Operationen und Eingriffe

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Lungentransplantation: Operationsverlauf und Nachbehandlung

Schnelles und gut organisiertes Handeln ist erforderlich für eine erfolgreiche Transplantation

Sobald bei Eurotransplant die Information eingeht, dass eine Lunge eines hirntoten Spenders vorliegt, sucht der dortige Computer einen geeigneten Empfänger aus. Die Lunge wird auf ihre Eignung überprüft und der Empfänger benachrichtigt und in die Klinik gebracht. Der Empfänger muss aus diesem Grunde während der Wartezeit ständig telefonisch erreichbar sein. Da die Lunge ein sehr empfindliches Organ ist, beträgt das Zeitfenster zwischen Entnahme, Transport und Transplantation bei der Lungenübertragung nur 6 bis 8 Stunden, obwohl die Lunge auf 4° C abgekühlt und in einer Konservierungslösung aufbewahrt wird. Grundsätzlich gilt: je kürzer die Organe von der Blutzufuhr abgeschnitten sind, um so besser ist ihre Funktion nach der Übertragung. Vom Transplantationszentrum erfordert das viel logistische Koordination. Während ein Ärzteteam zum Spenderkrankenhaus fährt und das Organ entnimmt, bereitet ein anderes Team schon den Empfänger auf die Operation vor. Wenn das Organ im Transplantationszentrum eintrifft, wird noch eine letzte Verträglichkeitsprobe vorgenommen, der so genannter "Cross-match", dann kann die OP beginnen.

 

Das Vorgehen bei der Transplantation orientiert sich am geplanten Verfahren

Die Operation verläuft je nach Art der geplanten Transplantation in Einzelschritten unterschiedlich.

  • Einzellungentransplantation: Der Brustkorb wird in Höhe des vierten bis fünften Zwischenrippenraumes geöffnet. Der alte Lungenflügel wird vorsichtig entfernt. Danach wird die Spenderlunge mit den verbliebenen Gefäßstümpfen und dem Hauptluftröhrenast (Hauptbronchus) verbunden. Während dieser Zeit wird der Empfänger über den verbliebenen Lungenflügel beatmet. Eine einseitige Lungentransplantation dauert etwa 4 Stunden.
  • Beidseitige Lungentransplantation: Hierbei wird der Brustkorb meist über einen so genannten Schmetterlingsschnitt geöffnet, wobei vom Brustbein aus nach beiden Seiten entlang einer Rippe geschnitten wird. Zunächst wird ein Lungenflügel ausgetauscht, währenddessen der Empfänger über den verbliebenen Lungenflügel beatmet wird. Wenn der zweite Lungenflügel ausgetauscht wird, kann bereits über den schon transplantierten Lungenflügel beatmet werden. Falls eine Beatmung über den verbliebenen Lungenflügel nicht möglich ist, wird eine Herzlungenmaschine hinzugezogen. Für eine doppelseitige Lungentransplantation rechnet man im Durchschnitt mit 6 Stunden Operationszeit.
  • Herz-Lungentransplantation: Wenn neben der Lungenerkrankung auch eine schwere Herzerkrankung vorliegt, ist es sinnvoll beide Organe kombiniert zu transplantieren. Dies ist nur mit dem Einsatz einer Herz-Lungenmaschine möglich.

 

Schritte der Nachsorge nach der Operation

Nach der Operation wird der Frischtransplantierte zunächst noch für einige Stunden maschinell beatmet und für zwei bis drei Tage auf der Intensivstation betreut. Sobald der Betroffene wieder eigenständig atmet, wird mit einer intensiven Atemtherapie begonnen. Da nach der Operation die Atmung durch die Operationsschmerzen behindert ist, muss gleichzeitig für eine ausreichende Schmerzbehandlung gesorgt werden. Nach und nach werden die Drainagen, die das Wundsekret ableiten, entfernt. Beim Nahrungsaufbau wird darauf geachtet, dass blähende Speisen vermieden werden, damit die Atmung nicht noch zusätzlich durch einen Zwerchfellhochstand behindert wird. Auch eine frühzeitige Mobilisierung ist hilfreich, denn die Lungenbelüftung wird durch Aufsitzen und Aufstehen unterstützt. Die gesamte Krankenhausdauer beträgt etwa 3 Wochen.

 

Medikamente unterdrücken die Immunabwehr

Größte Gefahr nach einer Organtransplantation ist die Abstoßungsreaktion. Auch bei sehr guter Übereinstimmung zwischen Spender und Empfänger wird das neue Organ vom Empfängerorganismus als Fremdkörper betrachtet. Das Immunsystem ist bestrebt, diesen Fremdkörper "loszuwerden" und reagiert  normalerweise mit einer Entzündungsreaktion, die schließlich zur Zerstörung des transplantierten Organs führen würde. Um dies zu verhindern, muss der Organempfänger lebenslang so genannte Immunsuppressiva einnehmen. Das sind Medikamente, die die körpereigene Abwehr schwächen. Die immunsuppressive Behandlung wird schon vor der eigentlichen Transplantation begonnen. Die Gefahr einer Abstoßungsreaktion ist in den ersten 3 Monaten nach der Operation besonders groß.

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