefäßen
  • vorübergehende Beschwerden durch Reizung einer Nervenwurzel
  • Verletzung von Bauchorganen, wenn die Lasersonde versehentlich zu weit vorgeschoben wird
  • Bandscheibenvorfall nach Abschluss der Operation mit Austreten von großen Mengen an Bandscheibengewebe aus dem operierten Bandscheibenfach (sogenannter Massenvorfall)
  • versehentliche Behandlung der falschen Bandscheibe

 

Entzündung

Um einer Bandscheibenentzündung vorzubeugen, wird in der Regel vor Abschluss der Operation eine antibiotikahaltige Lösung in das Bandscheibenfach gespült. Tritt dennoch eine Entzündung ein, wird diese mit Antibiotika behandelt; nur selten ist ein erneuter Eingriff erforderlich.

 

Wirbelkörper

Die Beschädigung einer Wirbelkörperdeckplatte heilt in der Regel von selbst aus und verursacht nach Ablauf von 6 Wochen normalerweise keine Beschwerden mehr.

 

Bluterguss

Größere Blutergüsse müssen unter Umständen operativ entfernt beziehungsweise ein verletztes Blutgefäß muss genäht werden. Beschwerden durch Reizung einer Nervenwurzel äußern sich beispielsweise in Form von Bewegungs- und/oder Empfindungsstörungen und bilden sich in der Regel von selbst zurück. Bei Verletzungen von Bauchorganen ist normalerweise eine operative Behandlung erforderlich. Allerdings kann man diesen Komplikationen durch eine sorgfältige Bildgebung mit Lagekontrolle der Lasersonde während des Eingriffs gut vorbeugen.

 

Massenvorfall

Bei Auftreten eines Massenvorfalls muss dieser im Rahmen einer zweiten Operation behandelt werden (beispielsweise durch eine offene Operation oder einen endoskopischen Eingriff).

 

Komplikationen bei Nukleoplastie

Übersicht

Bei der computertomografisch gesteuerten Operation mit Strom (Nukleoplastie) sind die folgenden Komplikationen möglich (allerdings ist die Komplikationsrate bei diesem Verfahren insgesamt sehr gering):

  • Auslösung eines Bandscheibenvorfalls durch die Arbeit mit der stromführenden Sonde
  • Entzündung der Bandscheibe (Diszitis)
  • Fehlplatzierungen der stromführenden Sonde, unter Umständen bis in den Bauchraum hinein, mit folgender Darmverletzung
  • Verletzungen von Nervenwurzeln oder Verschlechterung bestehender Beschwerden nach dem Eingriff (Häufigkeit von ungefähr 0,6 Prozent)
  • unzureichender Therapieerfolg, sodass eine ergänzende Laserbehandlung erforderlich wird

 

Unwohlsein

Zudem wurde ein Fall berichtet, in dem die geplante Nukleoplastie nach der lokalen Betäubung abgebrochen werden musste, da der Patient sich mit dem geplanten Vorgehen unwohl fühlte.

 

Vorfall

Ein durch die Nukleoplastie ausgelöster Bandscheibenvorfall wird entsprechend des vorliegenden Befundes behandelt.

 

Entzündung

Das Risiko für eine Bandscheibenentzündung liegt bei ungefähr 0,1 Prozent. Die Therapie besteht in der Gabe von Antibiotika oder – in seltenen Fällen – in einer operativen Behandlung.

 

Fehlplatzierung der Sonde

Sollte es durch eine Fehlplatzierung der stromführenden Sonde zu einer Organverletzung gekommen sein, ist unter Umständen eine operative Behandlung erforderlich. Allerdings lässt sich diese Komplikation durch die Verwendung spezieller Sonden mit eingravierten Zentimeterangaben relativ sicher vermeiden. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme besteht im Aufstecken von Querstreben auf die Sonden, sodass diese nicht beliebig tief in das Operationsgebiet eingeführt werden können.

 

Komplikationen bei endoskopischen Bandscheibenoperationen

Übersicht

Bei einem endoskopischen Bandscheibeneingriff kann es unter anderem zu folgenden Komplikationen kommen:

  • Verletzung der harten Rückenmarkhaut
  • Wundheilungsstörungen
  • Wundinfektionen bis hin zur Abszessbildung (Entstehung einer Eiterhöhle) oder Sepsis ("Blutvergiftung")
  • Infektion der operierten Bandscheibe (Diszitis)
  • Gewebeschäden durch die Lagerung während der Operation, beispielsweise Nervenschäden durch lagerungsbedingten Druck
  • allergische Reaktionen auf die verwendeten lokalen Betäubungsmittel, das Röntgenkontrastmittel oder das Antibiotikum, welches zur Vorbeugung von Infektionen verabreicht wird
  • Verletzung einer Nervenwurzel mit daraus resultierenden Störungen, beispielsweise Lähmungen
  • Entstehung eines Conus-medullaris-Syndroms oder eines Cauda-equina-Syndroms (Wirbelsäulenverletzungen)
  • Beeinträchtigung der Wirbelsäulenstabilität
  • ausbleibende Beschwerdebesserung
  • Verletzungen benachbarter Organe (Blutgefäße, Darm, Harnleiter)

 

 

Das Risiko für das Auftreten von Komplikationen wird mit einer Spanne von 1,6 Prozent bis 15,8 Prozent angegeben.

 

Verletzung der harten Rückenmarkhaut

Zwar ist eine Verletzung der harten Rückenmarkhaut keine spezifische oder häufig vorkommende Komplikation eines endoskopischen Bandscheibeneingriffs: bei Ersteingriffen beträgt das Risiko für diese Komplikation 1,8 Prozent, bei Folgeeingriffen ist das Risiko aufgrund möglicher Verwachsungen mit 17,4 Prozent höher. Allerdings ist es wichtig, den Patienten im Rahmen der Operationsaufklärung darauf hinzuweisen, dass für den Fall einer Verletzung der harten Rückenmarkhaut der "Umstieg" des endoskopischen Eingriffs auf eine offene Operation erforderlich ist. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich die verletzte Stelle in der Rückenmarkhaut im Rahmen eines endoskopischen Eingriffs nicht "reparieren" lässt. Für die Naht der Verletzung oder eine Abdeckung mit beispielsweise Muskelgewebe ist eine bessere Übersicht und damit ein offener Zugangsweg erforderlich. Das geht auch mit einer notwendigen Änderung des Anästhesieverfahrens einher: Während der endoskopische Eingriff noch in lokaler Betäubung oder Rückenmarknarkose möglich ist, muss der Patient für den "Umstieg" auf die offene Operation eine Vollnarkose erhalten.

 

Infektion der Bandscheibe

Eine Infektion der operierten Bandscheibe (Diszitis) kommt bei endoskopischen Eingriffen mit einer Häufigkeit von 2 Prozent vor. Die Therapie einer Diszitis oder auch einer Wundinfektion erfolgt mit Antibiotika; eventuell ist eine Operation zur Entfernung des infizierten Gewebes erforderlich. Um infektiöse Komplikationen zu vermeiden, ist neben einem streng sterilen Arbeiten die Gabe von Antibiotika bereits während des Eingriffs möglich.

 

 

Kommt es durch den endoskopischen Eingriff nicht zu einer ausreichenden Beschwerdebesserung, kann eine ergänzende offene Operation sinnvoll sein.

 

Verletzungen

Eine Verletzung benachbarter Organe ist sehr selten. Ist es dennoch dazu gekommen, ist in der Regel eine Operation des Bauchraums erforderlich, um die verletzte Stelle zu behandeln.

 

Komplikationen bei elektrothermaler Therapie

Übersicht

Bei der elektrothermalen Therapie kann es unter anderem zu folgenden Komplikationen kommen:

  • Entzündung der behandelten Bandscheibe (Diszitis)
  • Verletzung der harten Rückenmarkhaut
  • Beschädigung benachbarter Organe im Bauchraum (Bauchorgane, Blutgefäße)
  • Nervenschädigung bei fehlerhafter Lage der stromführenden Sonde mit entsprechenden Beschwerden (vorübergehende Empfindungs- oder Bewegungsstörungen bis hin zum Cauda-equina-Syndrom)
  • Abbrechen der Wärmesonde

 

 

Das Auftreten von Komplikationen bei der elektrothermalen Therapie ist mit einer Häufigkeit von weniger als einem Prozent selten.

 

Entzündung der Bandscheibe

Der Entstehung einer Bandscheibenentzündung (Diszitis) kann zum einen durch streng steriles Arbeiten, zum anderen durch die Gabe von Antibiotika bereits während des Eingriffs vorgebeugt werden. Ist es dennoch zu einer Diszitis gekommen, besteht die Therapie in der Gabe von Antibiotika. Sollte das nicht ausreichend sein, ist eventuell einer weitere Operation zur Entfernung des entzündeten Gewebes erforderlich.

 

Verletzung der harten Rückenmarkhaut

Bei einer Verletzung der harten Rückenmarkhaut ist eine Naht der betroffenen Stelle oder eine Abdeckung mit körpereigenem Gewebe notwendig. Dazu bedarf es in der Regel einer offenen Operation in Vollnarkose.

 

 

Auch bei der Beschädigung benachbarter Organe ist eine Operation erforderlich.

 

Nervenschäden

Das Auftreten einer Nervenschädigung durch eine fehlerhafte Lage der stromführenden Sonde ist selten.

 

Abbrechen der Wärmesonde

Auch das Abbrechen der Wärmesonde während des Eingriffs kommt nicht häufig vor. Bei allen bisher bekannten Fällen konnte das abgebrochene Sondenteil in der Bandscheibe belassen werden.

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